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Auszeit zu zweit... Eine Reise durch die Vergangenheit Yucatans in Mexiko: Merida und die Mayastätten

Veröffentlicht: 24.11.2022

Los geht's von Tulum nach Merida. Nach unserer 4-stündigen Busfahrt verlief die Hotelsuche recht schnell. Wir hatten keinen großen Anspruch und kamen für 20 € die Nacht in einem einfachen Zimmer unter. So mancher hätte hier bestimmt wieder kehrt gemacht. Ich sag mal so, das Hotel war zwar schon sehr in die Jahre gekommen und warm duschen musste man sich vorstellen, aber es wurde jeden Tag gründlich gereinigt. Und zum Glück bemerkten wir erst an unserem Abreisetag, dass in der Badtür Kakerlaken lebten :-D

Wir verbrachten 4 Nächte in Merida. Wir hatten uns spontan dazu entschieden den Aufenthalt hier zu verlängern, um entspannt einiges erkunden zu können und einfach mal einen gemütlichen Tag in der Stadt mit Nichtstun zu verbringen. Nach 4 Monaten auf Reisen (was mich betraf), gelangte ich an meine Grenzen. Ich wurde richtig reisemüde und musste feststellen, dass sich die häufigen Ortswechsel in Stress umwandelten. Es legte sich auch ein wenig Heimweh mit hinzu, denn ich war lange von der gewohnten Umgebung weg. In Amerika ist einfach alles anders. Ich war dankbar und glücklich für diese Auszeit und die Möglichkeit, mehrere Länder zu entdecken und neue Abenteuer zu erleben. Und doch musste ich eingestehen, dass ich (vermutlich auch mit dem Alter) für solch lange Reisen und ständige Ortswechsel nicht mehr gemacht war. Somit fassten Nico und ich den Entschluss, für die nächsten Ziele längere Aufenthalte an einem Ort einzuplanen, um wieder runter fahren zu können. Wir hatten die Zeit. Auch wenn so vieles reizt, entdeckt zu werden, bringt es nichts, wenn man am Ende nicht mehr genießen kann…

Zurück zu Merida. Richtig, richtig schöne Kolonialstadt!!! Wir genossen es jeden Morgen und Abend durch die Altstadt zu schlendern. Und nicht nur das Zentrum hatte seinen Reiz, die ganze Stadt bestand überwiegend aus schönen Altbauten aus der Kolonialzeit. Im Park „San Juan“ gingen wir so gut wie jeden Abend an einem Imbissstand sehr günstig und richtig lecker Tacos, Tortas oder Gringas essen. Merida war im Vergleich zu Cancun und Tulum die unserer Meinung schönste Stadt auf der Yucatan-Halbinsel!

Kolonialstadt Merida

Durch Zufall kamen wir an einer Polizeiwache in Merida vorbei. Wir gingen auf den Wachleiter zu und fragten nach einem englischsprechenden Kollegen. Eine Polizistin wurde zu uns geschickt und fragte nach unserem Anliegen. Sie war sehr überrascht und erfreut, als ich ihr erklärte, dass wir Polizisten aus Deutschland sind und gerne unsere Abzeichen tauschen möchten. Es kam zu einem sehr ausführlichen und interessanten Gespräch. Die Wache füllte sich so nach und nach mit Kollegen und sogar mit dem Revierleiter. Die Polizistin übersetzte für uns. Es verging eine Stunde, wir wurden mit Abzeichen und Basecaps der Polizei aus Yucatan überschüttet und alle freuten sich über ein gemeinsames Erinnerungsfoto 😊

Am letzten Abend in Merida entschlossen wir uns, mal wieder was für die Fitness und den Schlappikörper zu tun! Durfte ja nicht abreißen :-P
Wir steuerten einen Park mit einem kleinen Spielgerüst an und mussten feststellen, dass eine große Bühne aufgebaut war mit Livemusik, Tanzeinlage und massig Zuschauern ringsherum. Es war Samstagabend und wie es aussah, gab es in der Stadt anlässlich des bevorstehenden Festes „dia de muerto“ (Tag der Toten) einige Feierlichkeiten. Das ließ uns dennoch nicht aufhalten, an der Stange paar Klimmzüge zu machen. Als wir fix und fertig waren, motivierte es so einige Zuschauer, die uns beobachtet hatten, ans Gerüst zu gehen und Klimmzüge zu versuchen. Sah wohl bei uns so leicht aus… Einige versuchten sich krampfhaft nach oben zu ziehen :-D
Wir spazierten anschließend zum Zentrum der Stadt, um uns das Spektakel anzuschauen. Überall auf den Plätzen waren Bühnen aufgebaut und es tönte laute Musik aus den Boxen. In den Gassen präsentierten diverse Künstler unterschiedliche Showeinlagen. Besonders gefiel uns die Trommelgruppe. Das ging richtig ab!

