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Ein fauler Tag + Touriprogramm 2/2 (07.+08.07.)

Veröffentlicht: 09.07.2021

Am Mittwoch haben wir bis sage und schreibe 09:00 Uhr geschlafen. Das gab es schon lange nicht mehr! 

War aber bitter nötig, aber klingt erholsamer, als es tatsächlich war. Wir hatten erneut ungebetenen Besuch: das Mäuschen hat es irgendwie auf den Tisch geschafft und mit Wonne die Kochblume und diverse Tüten angenagt.

Seither wohnt fast alles im Auto und wird dort schon mal vorgegart.


Gut, dass wir nix vorhatten, denn der ganze Vormittag verlief wie in Zeitlupe. Irgendwie ja schön, aber gleichzeitig nervtötend, wenn man mit nix aus dem Quark kommt. Gegen 12:00 Uhr hatten wir dann endlich alles im Rucksack verstaut und sind vor der Mittagshitze in den Wald geflohen. 

Immer entlang einer der zahllosen türkisfarbenen Flüsse, über Wurzeln und Steine. Wunderschön! 

Wir konnten uns gar nicht an den Farben sattsehen. Ganz ungefährlich war es mit der hundemüden Ida allerdings nicht. 

Auf ihre sonst so trittsicheren Beinchen war nicht so richtig Verlass, so dass wir das ein oder andere Foto zugunsten der Sicherheit haben sausen lassen. 

Gerade dort war es uns ohnehin zu überlaufen. Alles, was der faule Touri innerhalb von 100 Schritten ab dem Parkplatz erreichen kann, ist proppenvoll. Der Triglav ist eben doch kein Geheimtipp mehr.

Wir haben dennoch sensationelle Bilder geschossen und einen ‚stillen‘ Rastplatz an der tosenden Isonzo für uns gefunden. Genauso hübsch wie die Soča und ebenso kalt!

Egal, wir haben die Zähne zusammengebissen, den Hintern zusammengekniffenen, es einfach durchgezogen und sind trotz der eisigen 10 Grad Celsius (oder -2cm - die Herren wissen was wir meinen), ins kühle Nass gestiegen. 

Und es war herrlich! 

Kurzzeitig hellwach, total lebendig und bereit, das Nachmittagstief anzutreten, bevor wir uns eine frühe Nachtruhe gönnen wollten. 

