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Auszeit zu zweit... 10 Tage im immergrünen Costa Rica

Veröffentlicht: 24.01.2023

Unser Plan flexibel zu reisen, ging nicht ganz auf. Für Mexiko benötigten wir bereits für die Einreise ein Rückreise- oder Weiterflugticket. Das gleiche galt auch für Costa Rica. Wussten wir jedoch nicht, da es dazu keine Info gab. Die Dame am Schalter vom Flughafen Mexiko-Stadt wollte uns nicht ins Flugzeug lassen… na super. Schnell buchte ich online ein Flugticket nach Peru. Da wir bereits ein Auto für die ersten 10 Tage in Costa Rica gemietet hatten, fiel die Entscheidung ziemlich schnell. Nun gut, 10 Tage, damit können wir zumindest den Norden des kleinen Landes erkunden…

Wir landeten in der Hauptstadt San Jose. Wir hatten bereits im Internet gelesen, dass die Stadt nicht sehr schön sein soll. Die Beschreibungen waren jedoch noch völlig untertrieben! Also werden wir hier mal klar zum Ausdruck bringen, wie die Hauptstadt von Costa Rica wirklich ist: Ein absolutes Drecksloch!!! Überall total vermüllt, zugeschissen und vollgepisst! Und wir übertreiben nicht mit unserer Aussage. In jeder Straßenecke mussten wir aufpassen, dass wir nicht über Obdachlose stolpern und in deren Tretminen, Urin oder in Müllbergen landen. Ja, viele Großstädte haben ihre „schmutzigen Ecken“, doch in San Jose zieht sich das durch die komplette Stadt. Selbst das Zentrum wurde nicht schöner. Wir waren echt froh, als wir wieder aus der Stadt raus waren und endlich saubere, frische Luft einatmen konnten. Costa Rica ist umgeben von unglaublich schönen Regenwäldern und die Regierung ist bemüht, die Natur, die vielen kleinen Orte und die Straßen zu pflegen und zu hegen, um den Tourismus anzukurbeln. Doch warum sie das Zentrum des Landes so was von verkommen lassen, ist uns ein Rätsel…

Hauptstadt San Jose

Um meine Anekdoten weiterzuführen, habe ich es mal wieder geschafft, planlos wie ich bin, den Alten in den Wahnsinn zu treiben… Ich verliere auf der Reise nicht nur Eheringe und Dronen, sondern auch den Standort von unserem geparkten Auto :-D Gut, dass ich Nico habe. Er hat uns (oder mich?!) mal wieder aus der Patche geholfen, indem er einen tollen Einfall hatte. Zum Glück hatten wir auf unserem Stadtbummel fleißig fotografiert. So konnte Nico einen Einheimischen fragen, wo sich das Kirchengebäude auf dem Bild befindet. Von dort wussten wir wieder, wo wir entlanglaufen müssen. Hehe, halb so wild! Der Alte macht das schon 😉

Wir zogen weiter gen Norden und steuerten den Vulkan Arenal an. Während der Fahrt sahen wir ein paar Nasenbären aus dem Regenwald stapfen sowie einen Tukan (Ok, nur Nico hat ihn gesehen, während ich am Telefon abgelenkt wurde… Maaan eeyy…), Papageien und diverse andere bunte Vögel an uns vorbeifliegen. Eine Wanderung auf den Vulkan blieb uns wieder verwehrt, da eine Begehung der schönen Vulkane in Costa Rica verboten sind. Schade! Also suchten wir uns am See Arenal eine Kajakstation, paddelten in das stille Gewässer, genossen die absolute Einsamkeit und Ruhe und den wundervollen Blick auf den Vulkan. War das herrlich! Von einer kleinen Insel inmitten des Sees drangen schöne Urwaldgeräusche aus dem Dickicht. Man hört so viele Tiere im Dschungel, aber dank ihrer perfekten Anpassung an den Wald siehst du sie einfach nicht.

