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Indonesien

Veröffentlicht: 20.11.2023

Den Urlaub im Urlaub, also sprich die geplanten entspannenden Strandtage und ein wenig Kultur in Indonesien, verbrachte ich mit meiner Freundin Stephie. Das wenige an Kultur stellte sich dann aber doch als Aneinanderreihung von Tempelbesuchen heraus. Auch die Fahrten im Auto, die wir uns deutlich kürzer vorgestellt haben (gut, man hätte ja vorher auch ein bisschen ausführlichen planen und recherchieren können) haben einige Zeit in Anspruch genommen, aber wir haben auch viel, insbesondere von Java gesehen. Unser Fahrer Danar war ein lustiges Kerlchen (wir waren uns zu Beginn sicher, der muss etwas geraucht haben!!) und hat uns schnell in diverse Vokabeln und die hiesige Hip-Hop-­Kultur von Jogja (die Abkürzung von Jogyakarta, wird wie folgt ausgesprochen: "Tschoggtscha", begleitet mit einem coolen Blick und einem unübersehbaren Stolz auf die eigene Stadt) eingeführt. Hier der Refrain seines Lieblingsliedes der Jogja Hip Hop Foundation, das wir nach einigen Wiederholungen dann auch mitsingen konnten:

We are from Jogja, the heart of Java, our rhythm is mantra, flow down like lava!

Lustig war auch ein Moment im Auto, als wir baten die Klimaanlage ein wenig höher zu drehen. "What do you mean with higher?" Ein Blick auf das bei uns blau­rote Rädchen verriet uns, dass die Autos fuer den asiatischen Markt ganz ohne Heizung produziert werden. "If you want the heater, just open the window!"

An Indonesien bzw. Java als erste Station hat zunächst verwundert, das hier wieder alles zu lesen ist, also auch unsere westliche Schrift verwendet wird. Gleichzeitig ist hier der Islam die vorherrschende Religion, was bedeutet, dass sehr viele Frauen mit Kopftuch bekleidet sind. Als Land mit den meisten Moslems in der Welt und der vorherigen Reiselektüre inkl. den Anmerkungen, dass es vermutlich sehr schwer wird, Alkohol zu bestellen, hatte ich mir im Vorfeld ein ganz anderes, ein viel strengeres Bild von der Gesellschaft gemacht. Erstaunlicherweise ist der Umgang aber sehr ungezwungen und ich bilde mir ein, dass hier trotz Verschleierung sehr viel mehr gelacht wird, als in Deutschland bei Anhängern der gleichen Religion. Gleichzeitig wird das 5 malige Beten am Tag und in der Nacht (ja, wir haben mehrfach nachts die Stimme des Muezzin gehört) auch von unserem legeren Fahrer sehr konsequent eingehalten. Die holländische Vergangenheit der Kolonialzeit sieht man hier ab und an, auch anhand einiger Vokabeln kann man es vermuten, ohne konkreten Hinweis allerdings wäre es nicht auszumachen gewesen. 

Auf Java scheint der Tourismus noch nicht so sehr verbreitet zu sein. Sehr häufig werden wir von der Seite beäugt und ganz forsche Landsmänner fragen, ob sie ein Foto mit uns machen können. Oder sie schießen einfach eines aus der Lameng und glauben wir merken es nicht. Danar sagte uns, dass sie sowohl von unserer Hautfarbe als auch von unseren großen und langen Nase fasziniert wären. Ach so, na dann!

Neben Tempeln haben wir auch den Sultanspalast (der vorherige Sultan scheint Langeweile gehabt zu haben und hat im Laufe seines Lebens 78 (!) Kinder mit offiziellen und inoffiziellen Frauen gezeugt ­ hat man da noch Zeit für irgendetwas anderes??), das Wasserschlösschen, den Vogelmarkt mit vielen, leider nicht artgereicht gehaltenen, Tieren die zum Verkauf standen, einen Vulkan, dessen Gase meiner Lunge zu folge mehr als giftig waren, und eine Kaffeeplantage gesehen. 

