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Überfahrt nach Irland

Veröffentlicht: 14.09.2018

Nachdem wir mit einem Tag Verzögerung, Freiburg mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen haben, war unser erstes großes Ziel der Hafen in Cherbourg.

Die ca. 900 km dorthin haben wir in zwei Tagen zurückgelegt. Um mehr zu sehen und etwas Geld zu sparen haben wir dabei auf Mautstraßen verzichtet, was dafür natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat.

Das Ziel am ersten Tag war auf jeden Fall Paris hinter uns zu lassen. Dass Paris nach 8 Stunden Unterwegssein und im Feierabendverkehr eine große Herausforderung darstellen würde, haben wir zunächst unterschätzt. Aber auch dies haben wir mit nur einem kleinen ungewollten Umweg gemeistert.

Gegen 19 Uhr haben wir dann unser erstes Zwischenziel ein verlassenes Feld im Wildpark "Parc Naturel" südwestlich von Versailles erreicht. Hinweis hierzu hat uns die App iOverlander gegeben. Dass der Weg dorthin aber so gar nichts mehr mit einer befestigten Straße zutun hatte, das wurde dort allerdings nicht erwähnt. Aber keine Sorge die Achsen sind noch ganz.

Der traumhafte Ausblick am nächsten Morgen hat alles wett gemacht. Außer ein paar Joggern am Abend und ein paar fallenden Eicheln sind wir niemandem weiter begegnet. Trotz eines mulmigen Gefühls haben wir damit die erste Nacht Wildcamping erholsam verbracht!

Am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Cherbourg. Plötzlich hat das Wetter umgeschlagen und wir wurden von grauen Wolken und Niesel überrascht. Das war ja ein toller Vorbote für Irland...

Mit ordentlichem Zeitpuffer haben wir den Hafen erreicht und uns erstmal ein etwas windiges Plätzchen für die Zubereitung unseres Mittagsmahles gesucht und damit viele Autofahrer bespaßt.

Nach einigen Sicherheitskontrollen und etwas Wartezeit konnten wir dann das Auto auf die Fähre fahren. Da wir uns für die kostengünstigste Variante entschieden hatten, bezogen wir unsere reservierten Ruhesessel ganz ganz oben auf Deck 10. Wir glauben man kann sagen, dass das Reisebudget von unten nach oben tendenziell abgenommen hat, so dass wir quasi 4. Klasse gereist sind. Aber man weiß aus Titanic, wir sinken als Letztes!

Chancenverwerter wie wir sind, haben wir direkt die kostenfreien warmen Duschen genutzt, noch bevor wir Fähre überhaupt abgelegt hat. In Abwägung ob englisches Kino für 16 EUR oder lieber Bier, Chips und deutscher Film auf dem Handy für ca. 10 EUR haben wir uns selbstverständlich für die günstigere Variante entschieden :P

Danach ging es mit den geliehenen Decken und Kissen ins Bett bzw. in den Ruhesessel bzw. auf den Boden wo sich bis dahin bereits auch alle anderen zur Ruhe gelegt hatten, so dass letztendlich alle Ruhesessel leer blieben und der Gang zur Toilette zu einem Hinternislauf wurde. Aufgrund des harten Bodens, des Schnarchens und des Schaukelns, hatten wir einen mehr oder minder guten Schlaf.

Den Sonnenaufgang genossen wir mit einer Banane auf dem direkt über uns liegenden Sonnendeck. Nach ein paar Stunden weiterer Fahrt strandeten wir schließlich im Hafen Rosslare.

Also ab ins Auto, runter von der Fähre, durch die Passkontrolle in den Linksverkehr.





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