Veröffentlicht: 03.11.2016
Wisst ihr noch wie ich von den Schwierigkeiten in Sa Pa und wegen Janas Beutel berichtet habe? Alles ein Witz im Vergleich zu dem, was dann noch kam.
Ho Chi Minh City und wie eines zum anderen fuehrte: nachdem wir in Sa Pa einen unglaublich witzigen Abend mit ein paar Vietnamesen, die wir kennen lernten, hatten, schafften wir es am naechsten Morgen nicht um 8 Uhr zum Auschecken und fuer den Bus nach Hanoi aufzustehen. Ich bin halt doch keine 16 mehr ;) Wir verschliefen also unseren Bus, schafften jedoch den Check out um 12 noch rechtzeitig und irrten dann mit unseren Backpacks durch Sa Pa, nachdem wir einen Ersatzbus nach Hanoi organisiert hatten. Ein Nachtbus um 22 Uhr. Wir beschwerten uns einige Male ueber die Tatsache, dass wohl alle Wege nach Hanoi fuehren, da wir da ja wirklich nicht mehr hinwollten, es jedoch mussten. Im Nachtbus dann die kleine Tatsache, die Jana die 6 stuendige Fahrt erheiterte: Die Nachtbusse haben doppelstoeckige Betten, jedes Hochbett eine Treppe. Ratet doch mal welches das einzige im ganzen Bus ist, welches keine Treppe hat? Richtig: meins.
Wir kamen also um vier nachts in Hanoi an, nahmen gleich ein Taxi zum Flughafen und ich organisierte den Flug nach Saigon oder Ho Chi Minh City. Nachdem eine Teenagerschar kichernd auf mich zugerannt kam um sich mit mir fotografieren zu lassen, checkten wir ein. Es ist wirklich verrueckt, teilweise fuehlt man sich wie ein Superstar oder leider auch wie ein Aussaetziger, wo man eben hinkommt. Aber Fakt ist, dass egal wo man ist: Man wird angestarrt und angesprochen.
In Ho Chi Minh City kamen wir dann um 9.15 Uhr ca an. Und als wir den Flughafen verliessen konnten wir es kaum glauben: EIN MC DONALDS!!!! Selten habe ich mich so gefreut. Gestaerkt von 6 unglaublich schmackhaften Chicken Mgnuggets organsier ich den Bus zu unserem Hostel, der fuer ca 45 min Fahrt sage und schreibe 20 Cent pro Person gekostet hat. Da man die oeffentlichen Verkehrsmittel (wie alles in Vietnam) nicht mal ansatzweise mit denen in Deutschland vergleichen kann, gibt es einfach keine Moeglichkeit es ohne Hilfe hinzukriegen. Der Bus zeigt weder Haltestellen an, noch gibt es Durchsagen. So etwas wie geregelte Haltestellen gibt es eh nicht. Dann spricht kaum einer Englisch. Also wie sollen wir in diesem Bus in der groessten Stadt Viertnams wissen, wann es Zeit ist auszusteigen? Richtig: gar nicht. Aber die hilfsbereiten Vietnamesen haben ns gezeigt wann wir aussteigen muessen.Also irrten wir mit den Backpacks umher, bis wir um ca 13 Uhr im Hostel ankamen. Dann machten wir nach viel Ueberwindung eine Mopedtour durch die Stadt, aber keine Sorge, wir sind nicht selbst gefahren. Bei dem Verkehr waere das definitv das Letzte, was wir tun wuerden. Zwei Herren nahmen uns mit und zeigten uns die Stadt. Wir waren im Museum of War, besichtigten zwei Tempel, den Notre Dame, den Saigon River, das Central Post Office, den Market sowie die University. Als wir danach unser Hostel suchten, begann es wie jeden Tag zu regnen und an einer Krezung quatscht uns ein Inder an und sagt : Its crazy. Im from Mumbai, but the trraffic here is worse, we cant cross that street. Und so lernten wir Krihsna kennen. Einen 25 jaehrigen inder, der nun auf den Philippinen lebt und den wir in Thailand an Silvester wiedersehen und dann mit ihm auf die Philippinen fliegen werden (das iost zumindest der Plan). Mit Krishna verbrachten wir also den Tag und Abend sowie den naechsten Tag, er ist wirklich super witzig und es war richtig toll ihn kennen zu lernen. Er erzaehlte uns viel ueber Indien und die Kultur und er versprach auch mal nach Deutschland zu kommen.