Und dann ging es auch schon per Fähre nach Bali. Und mein Geburtstag stand an! Ich habe wirklich einen ganz wunderbaren Tag verlebt! Beim Frühstück hat mir die versammelte Hotelcrew inkl. Gitarre ein Ständchen gesungen und mir einen Kuchen überreicht, den wir dann nachmittags nach einer Massage am eigenen kleinen Privatpool verspeist haben. Das Restaurant mitsamt dem Service und dem Essen am Abend war einfach spitzenmäßig! Ein ganz besonderer Tag eben! Danke Stephie und alle anderen, die ihn mit beeinflusst haben!

Mal abgesehen von diesem Tag fühlt man sich auf Bali gar nicht mehr als VIP. Alles ist auf Touristen ausgelegt. In Summe ist es hier um einiges bunter als auf Java und der Verkehr ist doch sehr viel entspannter als die ständigen Überholmanöver auf den schmalen Straßen mit Rollern, Autos, Tieren und Menschen gleichzeitig. Die Männer tragen hier ebenfalls Sarong, insbesondere wenn sie eine Zeremonie haben und Zeremonien gibt es zu dieser Zeit fast überall, da bald das Ende eines bestimmten Abschnittes stattfindet und mit einem großen Fest gefeiert wird.

Auch hier haben wir viel gesehen. Reisterassen wie sie nur im Reiseprospekt stehen, einheimischer Markt, botanischer Garten, einige Tempel und natürlich durfte auch hier ein Vulkan inkl. Sonnenaufgang nicht fehlen. Diesmal aber ohne Schwefelvergiftungsgefahr, dafür aber mit auf heißem Dampf gekochtem Frühstück!

Das absolute Traumziel am Ende sollte dann Lombok und Gili Trawangan werden, wo wir uns auf weißen Sandstrand und blauem Wasser mit Nichtstun erholten wollen. Das mit dem Nichtstun hat herrlich funktioniert! Neben einem schönen Pool und fantastischem Ausblick aufs Meer hatten wir auch sehr luxuriöse Hotels (mein Highlight ist immer noch das Open Air-­Badezimmer!) in denen man sich gut entspannen konnte. Wie das jedoch manchmal im Leben so ist, waren die Vorstellungen dennoch etwas anders und leider ein bisschen vor dem bisher Erlebten ein wenig enttäuschend. Sicherlich ist es hier sehr schön, aber es wird schon sehr darauf geachtet, dass an den Touris genügend Geld verdient wird. Und das finde ich sehr schade, da ich gerne bereit bin, Geld im Land zu lassen, aber nicht wenn man mich in scheinbar ausweglose Situationen bringt und mich quasi zwingen will. Also, ein wenig mit Beigeschmack. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Servicekräfte (leider nicht immer die Aufmerksamsten, dann würden wir auch gerne mehr konsumieren) die wirklich sehr freundlich sind und mit ihrem ständigen "Excuse meeeee!" "Thank yoouuuuuu!" "You are welcooooome!" Gesinge sehr zu vorkommend sind. Die Variante auf Gili Trawangan ist übrigens anstatt nach dem "Thank you" mit "You are welcome" mit "okay" oder "ja" zu antworten. Irgendwie hat da jemand was falsches aufgeschnappt. Auf indonesisch heißt der Dialog übrigens "Therima kasi!" "Sama sama!".

Das Highlight neben wunderschönen Sonnenuntergängen war der Schnorchel Ausflug am letzten Tag. Alles in allem war Indonesien einen Besuch wert. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der einzelnen Inseln muss man schon einige gesehen haben, um sich einen Eindruck von Indonesien erlauben zu können, da reichen auch die vier von 17.000­20.000 Inseln sicherlich nicht aus! 

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