Ich bin dann mal weg
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Indonesien: Nusa Penida, Nusa Lembongan, Gili Air

Veröffentlicht: 25.12.2022

Am Abend des 11.12. bin ich mit knapp zwei Stunden Verspätung in Denpasar/Bali angekommen und mit dem Taxi ins 15 km entfernte Sanur gefahren. Zwei Wochen hatte ich hier Zeit bis zu meinem Flug an Weihnachten nach Neuseeland. In Bali ist im Dezember wie überall in West- und Zentralindonesien Regenzeit, die aber auf den kleinen Inseln zwischen Bali und Lombok sowie auf den Gili-Inseln im Nordwesten von Lombok weniger heftig ausfällt. Aus diesem Grund sowie wegen der Aussicht auf weitere Tauchgänge habe ich mich entschieden, die Zeit auf diesen Inseln zu verbringen, zumal ich Bali schon im Jahr 2019 besucht habe.

Am 12.12. fuhr ich also in einer knappen Stunde mit dem Schnellboot von Sanur auf die Insel Nusa Penida, wo ich mir für den Nachmittag gleich einen Roller mietete um die Insel zu erkunden. Die Insel ist an der Küste sehr oft bebaut, jedoch im Landesinneren meist naturbelassen mit viel Dschungel. Auf dem Weg zum Atuh Beach durchquerte ich die Insel und machte einen Stopp bei einem hinduistischen Höhlentempel, den ich besichtigte. Am wunderschönen Atuh Beach angekommen verbrachte ich zwei Stunden am Strand und im Wasser. Die nächsten beiden Tage war ich jeweils dreimal tauchen und war überrascht, dass es so nahe am Touristenhotspot Bali so tolle Tauchgebiete gibt. Die Tauchgänge waren aufgrund der Strömungen zwischen den Inseln Bali und Lombok (die Verbindung zwischen Indischem Ozean und Pazifik) recht anspruchsvoll. Diese Gegend ist v.a. für Mantas bekannt, aber auch für Mondfische, auch Mola-Molas genannt, die hier aber normalerweise nur von Juli bis Oktober beim Tauchen zu sehen sind. Die Korallenriffe machen überwiegend einen sehr guten und gesunden Eindruck. Nach dem zweiten Tauchtag wurde von meiner Tauchbasis kostenlos eine dreistündige Fahrt zu ein paar Highlights der Insel angeboten, die mich unter anderem zum Broken Beach und zum Kelingking Beach, dem Postkarten-Motiv schlechthin der Insel, führte. Am 15.12. mietete ich mir erneut einen Roller und fuhr die Insel nahezu komplett ab: Erst machte ich einen Badestop am Crystal-Beach, dann fuhr ich zum Tembeling-Beach, der leider aufgrund der Brandung und der Strömung zum Schwimmen weniger geeignet ist, aber über einen natürlichen Süßwasser-Pool verfügt, anschließend zu den grünen Hügeln, die Teletubbie's Hills genannt werden und kurz vor Sonnenuntergang zum Diamond-Beach. Immer wieder hatte ich bei dieser Tour Ausblicke auf die Steilküsten der Insel. Damit wären wir auch beim größten Nachteil dieser malerischen Insel: Die meisten Strände sind nur über beschwerliche steile Wege und teils über Treppen zu erreichen. Am 16.12. entschied ich mich schließlich für einen weiteren Tauchtag. Beim dritten Tauchgang begegnete uns eine Seeschlange und dann gab es die große Überraschung: Wir konnten tatsächlich zwei Mondfische nahe der Wasseroberfläche bestaunen, für mich waren das die ersten Mola-Molas überhaupt! Normalerweise halten sich diese Fische zu dieser Jahreszeit in großer Tiefe auf! Wir hatten also unglaubliches Glück!

Noch am selben Tag fuhr ich mit dem Boot die kurze Strecke auf die wesentlich kleinere Nachbarinsel Nusa Lembongan. Direkt am Hafen mietete ich mir einen Roller für die nächsten beiden Tage, mit dem ich zu meiner Unterkunft fuhr, die mir von einem Freund empfohlen wurde und die nur 100m vom Strand entfernt war. Mein Zimmer mit Terrasse war sehr schön und das Ehepaar, dem die Unterkunft gehörte, war sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Im Gegensatz zu Nusa Penida sind die Strände hier deutlich einfacher zu erreichen. Am nächsten Tag wollte ich mir die Insel genauer anschauen und fuhr erstmal in die Mangroven, wo ich eine Bootstour buchte. Anschließend fuhr ich über eine gelbe Metallbrücke auf die Nachbarinsel Nusa Ceningan, wo ich mir die Blue Lagoon und die Ceningan Cliffs anschaute und am Secret Point Beach badete. Zurück auf Lembongan besuchte ich die sogenannten Devil's Tears, eine Stelle mit einer spektakulären Brandung und verbrachte anschließend noch zwei Stunden am Dream Beach, dem angeblich schönsten Strand der Insel, der jedoch für meinen Geschmack eher enttäuschend war. Leider gab es an diesem Tag keine Sonne. Insgesamt hat es mir auf Nusa Penida etwas besser gefallen. Die Insel ist größer, im Inselinneren naturbelassenener und die Touristen verteilen sich aufgrund der Größe der Insel besser.