Nicht nur Merida zog uns in seinen Bann. Außerhalb gab es noch so einige wundervolle Orte zu entdecken… Da nicht so viel Zeit eingeplant war, fiel unsere Qual der Wahl auf die bekannteste Mayastätte „Chichen Itza“ und die Mayastätte Uxmal sowie auf die Cenote X’Batun.

Wir fuhren an einem Tag mit einem Mietroller und 85 km/h Höchstgeschwindigkeit knapp 2 ½ h zu den Mayaruinen von Chichen Itza. Die Hauptpyramide ragte mit seiner gewaltigen Größe am Eingang der Stätte empor und sorgte für Erstaunen. Die Tempelanlage war in einem so guten Zustand, dass man von den dargebotenen Kunst- und Bauwerken der damaligen Zeitepoche außerordentlich imponiert war. Einziges Manko: Die Verkaufsstände auf der gesamten Anlage mit den nervigen Verkäufern… Egal, wo man lang ging, überall wurde man zugedröhnt mit dauerhaften Maya-Pfeifen, Jaguargeräuschen aus irgendwelchen Instrumenten und „Here my friend. Best price. 1 Dollar. Best souvenir!“… Einfach nur extrem nervig!!! Die Stätte könnte so schön sein, würden die Verkaufsstände, wie in Tulum, außerhalb sein…

Mayastätte Chichen Itza

Dafür waren wir umso glücklicher in der Uxmal Mayastätte. Keine Verkäufer. Einfach nur Ruhe, weniger Besucher und der Klang des Dschungels drumherum. War das herrlich hier. Wir genossen die Atmosphäre und bestaunten auch hier die erhaltenen Mayabauten. Danach bogen wir mit unserem Roller auf dem Rückweg in eine kleine Straße ab, die uns zur Cenote X’Batun führte. Wir fuhren an Felder und kleinen Dörfern vorbei und dachten uns, ja, so sieht das reine Landleben in Mexiko aus. Die Farmtiere liefen über die Straßen und von Großstadt- und Verkehrslärm war weit und breit keine Spur…

Die Cenote war wirklich sehr schön und abgelegen! Garantie für null Touristenmassen und Kommerz! Auf der Yucatan-Halbinsel soll es schätzungsweise über 6000 dieser mit Grundwasser gefüllten Höhlen und Löcher geben. Diese „Heiligen Quellen“ (übersetzt aus der Mayasprache) faszinieren durch ihr tiefblaues Wasser und teilweise stalaktit-ähnlichen Höhlensystemen inmitten des Dschungels. Wir ließen uns mit anderen Einheimischen in dem kleinen „Pool“ treiben, kletterten auf ein paar Felsen und genossen die Aussicht. Da Planschen für gewöhnlich hungrig macht, hielten wir auf dem Rückweg in einem der Dörfer an einem Restaurant an und ließen uns mit einheimischer Küche verzaubern. Wir bestellten „Panucho“, eine mexikanische Spezialität aus Yucatan. Wow, war das lecker! Einfach nur schwarze Bohnen, Teigfladen mit Pulled Chicken, speziellem Gemüse und Gewürzen… Muss man einfach mal probieren, wenn man hier ist 😉

Cenote X'Batun

Wir ließen nun Yucatan hinter uns. Vom Flughafen in Merida flogen wir 2h rüber nach Mexiko-Stadt. Kann man sich zuerst gar nicht richtig vorstellen, dass dies solch eine Entfernung ausmacht. Mexiko ist wirklich verdammt groß!

Nächstes Ziel: Der Vulkan Iztaccíhuatl (schwer auszusprechen…) im Nationalpark Iztaccíhuatl-Popocatépetl (noch schwerer auszusprechen :-D ) und Mexiko-Stadt…

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