Vulkan Arenal

Nach unserer 3-stündigen Paddeleinheit fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter nach Monteverde zum Nebelwald. Dieser gilt als einer der Attraktionen in Costa Rica und rühmt sich mit einem atemberaubenden Dschungel, einer Hängebrücke und bunter Tierwelt. Der Dschungel war wirklich sehr schön, doch was fehlte war die bunte Tierwelt… Die wollte sich nicht so wirklich präsentieren. Nun gut, bestellen kann man die Tierchen nicht. War trotzdem schade. Die Papageien und Affen waren so weit oben in den Bäumen versteckt, dass sie kaum zu erkennen waren. Ein Nasenbär tauchte noch überraschend auf und das war’s. Andere Besucher hatten sogar fast gar keine Tiere entdeckt. Monteverde und die umliegenden, grünen Berglandschaften waren dennoch schöne Sehenswürdigkeiten. In dem kleinen, modernen Ort gab es hier und da ein paar nette Cafés und Restaurants.

Von Norden ging es weiter zur Westküste. Dort erwarten einem jede Menge cooler Surfspots. Genau das Richtige für mich😊 Tamarindo war der entspannte Surfer-Touri-Hippie-Öko-Ort schlechthin. Relaxte Atmosphäre, schöne Hotels und günstige Hostels, gemütliche Restaurants mit frischen und leckeren Gerichten sowie Cocktailbars an den Stränden boten sich in dem kleinen Nest an. Wir entschieden uns für ein günstiges Hostel. Das Personal und einige Gäste waren bestimmt ständig bekifft, die Unterkunft war etwas heruntergekommen, aber die Stimmung passte irgendwie zum Ort und die Preise für die Zimmer waren super günstig. In Tamarindo gab es keine sehr großen Wellen. Hier bietet es sich eher an, das Surfen zu erlernen.

Dank des guten Tipps von meinem kalifornischen Surf- und Heli-Freund Tyler suchten wir den Strand Playa Negra auf. Im Hostel konnte ich sehr günstig ein Brett leihen und dann ging es mit dem Auto zum angesagten Surfspot. Durch die Schotterstrecke brauchte man gut eine Stunde bis dahin. Der Strand ist ein absoluter Geheimtipp! Total abgelegen, schöner, belassener Naturstrand und nur wenige Einwohner sowie ein paar Surfcracks, die sich dort tummeln. Die Wellen waren super! Zwar als fortgeschrittene Anfängerin (so würde ich mich mal bezeichnen) eine ganz schöne Herausforderung, aber definitiv jede Menge Fun 😊

Einsames Strand- und Surfparadies Playa Negra

Blöd, wie ich manchmal bin…, lass ich mir doch tatsächlich zu Beginn von der Welle das Surfbrett schön ins Fressbrett schlagen! Aua, das tat weh. Ging schön gegen die Nase und das rechte Auge. Erstmal checken, ob Blut aus der Nase strömt…? Nö. Kann also weiter ins Wasser gehen :-D
Ich positionierte mich am Rand der Surfer-Gemeinde ein. Als Anfänger sollte man lieber nicht im Wege sein… Die Profis sind sonst schnell verärgert, wenn man ihnen eine Welle versaut. Da muss ich sagen, ist Surfen ein absoluter Egoistensport. Es gibt auch hilfsbereite und rücksichtsvolle Surfer, aber die meisten sind nur darauf bedacht ihre Welle zu bekommen und der Rest, gerade die Anfänger, stören nur. Am Rand bekommt man oft nicht so viele Wellen ab, aber wenn es dann doch mal passt, ist es ein geiles Gefühl auf der perfekten Welle zu surfen!
Da die Wellen teilweise über 2 Meter erreichten war es für mich gar nicht so einfach, wieder zurück zu paddeln. Ich wurde immer mal wieder ordentlich unterspült und Richtung Strand gedrückt.
Da es mir nicht reichte, eine dicke Nase und ein dickes Auge zu verpassen, ließ ich mir meinen Fuß an dem scharfkantigen Gestein im Wasser aufschlitzen und vom Surfbrett eine Finne abbrechen. Würde sagen, Surfen war heute ein kompletter Erfolg! Nico, der vom Strand aus alles beobachtete, fasste sich nur an den Kopf und trug mich dann ritterhaft zum Auto… Aber hey, auf 3 Wellen hab‘ ich gestanden! 😊

Nico durfte sich die nächsten Tage immer mal wieder komische Blicke von anderen einfangen… Lag das etwa an meinem blauen Auge…?! 😉

