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Pompeji: Die eingeäscherte Stadt der Antike

Veröffentlicht: 07.05.2018

Ich habe Pompeji definitiv unterschätzt, sowohl was seine Größe als auch seine Anziehungskraft auf mich betrifft.

Dabei zögere ich erst, mir die Ausgrabungen überhaupt anzuschauen, da Massen von Touristen Richtung Eingang strömen und ich mich über den Grund dieses Ansturms aufklären lasse: An jedem ersten Sonntag im Monat können in Italien alle staatlichen Museen und archäologischen Stätten kostenfrei besichtigt werden. Dann gebe ich mir einen Ruck und ströme mit den anderen auf das Gelände.

Es ist riesig. Man betritt eine komplette Stadt, in der das Leben vor etwa 1.940 Jahren von einer Minute auf die andere abrupt stehen blieb. Es war vermutlich am 24. August 79, als der benachbarte Vesuv ausbrach und ganze 18 Stunden lang riesige Mengen von Bimsstein und Asche auf Pompeji herabregnen ließ. Die Menschen wurden vom umherfliegenden Gestein erschlagen oder erstickten in den giftigen Schwefeldämpfen. Danach lag die antike Stadt am Golf von Neapel über 1.500 Jahre unter einer bis zu 25 Meter dicken Schicht aus vulkanischer Asche und Bimsstein begraben und wurde auf diese Weise quasi konserviert.

Ich bin überwältigt von der Größe der Anlage und möchte am liebsten gleichzeitig in alle Richtungen laufen. Ich verbringe viel Zeit im Amphitheater und in den einzelnen Villen und Häusern der ehemaligen Stadtbewohner. Die Geschichte zieht mich komplett in ihren Bann, ich kann das fröhliche Treiben von einst und dessen plötzliches Ende spüren, das tagelange Sterben, das auf den Wohlstand im für damalige Verhältnisse ultramodernen Pompeji folgte. Als ich schon glaube, den Großteil der archäologischen Stätte erfasst zu haben, gelange ich erst zum Forum. Der lang gestreckte Platz ist überwältigend, ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst schauen soll. Er wird umsäumt von zahlreichen wichtigen Bauten: Von mehreren Tempeln, einer Basilika, einer Markthalle und dem Sitz der Tuchhändler, der wohlhabendsten Zunft der Stadt. Dann entdecke ich noch ein kleines und ein großes Theater, ein weiteres Forum und die Thermen.

Ich laufe bereits seit 5 Stunden auf dem Gelände auf und ab und habe immer noch nicht alles gesehen. Bei der Schließung um 19:30 gehöre ich zu den letzten Besuchern, die die Anlage verlassen und merke erst dann, dass ich seit dem Frühstück nichts gegessen und kaum getrunken habe. Trotzdem würde ich noch gern ein wenig bleiben, mich von der Geschichte einhüllen und berauschen lassen.

Und ja, ich musste viel Geduld aufbringen, um Fotos ohne Menschen zu schießen, doch die Anlage ist so groß, dass selbst Massen von Touristen sich ganz gut darauf verteilen. Immerhin habe ich die 13,- € für den Eintritt gespart, die ich am Ende des Tages in eine große Pizza investiere.. Jedenfalls bin ich sehr froh, die Ausgrabungsstätte gesehen zu haben, denn Pompeji ist ab sofort und definitiv einer der Höhepunkte meiner Reise…

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