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Es wird voller…

Veröffentlicht: 10.07.2021

Es war uns klar, dass die Schottische Einsamkeit im Süden Europas schwer zu finden sein würde. Und dennoch, sehnen wir Großstädter uns nach derselben Ruhe, die wir 2018 im hohen Norden erlebt haben.

Vielleicht ein bisschen viel verlangt: wunderschöne Natur, Badestellen, Vitamin D en masse und gleichzeitig Einsamkeit!

Vielleicht sind wir auch nur am falschen Ort. Das ‚Ausgebucht‘-Schild an der Camp-Zufahrt macht uns definitiv etwas nervös und wir schmieden wilde Pläne abzubrechen und weiterzuziehen. Bloß wohin? Alles, was im Internet als Geheimtipp deklariert ist, ist vermutlich ähnlich einsam wie Schloss Neuschwanstein an einem Wochenende im August.

Die Abreisepläne sind also schlussendlich genauso schnell wieder verworfen, wie wir sie gemacht haben.

Und dann haben wir unseren Garten Eden doch noch gefunden: knapp hinter der Ortsgrenze vom durch Touris heuschreckenartig befallenen Bovec, liegt der schönste Weg, den wir bisher gewandert sind.

Der Globoški Potok ist eigentlich eher ein Ziegenpfad als ein wirklicher Wanderweg.

Immer entlang der Klamm, die wir an der Zipline sausend bereits entdeckt haben, wobei uns ein Großteil bei 60km/h verborgen geblieben ist.

Heute, in deutlich gemächlicherem Tempo, eröffnet sich eine sagenhafte Landschaft: mal steinig, mal voller Moos, mal Bäume mit Lianen behangen, mal kleine Lichtungen mit wilden Blumen; 

und immer wieder dieser spektakuläre Blick in die Schlucht der Učja. 

Es fällt schwer den Blick immer wieder auf den schmalen Pfad zurück zu lenken, um nicht abzustürzen. 

Trotz des dichten Bewuchses brennt die Sonne ganz schön und so ist die Freude riesig, als wir nach ca 3km an einem 80 Meter hohen Wasserfall ankommen. 

Da wir in der gesamten Zeit keiner Menschenseele begegnet sind, verzichten wir auf die Badebuchse und genießen das klare Wasser, das sogar etwas wärmer ist, als das der Soča. Zugegeben, das ist auch wirklich nicht schwer.

Es ist uns unbegreiflich, wieso all diese T5-Van-Hipster mit Birkenstock und Jutebeutel in die Natur wollen, aber ihnen gleichzeitig völlig die Bereitschaft abgeht, auch mal fünf Schritte in die Natur zu machen. Aber egal. Uns kann es nur Recht sein. Wir haben die Ruhe genossen und neue Hoffnung geschöpft, dass es diese einsamen Orte doch noch gibt. Selbst im Süden in der Hochsaison. 


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