Am nechten Tag also wollten wir zu dritt zu einem grossen Markt gehen. Wir waren etwa 3 Stunden dort, als Jana sagt, dass es ihr schlecht ginge. Nachdem ich sie heimgebracht habe, stellt sich heraus, dass sie Fieber hat. Okay, keine Panik. Ein Glück hatte ich diesen Fieberthermometer noch eingepackt. 38.2, 38.8, 39.2. Nachdem ich ihr Wasser und Suppe gebracht hab, informierte ich ihre Eltern. Nach einer Paracetamol sinkt das Fieber dann Gott sei Dank. Das problem, das noch dazu kommst ist, dass ich die Nacht vorher, trotz Moskitonetz , mit 11 Stichen an den Beinen aufgewacht bin, die fürchterlich weh tun und jucken. Nachdem wir rausfinden, dass es "bloß " bettwanzen sind, bin ich erstmal unglaublich erleichtert, da sie keine Krankheiten übertragen. Dennoch scheine ich allergisch zu reagieren. Ich versuche also den nächsten Tag zu planen, mich um jana zu kümmern und das Wanzenproblem irgendwie zu ordnen. Krishna kommt noch kurz vorbei, aber leider nur zum verabschieden , da er zurück auf die Philippinen fliegt. Auch er macht sich Sorgen und würde gern helfen. Im Endeffekt habe ich die Nacht mit Licht auf dem kloboden verbracht , Decke etc konnte ich leider nicht verwenden. Aber ich wollte nicht noch einen biss, da meine Beine wirklich wehtaten . Ich schaute immer wieder nach jana, die dank ihres Schlafsack etwas geschützt vor den Wanzen war. Am nächsten Morgen packte ich unsere backpacks, schleppte sie vom 5.stock nach unten und brachte Jana zu einem bessern hostel, das ich am Tag vorher noch gebucht hatte. Ihr ging es leider schlechter. Es war echt unglaublich anstrengend.. Dann hat beim eichechecken nichts geklappt, aber im Endeffekt bekamen wir dann noch ein Zimmer. Dann das nächste Problem : die Wanzen. Nachdem sich jana hingelegt hatte, habe ich alle Klamotten in einen Sack zur laundry gebracht und irgendwie erklärt dass es unbedingt über 60% gewaschen werden muss. Anschließend hab ich mir einen kaffe mitgenommen, jana Bananen gekauft und war in einer pharmacy für eine Salbe für meine Bisse, dann bin ich wieder zu jana um mich um sie zu kümmern. Im Anschluss hab ich die backpacks ausgeräumt und geputzt. Dann begann meine große Reise allein durch Sàigòn. Es war unglaublich hart, ich bin drei Stunden durch die Stadt geirrt und als ich mich auf dem Rückweg verlaufen hab, hat mich ein netter Mann auf dem Moped mitgenommen bis in die Nähe vom hostel. Da hab ich dann auch direkt vor mir den ersten Unfall erlebt. Zwei mopedfahrer sind leider gegeneinander gefahren. Aber es ist Gott sei Dank nichts ernsthaft schlimmes passiert!
Dann hab ich eine reisegruppe aus Heidelberg kennen gelernt, und mich mit ihnen unterhalten. Die ersten deutschen, die ich traf! Da wir immer noch nichts gegessen hatten, holte ich eine Suppe für Jana und mich. Und in der Stadt habe ich mich wirklich selbst übertroffen. Ich habe müllbeutel bekommen, zwei Kleider für uns zum anziehen weil ja alles in der laundry war, und dann die Krönung... Nachdem ich durch drei pharmacies geirrt bin, und keiner hat mich verstanden hat, fand ich endlich eine Frau, die wusste was ich mit "bed bugs" und meinen Gestiken meine. Sie hat mir auf vietnamisch etwas auf einen Zettel geschrieben und mich wieder zum market geschickt, der gefühlt über 2 km lang ist. Dort hab ich jedem den Zettel gezeigt und sie haben mich etwa 5 mal hin und her geschickt bis ich tatsächlich ein Spray für die backpacks gegen die Wanzen bekommen habe!! Keine Vorstellung davon wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Über etwas, das ich in Deutschland wohl in einer halben Stunde beim Dehner bekommen hätte. Wie sich die Prioritäten so schnell verändern können. Als ich zurück war, war ich heilfroh , dass es Jana besser ging. Sie war sehr schwach, aber das Fieber blieb bei 38 und ich entschloss nicht mit ihr ins Krankenhaus zu fahren , was ich davor als das dieses bei 39 war, noch vorhatte .
Was soll ich sagen? Heute bin ich definitiv über mich hinaus gewachsen und ich kann ehrlich sagen, dass ich sehr stolz auf mich bin, wie ich alle gemeistert hab. Mal sehen wie es weitergeht! Das wichtigste ist jetzt erstmal, dass es jana schnell besser geht...