Veröffentlicht: 25.08.2023
Nachdem wir gut in San José gelandet waren holten wir unser Mietauto ab - da kam ein bisschen Australien-Feeling auf 😁. Und das nicht nur wegen des eigenen Gefährts, sondern auch preislich ist Costa Rica etwas höher angesiedelt als die umliegenden Länder, weshalb man es auch als die Schweiz von Lateinamerika bezeichnet. Laut Internet kann man das Land auch gut per öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen, aber an manche „abgelegenere“ Orte kommt man besser mit dem eigenen Auto und wir sahen auf den Straßen auch echt wenig Busse im Vergleich zu Südamerika. Unser erster Ziel war die Stadt La Fortuna im Norden. Auf dem Weg dahin sahen wir einen super schönen Wasserfall und ganz viel saftig grüne Natur. Aktuell ist hier Regenzeit und die macht ihrem Namen auch alle Ehre, es schüttet wie aus Eimern - aber dafür blüht die Natur. Ein Stückchen außerhalb der Stadt begegneten wir dann dem ersten süßen Coati, der zur Familie der Nasenbären gehört. Er ergatterte sich am Straßenrand ein paar Kekse von einer Familie. Die Straßen waren wider Erwarten (man liest viele Horrorgeschichten von den costaricanischen Straßenverhältnissen) ziemlich gut und erst die Straße zu unserer Unterkunft war gesäumt von Schlaglöchern, die Profiautofahrer Philip aber zielsicher umfuhr. Wir hatten eine zeltförmige Hütte mitten im Grünen gebucht und fühlten uns direkt wieder ein bisschen wie im Amazonas. Abends machte unser Gastgeber eine kleine Tour um den hauseigenen Froschteich und wir sahen einige wunderschöne Exemplare. Außerdem zwei Baumschlangen - Tiersichtungen scheinen hier in Costa Rica ziemlich einfach zu sein 😄!
Am nächsten Morgen schüttete es wieder ziemlich und wir lümmelten lange im Bett herum. Nach dem Frühstück, bei dem wir einen Kolibri bei seiner Blumenmahlzeit beobachten konnten, fuhren wir in den nahegelegenen Nationalpark. Da wir ja dummerweise gerade jetzt ohne Regenjacken dastanden, mussten wir auf die hochwertigen Plastik-Regenponchos zurückgreifen, die ihren Dienst am Ende aber auch irgendwie taten. La Fortuna liegt in der Nähe des schönen Vulkans Arenal und wir spazierten zu dessen See. Auf dem Weg beobachteten wir Blattschneiderameisen, die ganz fleißig Schnipsel von Blättern in ihren Bau transportierten. Damit füttern sie einen Pilz, den jede Königin in ihren Stamm mitbringt, und dieser Pilz dient im Gegenzug als ihre Nahrung - eine ausgetüftelte Symbiose. Außerdem sahen wir noch Vögel, ein Eichhörnchen und ein Aguti, das aussieht wie eine große Maus. Auf dem Heimweg liefen uns dann gleich drei süße Coati über den Weg. Abends entspannten wir in einem der zahlreichen Thermalbäder, deren Wasser durch den Vulkan erwärmt wird.
Am nächsten Tag fuhren wir noch ein Stück weiter in den Norden zum Parque Nacional Volcán Tenorio. Das Highlight hier ist ein Fluss namens Río Celeste. Durch das Vermischen von zwei Flüssen, die einmal Schwefel und einmal Kalziumkarbonat mitbringen, entsteht seine blau-milchige Farbe. Leider war der Großteil des Nationalparkes gesperrt und man konnte nur den Wasserfall und einen kleinen Teil des Flusses sehen, aber auch die kleine Wanderung war schön und der Wasserfall am Ende sah richtig cool aus! Danach gönnten wir uns eine leckere Kokosnuss und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel weiter westlich.