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Löwenstadt Singapur

Veröffentlicht: 21.11.2023

Ratzefatz ist auch schon wieder die nächste Station um. Das geht sooooo schnell!!!

In Singapur war ich sowohl vor als auch nach Indonesien. Im Summe hatte ich mehr als eine Woche, um einen ganz guten Eindruck von der Stadt ­ ich bitte um Verzeihung ­ von dem Stadtstaat bekommen zu können. Das Fazit diesmal vorneweg: Singapur ist eine phantastische Stadt! Käme ein Angebot von DB Schenker Singapur (großes Gebäude auf der Fahrt zum Flughafen ;o)) ich würde für ein Jahr anheuern! 

Die 5 Mio. Einwohner der Löwenstadt stapeln sich förmlich auf der ca. 40 km breiten Stadt. Es wird sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe gebaut. Die schlauen Singapurer verstehen sich ausgezeichnet aufs Landgewinnen und schmeißen kurzerhand ihren Müll ins Meer und lassen einfach mal einen neuen Stadtteil entstehen. Ein Besuch in der städtischen Galerie zeigt, was man in den nächsten Jahren so alles vorhat und dabei kommen Leben, Arbeiten, Natur und allem voran Shopping nicht zu kurz. Shopping ist für die Menschen der Großstadt in Südostasien schlechthin ein Grundbedürfnis und würde sich direkt nach Sicherheitsbedürfnis aus deren Perspektive in die Maslowˋsche Pyramide einordnen.

Damit sich auf so engem Raum auch alle wohlfühlen, wird auch alles geregelt und nicht Beachtung derselbigen mit hohen Strafen versehen. Teilweise kommt man sich als normalerweise mündiger Bürger schon ein wenig veräppelt vor, wenn man bei einer 10 Minustypen U-­Bahnfahrt ca. 18 darauf hingewiesen wird, dass es ein Lücke, von sagen wir mal 8 cm, zwischen dem Zug und der doppelten Tür am Bahnsteig (dient der Klimatisierung des Bahnhofes und selbstredend der Sicherheit der Bürger!) gibt. Ich glaube selbst die etwas kleiner geratenen Chinesen, die 80 % oder mehr der Stadt ausmachen, haben nicht so kleine Füße als dass sie Gefahr laufen könnten, darin stecken zu bleiben! 

Diese Stadt bietet so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Neben einer eigenen Insel mit Freizeitparks und kilometerlangen, 24/7 geöffneten Shoppingmalls (wie gesagt Volksport Nr.1) gibt es aber auch sehr viele Grünoasen, in denen man spontan einen 10km langen Spaziergang im Tropenwald, z.B. auf de, "Tree Top Walk" machen und freilaufende Affen und Schildkröten im Stadtpark bewundern kann. Der Zoo gilt als besonders schön. Ja, er ist sehr schön angelegt, aber jeder mal, frage ich mich ob das wirklich so eine gute Idee ist, die Tiere im Käfig zuhalten. Mag sein, dass einige Arten dadurch gerettet werden, aber ich wage zu bezweifeln, dass sich der Polarbär bei tropischen 30 Grad und einer ganzen Mengen Luftfeuchtigkeit wohlfühlt.

Gerne rühmt man sich mit den größten, schönsten und modernsten Dingen. Der Singapur Flyer, also das Riesenrad, natürlich am größten, die Helix-­Bridge, einmalig in der Welt, etc. Aber ich muss ihnen lassen, die unzähligen Wolkenkrater faszinieren schon, vor allem, wenn man sie von oben betrachtet. Ich war zweimal auf dem höchsten Gebäude und habe von 282m aus dem 63. Stock die Stadt bewundert, die erst in der Nacht mit den vielen Lichtern ihren ganz besonderen Charme entfaltet.

Neben der modernen Großstadt und dem Bankenviertel ist jeder Stadtteil ein wenig anders und wüsste man nicht, dass man sich in Singapur befindet (gut, man weiß es relativ schnell anhand der Sauberkeit und Sicherheit), man würde wirklich meinen man wäre in Chinatown oder Little India. Gerade in Little India hatte ich ein besonderes Erlebnis. An einem Sonntag Nachmittag/Abend stieg ich aus der U­-Bahn und war umringt mit unfassbar vielen indisch aussehenden Leuten. Die Straßen waren so proppe voll, dass man sich kaum rühren konnte. Und es waren alles Männer. Ich vermutete das häufig angeschlagene Deepavalli­-Fest, das Lichterfest, ähnlich groß angelegt wie unser Jahreswechsel. Anscheinend gibt es auch eine Deepavalli-­Geld, das umgehend in Handys und Auslandsüberweisungen umgesetzt wird, so habe ich mir zumindest die langen Schlangen vor den entsprechenden Läden erklärt. Im Nachhinein stelle sich heraus, dass es nicht am Fest liegt, da es erst 2 Tage später seinen Höhepunkt habe, sondern dass es jeden Sonntag so zugehe in Little India, da sämtliche Inder, Pakistani, etc. in der Stadt das Ende ihrer 6-Tage-­Woche dort damenfrei mit Quatschen, Essen und Shoppen verbringen.

Generell ist das Pflaster von Singapur deutlich teuer als der Rest Südostasiens und übrigens auch als Deutschland. Kein Wunder! Es muss ja alles, wirklich alles von den umliegenden Staaten importiert werden. Apropos importieren. Das einzige was Singapur selbst "produziert" ist die Trinkwasseraufbereitung. Vier Rohre liefern aus Malaysia Wasser zur Aufbereitung, dass Singapur dann in zwei Rohren fnr entsprechendes Geld wieder zurück pumpt, der Rest wird selbst benötigt. 

Was ich an der Stadt allerdings am meisten mag ist die große Bedeutung von Essen. Es gibt an jeder Ecke etwas zu essen. Die Hawkercenter/Foodcourts bieten überwiegend asiatisches Essen für verhältnismäßig wenig Geld. Jeder, egal ob Anzug­ oder Jogginganzugträger reiht sich in die Schlangen der Essenstände ein und iss sein Mahl auf den Plastikstühlen. Am Anfang verwirrte mich wirklich die riesige Anzahl dieser Fresspaläste, aber wenn Lebensmittel auch im Supermarkt so teuer sind, verstehe ich warum man sich einfach bei der nächsten Gelegenheit etwas fertig zubereitetes für gleiches Geld gönnt.

So, ich könnte sicherlich noch einige Seiten über den Stadtbegrüder Raffles, die Zusammensetzung der Völker oder andere von mir hart zusammengetragenen Hintergrundfakten schreiben, aber ich verweise an dieser Stelle auf das allseits bekannte Internet für die Recherche und empfehle ohnedies einen eigenen Städtetrip, um das Flair selbst zu erleben. ;o)

Und dann ist das erste Drittel auch schon rum. Es geht weiter nach Australien!

Noch eine Bemerkung zu Berti: Keine Sorge, es geht ihm gut! Der faule Hund verlässt nur sehr ungern den großen Rucksack und bewacht denselbigen lieber wie es nur ein Meenzer Bullterrier kann! ;o) 


 

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