Veröffentlicht: 07.06.2025
Heute war ich schon früh wach und habe mich entsprechend früh auf den Weg gemacht. In meiner Unterkunft waren drei Kanadier. Die sind auch mit mir losgelaufen. Wir haben unterwegs viel gequatscht. Eigentlich waren sie zu viert gestartet, aber einer hatte gesundheitliche Probleme und musste zurück nach Kanada. Sie fanden Güemes übrigens auch sehr verschlafen.
Wir haben den Ort schnell hinter uns gelassen und sind dann die Ortsstraße entlanggelaufen. Wir sind ein paar Rennradfahrern begegnet, die uns einen guten Camino gewünscht haben. In dem nächsten kleinen Ort habe ich mich erst mal von den Dreien verabschiedet, weil ich mich in ein Café setzen wollte. Das habe ich mir vorgenommen: Immer, wenn sich mir die Gelegenheit zu einem Snack oder Drink bietet, nutze ich diese!!!!
Ich habe mir einen Café und ein Wasser auf spanisch bestellt und auch auf spanisch nach der Toilette gefragt. Die Bedienung dachte, ich könnte auch Spanisch verstehen, aber da hatte sie sich getäuscht. Ich schaute sie ziemlich verdutzt an und sie lachte. Eine Frau, die hinter mir stand, hat mir die Toiletten gezeigt. Danach habe ich mich draußen auf die Terrasse gesetzt und meine Getränke genossen. Ich hatte kurz überlegt, ob ich mir für heute noch schnell ein Hotel buchen soll, aber dann doch wieder abgewunken. Ich habe mich gefragt, ob ich bis Santander wandere oder in Somo bleibe. Ich wusste es noch gar nicht. Nein, ich wollte es auf mich zukommen lassen.
Ich habe mich im Café verabschiedet und bin weiter auf dem Camino durch den Ort geschlendert. Der Camino führte über eine Straße aus dem süßen Ort raus und es folgte ein Feldweg. Die Landschaft war wieder gigantisch und ich musste immer wieder anhalten, um zu fotografieren. Das sah einfach krass aus: Auf der linken Seite waren vereinzelte Höfe mit Tieren und auch dem gewissen Duft, und auf der rechten Seite die Steilküste mit der frischen Meeresbrise. Es war echt super.
Es folgten einige traumhafte Kilometer an der Küste entlang. Die verschiedenen Blumen und Gräser haben nochmal zusätzlich für eine gewisse Atmosphäre gesorgt.
An manchen Stellen konnte ich gar nicht runter schauen, so tief war das. Es standen auch einige Hinweisschilder, dass man nicht zu nah an den Rand gehen soll (Lebensgefahr).
Hinter einer Kurve saßen die Kanadier auf Steinen und hatten ein Päuschen eingelegt. Wir waren uns einig, dass das Wetter heute perfekt zum Wandern war. Die Sonne hat sich nur zwischendurch gezeigt, es war angenehm warm.
Auf einmal konnten wir auf der anderen Seite Santander sehen. Wow, das sah echt super aus. Auch hier wurden natürlich wieder zig Fotos gemacht.
Der Camino ging jetzt weiter Richtung Somo und meine drei Kanadier hatten sich für den befestigten Weg neben dem Strand entschieden. Nein, ich nicht … Ich wollte die letzten Kilometer bis Somo auf dem Sand und durchs Wasser laufen. Ich habe mich von ihnen verabschiedet und ihnen einen guten Heimflug gewünscht. Sie beenden nämlich heute ihren Camino und fliegen von Santander aus nach Hause.
Ich bin barfuß am kilometerlangen Strand bis Somo entlanggelaufen. Es waren zig Surfer im Wasser, ich hatte mich in den Sand gesetzt und ihnen zugeschaut.
Die Wolkendecke riss immer weiter auf und für mich stand fest, ich bleibe heute in Somo. Die heutige Etappe ist dann auch mit 13,2 Km nicht so lang und ich kann mich am Nachmittag am Strand etwas ausruhen. Ich bin zu einem Hotel gelaufen, das ich mir schon im Internet angesehen hatte und die Dame an der Rezeption hat mir einen richtig guten Preis gemacht.
Den Nachmittag habe ich am Strand verbracht und zur Zeit überlege ich, ob ich morgen noch einen Ruhetag einlege oder weitergehen soll. Ich habe keine Ahnung.
Ich habe die Kilometer von meinen Etappen addiert und es sind bis jetzt 121,3 Kilometer :-).
Liebe Grüße
Anke