Da mein Fuß zu sehr verwundet war, blieb es leider nur bei einem Surf-Tag. Wir entschieden uns spontan zum Nationalpark Juan Castro Blanco zu fahren und uns für 4 Nächte in eine schöne Hütte mitten im Dschungelparadies einzuquartieren. Die Unterkunft lag in der Provinz Alajuela nahe des Ortes Venecia, war einfach und schön eingerichtet. Wir konnten uns selbst verpflegen und entspannt in die Tage hineinleben. Wir dachten, mal ne Runde in der Gegend joggen gehen, täte auch ganz gut, aber irgendwie ging es die ganze Zeit nur bergauf und es wurde immer steiler. War das anstrengend! Und diese Steigungen wieder runter laufen, ist nicht wirklich besser… Doch das Auspowern tut im Nachhinein immer wieder gut.
Wir genossen auf jeden Fall die Abgeschiedenheit und die erstaunlichsten und skurrilsten Klänge, die aus dem Regenwald ertönten. Doch auch in den Nächten war es nicht still. Ein kleiner Dachbewohner, namens Gecko, musste Scheibe spielen und quiekte stundenlang, wie am Spieß… Was stimmte nicht mit ihm?!

Doch die bunte Tierwelt und vor allem die außergewöhnlichen Vogelarten machen Costa Rica zu einem besonderen Ort. Wir sahen zwar mehr Vögel als Säugetiere, aber auch diese hatten ihren Reiz. Besonders die Regenzeit faszinierte uns hier in Costa Rica. Wir erfuhren, was es wirklich bedeutet, im Regenwald zu sein. Es ist einfach nur eine Wand aus Wasser. Und das geht teilweise Stunden. Wahnsinn! Kein Wunder, dass es hier so tropisch, saftig grün ist.

Wir fanden in der Nähe eine längere Wanderstrecke, die auf den Vulkan Platanar führt. Der Vulkan ist als solcher nicht mehr zu erkennen, da er von Wäldern überwuchert ist. Von oben soll es jedoch eine tolle Aussicht geben. Der Weg wurde als sehr matschig beschrieben. Bei dem vielen Regen ist das ja auch klar. Doch „matschig“ ist ganz schön untertrieben. Der Wanderweg, der durch den dichtbewachsenen Tropenwald führt, verwandelte sich in ein absolutes Sumpfgebiet! Wir mussten uns regelrecht von Liane zu Liane schwingen und von rutschiger Wurzel zu rutschiger Wurzel springen. Dass wir dabei nicht in die tiefen, matschigen Sümpfe gefallen sind, war akrobatische Höchstleistung :-D
Als wir am Zielpunkt ankamen, umgab uns leider eine dichte Wolkendecke, wodurch wir keinen Blick in die Ferne erhaschen konnten. Die Aussicht ist bestimmt fantastisch. Nun gut, hangeln wir uns den gleichen Sumpfweg wieder hinunter. Was uns da alles noch gebissen hat, wissen wir bis heute nicht. Nico zuckt nur ab und zu mal komisch…

Nationalpark Juan Castro Blanco

Um unsere Polizei-Patch-Sammlung von dieser Reise fleißig fortzuführen, sprachen wir in der kleinen Stadt Quesada eine Streifenbesatzung an. In Costa Rica war es nicht einfach, ein Patch zu tauschen, da die Collegas nur festgenähte Abzeichen haben. Doch die beiden Kollegen waren richtig cool! Der Eine schnitt dem Anderen mit einer Multitool-Schere das Emblem vom Oberhemd ab. Haha, wie geil ist das denn! Das nennen wir mal Einsatz! :-D

10 Tage sind schnell vergangen. Nun hieß es für uns, zurück zur Hauptstadt und zum Flughafen und ab nach Peru. Wir hatten etwas Zeit und machten auf der Fahrt einen kleinen Abstecher zum Wasserfall Catarata de Toro. Da es sich um eine eingezäunte Parkanlage handelte, musste man Eintritt bezahlen. Aber zu Recht. Ohne die gebauten Treppen, würde man nicht hinuntergelangen. Die Anlage war richtig schön gepflegt, bepflanzt und beherbergte unterschiedlichste Kolibri-Arten. Der wirklich schöne Wasserfall war definitiv einen Besuch wert. Wir sahen sogar diesen riesigen, blauen Schmetterling „Blauer Morphofalter“, der in Mittel- und Südamerika beheimatet ist. Der ist wirklich verdammt groß und wunderschön!

Mal sehen was uns in Peru alles erwartet… 😊

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