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nuestra casa en calafate/ petit moreno

Veröffentlicht: 16.01.2019

Ich stand nun gerade vor der Entscheidung, über den netflix-Zugang unseres am Stadtrand von Punta Arenas gelegenen AirBnBs, noch eine weitere Folge der guten alten amerikanischen Serie "friends" zu schauen oder ... einen weiteren Beitrag für den blog zu verfassen.  Ok, ihr habt gewonnen! Und da Helmut gerade unter die Dusche gesprungen ist, kann ich sogar ausnahmsweise mit dem Laptop die Worte online bringen und muss nicht mühsamt mit der 2-Finger-Technik mein Handy bedienen. Wenn der Text nun heute also länger werden sollte: Ihr wisst bereits jetzt warum! ;o)

Kurzer Stand: Wir sind seit gestern hier, an der südlichsten Spitze unserer Reise. Punta Arenas liegt schon vis a vis mit Feuerland. Von hier aus kann man in die Arktis reisen, es ist recht frisch für Sommer, grün, hügelig, schöner Blick aufs Meer. Warum kommen viele Patagonienreisenden hierher? Punta Arenas hat einen Flughafen, der einen wieder in den Norden oder die Mitte Chiles bringt, was aufgrund von Wasser (=Fjorden) mit dem Auto oder mit Bussen gar nicht möglich wäre.  So ist auch unser Plan, wir fliegen morgen wieder nach Santiago, um dann noch das letzte Chile Wochenende in Valparaiso zu verbringen, bevor uns am Sonntagmorgen der nächste Flieger wieder nach Hause, nach Hannover bringt.

Der regelmäßige Leser weiß: zuletzt haben wir uns aus Puerto Natales, aus dem Torres del Paine gemeldet. Von dort haben wir einen Abstecher nach El Calafate in Argentinien gemacht, weil wir den einen, der wenigen, derzeit noch wachsenden Gletscher besuchen wollten. Man kann problemlos täglich mit dem Bus die 5,5h über die Grenze bewältigen. Problemlos kommt man auch wieder zurück, wenn man A) früh genug einen Bus reserviert. (Wir mussten, gerade in Calafate am neuen Busbahnhof auf dem alten Flugfeld angekommen, erstmal alles umplanen. Der angedachte Bus für in 3 Tagen war schon "completo"). Und wenn man B) die ganzen lustigen Kontrollwahn der Chilenen an der Grenze gut übersteht (Sie lassen doch tatsächlich alles Gepäck und Handgepäck an ihrem Mini-Grenzübergang in der Pampa komplett aus dem Bus zerren und durch ein Kontrollband laufen. Es könnte ja jemand einen Apfel mit über die Grenze nehmen).

In El Calafate hatten wir auch über AirBnB eine Unterkunft reserviert und die war echt der Hit. Wir hatten eine kleine Wohnung für uns und einen traumhaften Ausblick über den Lago Argentino mit Flamingos und anderen lustigen Vögeln im Garten ... Und das  Netteste an der Unterkunft waren aber eigentlich die Vermieter: Argentinier mit Hauptwohnsitz in Buenes Aires, die es sich zum Ziel gemacht haben, den Tourismus vor Ort wieder gastfreundlicher und persönlicher zu machen. Sehr liebenswert, sehr gesprächig. An einem der Abende wurden wir zum Essen eingeladen. Sehr lecker, sehr unterhaltsam. Wir zwei waren erkältungstechnisch etwas angeschlagen. Die Wanderungen, der Schweiß, der kalte Wind ... Aber um sich etwas zu erholen, gab es eigentlich keinen besseren Ort. Außer den Besuch des Gletschers bietet El Calafate eh nur eingeschränkte Möglichkeiten (Touri-Shopping, die Gletscher-Eisbar, was Drittes fällt mir schon nicht mehr ein). Sonntag nun also unsere letzte Touri-Tour: der Besuch des Gletschers Petit Moreno. Ich erspare Euch die Einzelheiten des Glücks mit einem schlecht organisierten Bus zum Gletscher anzureisen und ihn dort mit mal wieder ca. 5000 anderen gemeinsam zu betrachten. Aber! Aber! Der Gletscher hat uns trotz allem beeindruckt. Wir konnte mit dem Boot recht nah heranfahren. Und da stehen nun auf einmal Eismassen vor einem, 70 Meter hoch, unten blaues Wasser, am Rande braune Berge, darüber blauer Himmel. Mit zunehmender Sonne hörte man das laute Knacken, das wie ein Donner klang. Und dann stürtzen vorne mal kleinere Brocken, mal große Säulen des Eises ins Wasser. Der Gletscher kalbt. Ich stelle Euch gleich noch ein paar Bilder dazu rein.



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