Veröffentlicht: 17.06.2023
Wir wissen jetzt, woher das Wort "ledig" kommt. Das muss wohl ein Skandinavisches Wort sein. Ledig = frei (oder noch zu haben). Die noch nicht vollen Hütten oder Campingplätze sind jeweils so angeschrieben.
Wir haben nach den unglaublich tollen Erlebnisse das Tempo etwas rausgenommen. Deshalb war es auf unserem Blog etwas ruhiger. Aber alles der Reihe nach...
03.06.2023 Samstag
Wir sind der Strasse Nr. 13 gefolgt bis Odda. Unser Ziel war Rosendal. Rosendal liegt am Hardangerfjord. Der Hardangerfjord ist bekannt für seine Obstbaum-Plantagen. Zurzeit sind die Bäume gerade noch so am Blühen und hat sehr viele Ähnlichkeiten mit dem Vierwaldstättersee, einfach ein paar Nummern grösser. Wir fühlten uns fast etwas heimisch. Der Stellplatz in Rosendal war komplett überlaufen, weshalb wir uns in die Berge verzogen haben und einen tollen, einsamen Platz mit Seesicht gefunden haben. Konnten bis um 21.45 Uhr die Sonne geniessen.
04.06.2023 Sonntag
Wir blieben noch eine Nacht länger. Wir wollten die Gegend etwas erkunden, jedoch fanden wir keine Rundwege. Haben uns entschlossen der Strasse entlang in das nächste Tal zu wandern, wo wir einen weiteren Stausee antrafen. Haben den Tag einfach genossen und konnten in kurzen Hosen das Nachtessen einnehmen.
05.06.2023
Die Wettervorhersagen für diesen Tag waren vielversprechend. Die Realität sah leider etwas anders aus... Es war bedeckt und kühl. Unsere kurze Wanderung in Rosendal machten wir trotzdem. Wir waren ziemlich zügig unterwegs. Sind nach der Wanderung wieder der Strasse Nr. 13 und 7 entlanggefahren. Das Ziel war ein Camping zwischen Eidfjord und den Voringsfossen-Wasserfällen der sehr schön an einem See liegt.
06.06.2023
Für heute stand eine Wanderung auf der angrenzenden Hardangervidda auf dem Programm. Zuerst besichtigen wir die sehr imposanten Voringsfoss Wasserfälle. Danach wanderten wir 4 Stunden einmal mehr durch Sumpfgebiete. Zurzeit kommt sehr viel Schmelzwasser von den Bergen, weshalb in den höheren Gebieten die Wanderwege ziemlich sumpfig waren. Was aber die reissenden Bäche und Flüsse umso interessanter und imposanter macht. Unsere Wanderschuhe wurden innen und aussen gründlich gewaschen. Sie hätten wohl eine Imprägnierung nötig. Reto war nur mit den Trekkingschuhen unterwegs und da würde jede Imprägnierung nichts nützen da das Wasser von oben in die Schuhe lief.
07.06.2023
Mit der sehenswerten Route Nr. 7 haben wir den Hardangerfjord nochmals genossen. Die Ähnlichkeit zum Vierwaldstättersee ist wirklich sehr verblüffend. Damit wir den Hardangerfjord auch von oben noch etwas sehen konnten, machten wir eine kurze Wanderung zur Alm Klepp. Der Ausblick war grandios.
Wir fuhren danach weiter in Richtung Bergen.
08.06.2023
Bergen die Regenstadt, haben wir glücklicherweise bei Sonnenschein besucht. Und absoluter Rekord bis jetzt auf unserer Reise, wir waren volle 5 Stunden in einer Stadt :-) (wir sind keine Stadtmenschen). Bergen bietet sehr viel. Zuerst sind wir mit einer Standseilbahn auf den Aussichtsberg Floyen gefahren. Die anschliessende Besichtigung von Bryggen (alter Stadtteil) hat uns sehr gefallen. Die Souvenirshops haben die Einwohner wahrscheinlich vertrieben. Am berühmten Fischmarkt haben wir uns für unser Nachtessen mit geräuchertem Lachs und Makrele eingedeckt. Bergen ist empfehlenswert, uns hat die Stadt sehr gut gefallen.
