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8. Etappe Camino del Norte von Boo de Piélagos nach Santillana del Mar

Veröffentlicht: 09.06.2025

Ich hatte die Nacht echt schlecht geschlafen. Immer, wenn ich mich im Bett gedreht habe, hat das Bett komische Geräusche gemacht.

Eigentlich wollte ich dort einen Ruhetag einplanen, aber so wollte ich dort nur weg.

In meinen Camino-Apps habe ich mir den weiteren Verlauf angeschaut und der Plan war, dass ich dann heute bis Viveda wandern wollte.

Kurz nach 8:00 Uhr stand ich dann auf der Straße und folgte dem gelben Pfeil. Die App zeigte an, ich soll im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen. Aber der Weg war versperrt, weil dort ein Baustellenzaun stand und der Camino-Wegweiser war mit einer Mülltüte verdeckt. Mhh, und jetzt? Ich bin noch mal zurück zur Unterkunft und bin ein zweites Mal gestartet, vielleicht hatte ich ja einen Fehler gemacht. Nö, ich stand dann zum zweiten Mal vor der Baustelle. Ich war schon leicht genervt. Na, das fängt ja gut an! Plötzlich kam ein Mountainbiker daher und ist an dem Bauzaun vorbei und über die Baustelle gefahren. Ich habe mir gedacht, das kann ich auch und bin einfach über die Baustelle gelaufen. Zum Glück war um diese Uhrzeit noch kein Bauarbeiter in Sicht. ;-) Ich hatte die Baustelle schnell hinter mich gelassen und jetzt folgte ein fantastischer Weg am Fluss entlang. Der entschädigte direkt für den verkorksten Start 😉.

Da es ja noch relativ früh war, sah der Fluss ganz ruhig aus. Ich fand es sah mega schön aus und man könnte nur das Gezwitscher der Vögel hören. Zum Glück folgte der Camino den Fluss eine ganze Weile. Am Ende ging es dann durch einen kleinen Ort. Dort habe ich mir erst mal einen leckeren Kaffee getrunken und mich mit Wasser für den Tag eingedeckt.

Hinter dem Ortsausgang ging es an einem Wald und Wiesen vorbei. Natürlich immer schön bergauf, was auch sonst, aber das muss ich jetzt mal loswerden. Seit ich in W. wohne, sind Steigungen für mich kein Problem mehr, aber auch wenn sie kein Problem mehr darstellen, finde ich gerade Strecken doch angenehmer ;-).

Ein französischer Pilger kam zu mir und grüßte mich freundlich. Als ich ihn ansah, hatte ich mich total erschrocken. Er sah aus, als hätte er einen Kampf verloren. Er hat gesehen, wie ich erschrocken guckte und dann lachend erzählt, dass er vor zwei Tagen gestürzt sei und sich die Nase gebrochen hat. Ich war echt überrascht, wie locker er darüber erzählte. Es sieht so aus, als müsste er nicht operiert werden. Deswegen läuft er den ganzen Camino weiter bis nach Santiago. Wir sind dann noch ein gutes Stück zusammen gelaufen und wir waren beide von der Landschaft begeistert. Im nächsten Ort habe ich ein kleines Bistro entdeckt. Ich hatte mir vorgenommen, ja immer schön zu rasten und habe dem Franzosen einen schönen Camino gewünscht. Dann war er auch schon weg. Ich habe meine Pause sehr genossen. Ich habe mich draußen vor dem Bistro aufgehalten und mir das Geschehen in dem kleinen Ort angeschaut. Ich war sehr zufrieden und so bin ich dann auch weitergelaufen. Kurz hinter dem Ort kam ein längerer Wirtschaftsweg und auf einmal stand da ein ganz frisches Fohlen, so süß und wackelig auf seinen dünnen Beinchen. Nach diesem schönen Moment folgte eine nicht so schöne Strecke. 

Es ging vorbei an Bahngleisen und einem kleinen Bach. Am Ende musste ich die Bahngleisen über eine sehr ausgefallene Treppe überqueren. Es folgte ein etwas größerer Ort. Auch hier habe ich direkt an der ersten Bar angehalten und mich zu zwei anderen Pilgern gesetzt. Es war ein sehr nettes Paar aus GB. Sie hatten mir erzählt, dass sie bis Santillana del Mar wandern müssen. Sie hätten dort schon ihr Hotel vor- gebucht. Paul meinte, dass das eine schöne Altstadt sei und es würde sich lohnen, dort zu nächtigen. Ich sollte es mir überlegen. Die beiden haben sich von mir verabschiedet und sind weiter gewandert. Ich bin noch etwas sitzen geblieben und habe mit zwei älteren Einheimischen gequatscht. Das war echt lustig - mit Händen und Füßen -!

Irgendwann bin ich dann auch aufgebrochen. Es folgte nun ein langes Stück vorbei an einem Industriegebiet und kurz dahinter lag Viveda. Hm, ich musste nicht lange überlegen, ich war auch noch fit, also auf nach Santillana del Mar. Ich bin in Viveda dem Camino auf der Straße gefolgt. Das war nicht schön. Aber zum Glück kam zur rechten Zeit eine Pizzeria und ich habe mir erstmal eine Pizza bestellt. Dann ging es mit vollem Bäuchlein zum Endspurt. Nur noch vier Kilometer. Ich ging auf dem Bürgersteig und fragte mich, ob das Dorf links S.d.M. ist. Ich habe nur das Gefälle gesehen und hatte mich auf den Abstieg gefreut. Och nöööööö, ich musste nicht nach links, sondern geradeaus. Es ging nur noch hoch bis nach S.d. M rein.

In der Pizzeria hatte ich mir übrigens noch schnell ein Hotel gebucht.

Ich habe meine Unterkunft gut und schnell gefunden. Nach dem Check-in musste ich mich erst einmal aufs Bett legen und ausruhen. Boah, war ich fertig! Es war heute eine wirklich schöne Etappe. Insgesamt war sie 22,3 Kilometer lang und es ging immer schön hoch und selten runter. Ach und ein Außenthermometer hat 29 Grad angezeigt, würg ;-(! Viel zuuuuuuu heiß!!!

Liebe Grüße 

Anke 

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