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Sowjet-Reste im Wald

Veröffentlicht: 16.09.2018

Borjomi ist Georgiens bekanntestes Mineralwasser. Ich trinke es jeden Tag mehrfach. Die Quelle liegt in den Bergen westlich von Tiflis in wunderschöner Landschaft. In einer Schlucht unweit von Borjomi, mitten im Grünen, führt die Straße plötzlich durch eine unwirkliche Siedlung: 11-stöckige Wohnblocks in verwaschenem Blau in eher unerfreulichem Zustand. Eine Spur der Zeit, als Georgien Teil der Sowjetunion war.

Ein Déjà-Vu haben wir dann einige Tage später auf dem Weg nach Nikortsminda (#Minor sights - aber wo!). Wieder stehen wir mitten in der schönsten Berglandschaft vor sowjetischer Architektur. Diesmal ist es sogar ein ganzes Städtchen. In Tkibuli gibt es Steinkohlevorkommen, die seit Ende des 19. Jhdts. industriell ausgebeutet werden, erklärt mir Wikipedia, das ich am Handy konsultiere. In der Sowjetzeit sei die Förderung der Kohle noch einmal ausgeweitet worden. Zwischen 1945 und 1949 habe man dort ein Lager für deutsche Kriegsgefangene  eingerichtet, die unter anderem im Bergbau arbeiten mussten.

1970 hatte die Stadt mehr als 23.000 Einwohner/innen, heute nur noch gute 9.000. Trotz der schönen Landschaft in sattem Grün wirkt alles grau und trist. Einige der Plattenbauten sind nur noch Ruinen, andere (leider) noch bewohnt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Fotos festhalten, wie bizarr diese Bauten wirken und wie stark sie zerbröckeln.

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#georgien#tqibuli#tkibuli