Touriprogramm 2/2

Nach einem etwas ruhigeren Tag mit einer kleinen Wanderung und der großen Mutprobe des Badens in der Isonzo stand am Donnerstag dann endlich unser Zipline-Abenteuer mit Socarafting.si an! 
Aus diversen Kletterwald- und Boulderwelt-Besuchen wussten wir, dass Ida mit Höhe tendenziell kein Problem zu haben scheint, und vor allem die Seilrutschen in den Kletterparks feiert! Und da im Triglav-Nationalpark, bzw. vor allem aus Bovec heraus etliche Anbieter Seilbahn-Vergnügen über mehrere Kilometer anbieten, war das Touriprogramm 2/2 schnell gefunden! 10 Ziplines über insgesamt vier Kilometer, teils 200 Meter über dem Boden führten dann aber doch bei uns allen zu leichtem, bis mittelschwerem Muffensausen! Doch gebucht ist gebucht und allein wegen der vorab gesehenen Bilder und Videos wollten wir uns diese Erfahrung dann doch nicht entgehen lassen! Im Vergleich zur Rafting-Tour bekamen wir diesmal unsere Ausrüstung bereits vor der Abfahrt zum Ausgangspunkt angezogen. Gut, es war auch nur ein Klettergurt, ein Helm und dicke Lederhandschuhe, so dass wir ratzfatz in den Kleinbussen saßen und uns nach einer fünfzehnminütigen (Achterbahn-)Fahrt bereits am Übungsseil befanden, wo jeder kurz das Bremsen mit den Handschuhen üben sollte! 
Da blieb so oder so keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, dass man gleich an einem 600 Meter langen Stahlseil nur mit einem Sicherheitsgurt (dafür heißt der ja so, oder?!) bewaffnet über eine 200 Meter tiefe Schlucht rauscht! Für Ida stand schon vorab fest, dass sie mit einem der beiden Guides, nennen wir sie Maverick und Goose aufgrund ihrer Sonnenbrillen, die Ziplines entlang rutschen musste/durfte, da sie noch zu leicht sei und gegebenenfalls auf der Hälfte hängenbleiben würde!
Das führte auch dazu, dass Ida, ehe wir uns versahen, als Erste am Seil hing und mit Maverick das Abenteuer starten durfte! Ohne mit der Wimper zu zucken, einem erwartungsfrohen „Ready, steady, GO!“ ging es mit einem WUUUUSCH los! Nach einem Handzeichen von Maverick an Goose, dass der nächste Rutscher rutschen könne und Lena mich ganz uneigennützig vorschob, schoss ich schon den Hang hinab. Nach 20 Metern eröffnete sich unter mir das Tal mit einem tatsächlich unfassbaren Ausblick nach allen Seiten und natürlich auch nach unten! Eine Mischung aus Hochgefühl und Erfurcht machte sich breit. Ein bisschen Angst war ehrlich gesagt auch dabei! Am Ende der ersten Zipline angekommen strahlte mich bereits Ida mit leuchtenden Augen an und konnte die nächste Rutschpartie kaum erwarten! Auch Lena kam mit einem Ausdruck von emotionaler Verwirrung bei uns an und konnte ihre Gefühle, anders als unsere Tochter ebenfalls schwer beschreiben! So ging es die ersten 2-3 Lines kreuz und quer von einer Seite der Schlucht zur anderen rüber, immer gepaart mit ein paar Kraxeleinlagen den Berg hinunter zur nächsten Station!An einem alten Bauernhaus angekommen, machte uns Goose auf zwei alte und verrostete Stahlseile aufmerksam, die ebenfalls im Zick Zack ins Tal hinabzogen. Früher wurde an den Seilen Heu in die Ortschaften unterhalb befördert, da sich das deutlich schneller gestaltete, als es mit Traktoren hinunterzufahren! Relativ großer Nachteil, und letzten Endes auch Grund für die Einstellung dieses Verfahrens: die Heuballen fingen aufgrund der Rutschen-Geschwindigkeit und Reibung gerne mal Feuer und verloren leicht an Wert!Wir fingen trotz teilweise über 60 km/h Gott sei Dank nicht Feuer, wenn gleich wir nach der zweiten Rutschpartie unsere Bedenken ablegen konnten und nur noch darauf brannten, in die nächste Seilbahn eingehängt zu werden (Höhöhö…)!Erstaunlich war vor allem die Veränderung der Landschaft mit jeder Bahn, die es bergab ging. Anfangs noch extrem hoch über kahlem Gestein, befanden wir uns auf den letzten drei Bahnen mitten in der Schlucht und folgtem dem unter uns liegenden Fluss weiter gen Tal! Einfach eine atemberaubende Aussicht und ein irres Gefühl! Nachdem wir wieder in Bovec angekommen waren, ging es noch schnell zum Einkaufen und auf eine kalte Limo in eine Bar, ehe wir wieder auf den Campingplatz fuhren. Dort waren wir erstmal zu relativ wenig in der Lage, obwohl der Tag eigentlich erst zur Hälfte rum war!Da auch Frida nicht auffindbar war, ging es für Ida mit einem Hörbuch in die Hängematte, so dass auch wir mit einem Kaffee einfach nur rumsitzen und lesen konnten!Wurde uns dann aber doch zu langweilig, so dass wir uns nochmal an und tatsächlich relativ schmerzfrei auch in die Soča begaben! Kann ja wirklich nicht sein, so klares Wasser zum Baden einfach links liegen zu lassen!Der Abend wurde dann für Stockbrot und Lagerfeuer genutzt, an dem wir dann bei Wetterleuchten und Wein mit Fridas Eltern den Tag haben ausklingen lassen!Morgen wollen wir erneut Seilbahn fahren, dann aber den Berg hoch und wesentlich gemächlicher! Die Kanin-Bahn ist seit drei Tagen geöffnet und da wollen wir uns die Aussicht aus noch luftigeren Höhen nicht entgehen lassen!
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