Nachdem für uns feststand, dass unser diesjähriges Ziel Slowenien und dort ja wie bereits erwähnt das Soča-Tal zum einen und das Karst-Plateau zum anderen sein würden, fing damit natürlich auch die Feinplanung an!
Was lässt sich dort unternehmen? Gibt es Abenteuer, die auch in der Familie funktionieren? Welche Wanderungen sind möglich? Usw…Unter anderem - und daher trägt der heutige Tag die Überschrift „Touriprogramm 1/2“ - empfiehlt es sich, auf der Soča Wildwasser-Rafting zu machen! 4-6 unerfahrene Paddler in Ganzkörperkondomen in einem Schlauchboot, mit einem indischen Steuermann in einem 10 Grad kalten Fluss in Slowenien?! Was soll schon schiefgehen…wird sofort gebucht!Zumal es auch für Familien mit Kindern ab 6 Jahren machbar und zumindest vom Anbieter empfohlen ist! So geht es also mittags, nachdem Ida noch eine Spielrunde mit Frida einbauen konnte, nach Bovec (Tourihotspot Nr. 1 hier im Soča-Tal und vergleichbar mit Retortenorten wie L‘Alpe D‘Huez oder Ischgl) zum Bovec Rafting-Team! 10 Points for Creativity…Nach einem kurzen Check Up und so wichtigen Fragen wie: „Haben sie vor Kurzem Alkohl mit Medikamenten eingenommen?“, bei der wir uns als Familie irgendwie nicht ernst genommen fühlen oder „Haben oder hatten sie in den letzten 5 Jahren gebrochene Gliedmaßen?“, mit der mit Sicherheit unser Langzeitgedächtnis getestet werden soll, geht es weiter zu Ivan (Kroate) und Sohan (Inder), die uns im Eilverfahren mit Neoprenanzug, Windjacke, Life-Vest, Helm und Schuhen versorgen! Hat ein bisschen was von Miniplayback-Show, nur das hinterher alle gleich aussehen!Im Anschluss fahren wir dann mit dem Kleinbus ca 15 Minuten das Tal entlang zu einer ruhigen und flachen Einstiegsstelle. Aufgrund der Hitze dürfen wir uns auch erst hier in unsere neue Bockwursthaut wuchten, was mit Sonnencreme und Schweiß auf der Haut eine unglaublich reizvolle und vor allem leichtgänginge Tätigkeit ist! Kaum zu glauben, aber nach der Ankleideaktion freuen wir uns fast auf das 10 Grad kalte Wasser!Am Ufer angekommen relativiert sich zumindest das Wort „ruhig“ wieder, denn zeitgleich mit uns werden noch drei Boote ins Wasser gelassen, während zwei weitere Schlauchboote bereits den Fluss hinunterfahren! Es ist nunmal Touriprogramm und da müssen und wollen wir, entgegen unserer Natur, tatsächlich auch durch!Nach einer letzten kurzen Sicherheits- und Kommandoanweisung paddeln wir also los, quer durch wunderschöne und teils atemberaubende Natur und, uns und die anderen Boote ausgeklammert, Einsamkeit! Ida war es freigestellt mitzupaddeln, was sie aber nach fünf Minuten einstellte, da sie mit ihrem Kinderpaddel eh kaum das Wasser berührt hat!So sind wir zu Viert mit unserem Guide Sohan und kommen zumindest nach seiner Aussage gut voran und zeigen uns fast als eingespieltes Team!Nach knapp der Hälfte der Tour, die trotz einiger Stromschnellen als die leichtere Hälfte galt, gibt es einen kurzen Stopp an einem großen Felsen, an dem mit Hilfe unseres Schlauchbootes eine provisorische Rutsche gebaut wird, auf der wir dann alle in die Soča rutschen dürfen! Selbst Ida traut sich, muss im Fluss dann aber mittels Seil von einem der Guides zurück an Land geholt werden, da ihre Schwimmfähigkeiten dem erstaunlich flott fließenden Gewässer nicht voll gewachsen sind! Wieder im Boot geht es weiter auf die zweite, anspruchsvollere Hälfte der Strecke mit durchgehenden Stromschnellen, Felsen und Unterspülungen. Wir sind fasziniert und auch ein bisschen angespannt, ob das für Ida das Richtige ist. Die sitzt aber durchweg grinsend und mit leuchtenden Augen neben Sohan und genießt die Achterbahnfahrt übers Wasser!Zwei Stunden nach unserem Beginn der Tour ist der Spaß leider wieder vorbei! Mit einem beherzten Rückwärtssprung ins kühle Nass endet unser Rafting-Abenteuer. Wir sind alle schwer begeistert und würden es definitiv nochmal machen wollen! Nach unserer Rückkehr auf den Campingplatz ist Ida auch schon wieder auf und davon, um mit Frida zu spielen! Irgendwie unzertrennlich aktuell, aber ja durchaus praktisch! So haben wir auch etwas Zeit für uns und unsere Bücher!Zum Tagesausklang werden wir noch von Fridas Eltern zu einer Flasche selbstgekeltertem Wein eingeladen. Eigentlich geplant für knapp eine Stunde, wandern wir zu dritt erst gegen halb 12 ins Bett. Hat allerdings den Vorteil, dass wir mit einem phantastischen Blick auf den Sternenhimmel ins Land der Träume gleiten!Bis…ja, bis wir erneut von einem ungewollten Gast heimgesucht werden! Mäuse scheinen hier echt ein mittelgroßes Problem zu sein. Nach einer nächtlichen Umräumaktion, mit der sämtliche Vorräte erst einmal ins Auto wandern und das Zelt so mausdicht wie möglich gemacht wird, versuchen wir es erneut mit schlafen!Morgen steht mal Umgebungerkundung auf dem Programm! Ist seit unserer Ankunft am Samstag bisher reichlich kurz gekommen!