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Wenns im Sommer schneit…

Veröffentlicht: 10.07.2021

Der Tag begann mit einer äußerst schlechten Nachricht!

Ida musste sich schweren Herzens von ihrer Urlaubsfreundin Frida trennen! Das lief auf beiden Seiten nicht so ganz ohne Träne ab, was auch uns Erwachsenen ein wenig das Herz brach!Nach einem kurzen letzten Schnack mit Ralf und Katja und dem Austausch der Handynummern für den Fall, dass wir mal in der jeweils anderen Heimat unterwegs seien, waren wir wieder allein und für uns! Also 100% Familienzeit. Irgendwie wars ja auch echt schön, Ida glücklich zu sehen, wie sie mit einem anderen Kind Reiterhof und Bibi & Tina nachspielen konnte. Waren wir doch in diesem Szenario - Gott sei Dank - mal abgemeldet!Nun „durften“ wir wieder den zweiten und dritten Part beim imaginären Reitturnier übernehmen! Juhu!So schön es auf dem Zeltplatz auch ist, langsam fühlen wir uns eingeengt. Immer mehr Deutsche rücken an, und wir sind mit unserem Zelt eher eine Ausnahme: größer geht immer und die Blechlawine nimmt kein Ende. Da die meisten dieser Neucamper vermutlich Wärme und Wasser im Sinn haben, stürzen wir und auf das Gegenteil: Kälte und Schnee. 
Also mit der Seilbahn auf den 2200 m hohen Kanin!
Beziehungsweise auf die Bergstation des Kanin. 
Die Bergspitze liegt nochmal 387 Meter höher, wobei Berg nicht ganz stimmt, da es sich hier um ein Massiv handelt!
Jedenfalls waren wir vor der Auffahrt auf eine Homepage gestoßen, auf der ein Bahnverrückter haarklein die gesamte Gondelbahn samt Bauweise und Seilveränderungen erläuterte! Was Sheldon Cooper für Eisen-, ist dieser Herr für Seilbahnen!Ein bisschen was Interessantes war dann aber auch für uns dabei. Fährt die Bahn nämlich bereits seit mehr als 50 Jahren den Berg hinauf, mit zwei Zwischenstationen, da die Last auf die Seile sonst zu hoch wäre. Die gesamte Fahrt über (angeblich) erstaunlich lange 5,9 km dauert 25 Minuten und die Bahn ist damit (wohl) eine der längesten, aber zumindest eine der spektakulärsten Gondelbahnen der gesamten Alpen!
Wenn er das sagt…Faszinierend und irgendwie auch etwas bedenklich war es auf jeden Fall! Teilweise ging es gefühlt senkrecht bergan, dann ein kurzes Zwischenstück sogar wieder bergab und das durchweg in einer 4-Personenminigondel, die jede Winzbewegung gleich mit Schaukeln quittiert hat. Es wackelte und ruckelte teils bedenklich! Oben angekommen stand uns nicht nur wegen der Anspannung der Schweiß auf der Stirn, sondern auch, weil der Bräter rundum verglast war. Praktischerweise lag hier oben noch so viel Schnee, dass wir uns direkt wieder abkühlen konnten!
Wir waren auf der Auffahrt noch verwirrt, wieso uns eine Dame mit Schlitten in einer Gondel entgegen kam und glaubten ob der Hitze bereits an eine Fata Morgana. Aber nein, es hatte tatsächlich am Wochenende vorher noch Neuschnee gegeben. So standen wir also in kurzer Hose, bzw Sommertop auf 2200 Meter Höhe im sommerlichen Neuschnee! 
Hatten wir auch noch nicht. Musste auch direkt mit einer Schneeballschlacht und etlichen Ausrutschern gefeiert werden.
Der Ausblick dazu war ebenfalls schlicht phantastisch: Zu beiden Seiten türmten sich meist kahle und schroffe Felswände empor und der Blick ging dank meist klarer Sicht bis hinüber nach Italien und auf der anderen Seite tief ins slowenische Hinterland!
Dazu kam die herrliche Stille, lediglich unterbrochen durch Idas Gegackere, sobald sich mal wieder einer von uns lang gemacht hatte!
Mit einem Kaltgetränk aus der Apres-Ski Bar (nun auch abgehakt) wanderten wir etwas herum und genossen die Einsamkeit, Ruhe und Aussicht, ehe es mit einer der letzten Gondel gegen 16 Uhr wieder gen Tal ging!Dankbar für diese Bilder, aber auch plötzlich ziemlich müde, kamen wir zurück am Zelt dennoch nicht um eine Familienrunde Reiterhof herum! Kann man nicht ändern, mussten wir durch! Und allein für Idas Strahlen, welches wir für das Parcourbauen und spielen bekommen haben, hat es sich gelohnt, den „Spaß“ mitzumachen!Und mit einem guten Buch, der neuesten GEO Epochen und einem Glas Whisky aus Nürnberg (Danke an Benny) endete dieser Tag dann doch noch deutlich besser, als er frühmorgens begonnen hatte!
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