Am 18.12. fuhr ich mit dem Speedboat in zweieinhalb Stunden weiter auf die nur knapp zwei Quadratkilometer große Insel Gili Air. Die Gilis, im Nordwesten der Insel Lombok gelegen,  bestehen aus drei Inseln, Gili Trawangan, Gili Meno und eben Gili Air. Rund um die Inseln befinden sich ebenfalls gute Tauchgebiete. Auf Gili Air mietete ich ein Bungalow für die nächsten 6 Tage. Die folgenden Tage verbrachte ich mit Tauchen und ich habe mit dem Fahrrad die Insel erkundet, die Kfz-frei ist. Fast die komplette Insel ist von Stränden umgeben, die leider oft nicht ganz sauber sind. Generell hat Indonesien leider ein Müllproblem. Die Menschen auf der Insel, die meist aus dem nahegelegenen Lombok stammen, sind sehr herzlich und gastfreundlich. Das Tauchen machte mir großen Spaß und so machte ich anstatt ursprünglich geplant nicht 5, sondern gleich 10 Tauchgänge. Es gab unglaublich viele Schildkröten zu sehen, die teilweise erstaunliche Größen erreichen, dazu Oktopusse, Sepias und Weisspitzenriffhaie. Die letzten beiden Tage war leider das Wetter schlecht, es hat viel geregnet und der Wind war sehr stark. Bei meinem letzten Tauchgang am 23.12. mittags hatten wir nur eine Sicht von 7 bis 8 Metern. Aufgrund des Seegangs konnte mein ursprünglich geplantes Schnellboot für die Rückfahrt auf Bali nicht verkehren und so musste ich ein anderes, größeres Boot nehmen, das allerdings nur bis Padang Bai und nicht nach Sanur fuhr. Von Padang Bai gab es jedoch einen Shuttle-Service nach Sanur, wo ich am Heiligabend nachmittags bei strömendem Regen ankam. Insgesamt kann ich mich jedoch nicht beschweren: Obwohl ich in der Regenzeit hier war, hatte ich nur zwei wirklich schlechte Tage, ansonsten war es meist sonnig und es hat, wenn überhaupt, meist nachts geregnet. In Sanur verbrachte ich meinen letzten Abend in Asien in einem netten Restaurant und später auf der Terrasse meiner Unterkunft. 

Insgesamt war ich ca. ein halbes Jahr in Asien unterwegs, ich war in insgesamt 10 Ländern, vom sehr europäisch geprägten Georgien bis nach West-Neuguinea, den östlichsten Teil von Indonesien, der zumindest geografisch gar nicht mehr zu Asien gehört. Ich bin mir sicher, dass ich einige Dinge in den Ländern, die ich in den kommenden Monaten besuchen möchte, sehr vermissen werde: Zum einen ist es die Sicherheit! Die Gefahr, dass man als Tourist überfallen wird, besteht in den asiatischen Ländern, die ich bereist habe, eigentlich nirgendwo. In manchen Städten sollte man sich vor Taschendieben in Acht nehmen, doch das ist in Europa nicht anders. In diesem Punkt sind die meisten Städte und Orte, die ich besucht habe, wohl sogar sicherer als deutsche Städte. Außerdem sind die Menschen fast überall unglaublich gastfreundlich und herzlich und an vielen Orten kann man die abgedroschene Phrase des "Land des Lächelns" wörtlich nehmen. Dazu kommt das hervorragende preiswerte Essen. Das werde ich wohl in meinem nächsten Ziel, in Neuseeland, am meisten vermissen. Ich war tatsächlich im vergangenen halben Jahr fast jeden Tag im Restaurant, da werde ich mich umstellen müssen. Ich bin mir sicher, dass ich auch in Zukunft nach Asien reisen werde und noch einige Urlaube dort verbringen werde.

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