Ich bin dann mal weg
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Indonesien: West-Neuguinea, Raja-Ampat

Veröffentlicht: 18.12.2022

Am 2.12. bin ich nach einem längeren Flug mit einem 6stündigen Zwischenstop in Jakarta in Sorong angekommen. Sorong ist der Ausgangspunkt in das Raja-Ampat-Archipel, das als eines der besten Tauchgebiete der Welt gilt. Sorong liegt ganz im Westen der Insel Neuguinea, die ungefähr zur Hälfte zu Indonesien gehört (West-Neuguinea). Die andere Hälfte ist als Papua-Neuguinea ein eigener, souveräner Staat. Geografisch gesehen gehört Neuguinea auch nicht mehr zu Asien, sondern zu Australien/Ozeanien. Dies erkennt man am besten an der Tierwelt, da es z.B. in Neuguinea keine Affen, aber Beuteltiere gibt. Die ursprüngliche Bevölkerung West-Neuguineas ist dunkelhäutig, nicht asiatisch. Die Bevölkerung dort ist mehrheitlich christlich. Es gibt aber auch viele Muslime und Angehörige verschiedener Natur-Religionen.

Die allermeisten der ohnehin wenigen Touristen dort reisen sofort weiter in die Resorts auf die Raja-Ampat-Inseln, somit war ich in Sorong für die Leute dort umso interessanter! Ständig wurde ich mit "Hello, Mister" auf der Straße begrüßt, viele wollten ein Foto mit mir machen und wollten wissen, wo ich denn herkomme. Das frühzeitige Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball - Weltmeisterschaft hat sich offenbar auch bis dorthin herumgesprochen! "Germany loose!", riefen mir mehrmals Kinder zu, nachdem ich ihnen sagte, woher ich denn komme. Ich quartierte mich für zwei Nächte in einer Privatunterkunft bei einer sehr netten Familie ein. Meinen großen Rucksack konnte ich glücklicherweise in meiner Unterkunft lassen und so ging es morgens am 4.12. endlich los: Auf nach Raja Ampat, genauer gesagt auf ein Tauchboot, die Mikumba 2, die eine Woche lang für mich und 9 weitere Tauchtouristen unser Zuhause sein sollte. Das Boot entpuppte sich als größer und luxuriöser als erwartet. Ich teilte mir eine Kabine mit einem Belgier, die anderen Taucher waren aus Frankreich, Deutschland, der Schweiz, England, Malta und der Türkei. Insgesamt hatte ich eine ziemlich nette, aber auch sehr erfahrene Truppe erwischt. Nur die beiden Franzosen hatten weniger Tauchgänge als ich. Die beiden Tauchlehrer waren Einheimische und Jem, der Besitzer des Bootes, ein Engländer, tauchte manchmal auch mit uns mit. Das Motto des Boots lautete: Dive, eat, sleep, repeat! Und genauso stellte sich unser Tagesablauf auch dar. Insgesamt 18 Tauchgänge in sechseinhalb Tagen, beginnend um 7 Uhr morgens jeden Tag! Insgesamt hatten wir drei Landausflüge, einen in ein traditionelles Dorf, einen zu einem spektakulären Aussichtspunkt und einen zu einem Strand. Die Unterwasserwelt war großartig. Im Vergleich zu vielen anderen Tauchgebieten fiel jedem von uns auf, dass die Fische hier nur wenig Angst vor Tauchern haben. Man sieht die Fische also viel näher als anderswo. Man merkt eben, dass man sich in einem geschützen Gebiet befindet und die Fische einen Taucher nicht als Gefahr sehen. Die Korallenriffe sind durchwegs gesund und intakt und die Artenvielfalt ist überwältigend. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es unter Wasser mehr Arten als hier! Sowohl diejenigen, die große Fische sehen wollen, kommen durch verschiedene Haiarten, Mantas, Barrakudas und Büffelkopf-Papageienfische auf ihre Kosten, als auch die Anhänger der kleinen Riffbewohner, die Pygmäen-Seepferdchen, unendlich vielen Arten von Schnecken und vieles mehr bestaunen können. Einmal begegnete uns sogar ein dreieinhalb Meter langer Hammerhai und niemand von uns hat jemals Mantas aus einer so geringen Entfernung erlebt wie hier. Schildkröten gibt es ebenso. Man muss allerdings auch sagen, dass einige Tauchgänge aufgrund der starken Strömung sehr anstrengend waren und für Anfänger nicht geeignet sind. Manchmal mussten wir sogar Riffhaken einsetzen um nicht abgetrieben zu werden.

Die Verpflegung an Bord war hervorragend, ebenso wir der gesamte Service. Ein herzliches Dankeschön an die gesamte Crew! Ich kann mir gut vorstellen, bald wieder auf diesem Boot zu Gast zu sein. Nach unserer Rückkehr auf's Festland blieb ich noch eine Nacht in meiner alten Unterkunft, bevor es dann am 11.12. weiter nach Bali ging.

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