Die anschliessende Suche nach einem Übernachtungs-Platz gestaltete sich etwas schwierig. Wir wurden dann doch fündig - neben einem Güllen Fass - aber uns war das egal. Der andauernde unangenehme Geruch erstaunte uns jedoch schon und nach genauerem Hinschauen fanden wir 20 Meter weiter unten (etwas versteckt) ein Güllen Silo. Uns haute dies jedoch nicht vom Hocker, sind ja beide auf einem Bauernhof aufgewachsen.
09.06.2023
Die Fahrt ging weiter über Stahlheim zum berühmten Hotel, das eine unglaublich schöne Sicht ins enge Tal freigibt. Von Stahlheim aus fuhren wir dem längsten (205 Kilometer) und tiefsten (1'303 Meter) Fjord "Sognefjord". Er verästelt sich in viele kleinere Seitenarme wie zum Beispiel dem Auferlandsfjord. Den wir gleichentags auch noch besuchten.
Zuerst führte uns unsere Reise nach Flam. Flam ist bekannt für eine der schönsten Bahnreisen der Welt. Wir verzichteten darauf und genossen den Fjord und das kleine Dorf.
Wir fuhren weiter nach Auerland und fuhren nicht durch den längsten Strassentunnel der Welt (24,5 Kilometer), sondern die Passstrasse Auerlandsvegen. Oberhalb dem Aussichtspunkt Stegastein haben wir ein ruhiges und gemütliches Plätzchen gefunden.
10.06.2023
Heute schnürten wir mal wieder unsere Wanderschuhe und hofften auf eine schlammfreie Wanderung. Das Ziel ein toller Aussichtspunkt auf den Auerlandsfjord Royrgrind. Das Mittagessen konnten wir auf unserem schönen Platz essen und den Rest des Nachmittags genossen wir die Sonne und die Ruhe. Zwischendurch besuchten uns immer wieder mal Schafe.
11.06.2023
Die Fahrt heute führte uns über den Gamleauerlandsvegen. Wir haben sehr viele und imposante Wasserfälle gesehen. Das weitere Ziel war die älteste und noch erhaltene Stabskirche in Borgund, inklusive Besucherzentrum. Wo wir mehr über die Geschichte der Stabskirchen erfuhren. Weiter fuhren wir danach zurück nach Laerdal, wo wir die Fähre fahren und in Richtung Leikanger. Da fanden wir einen kleinen, hübschen Campingplatz.
12.06.2023
Nach vielen schönen und warmen Tagen (bis 27 Grad) war heute mal wieder bedeckt und etwas regnerisch. Wir fuhren weiter über die FV613 nach Forde. Trotz dem bedeckten und teilweise feuchten Wetter haben wir trotzdem einen kurzen Spaziergang zu den Likholefossen (Wasserfälle) gemacht. Norwegisch für Anfänger: Fossen sind Wasserfälle.
Die nächste Nacht verbrachten wir ausnahmsweise auf einem Parkplatz an einem See.
13.06.2023
Für heute standen zwei Ziele auf dem Programm: 1. Wein einkaufen in Sandane, 2. möglichst früh am Geirangerfjord zu sein. In Norwegen kann nur in speziellem Alkoholshops Wein und Spirituosen gekauft werden.
Vor dem Weinkauf besuchten wir die Triffelskogen, Triffelskogen ist ein Wander- und Naherholungsgebiet mit diversen Wasserfällen und ähnlich Vita Parcours. Wir machten nicht den Vita Parcours, sondern die Wanderung mit rund 1'000 Treppenstufen.
Nach dem Weineinkauf fuhren wir auf der VF60 und Strasse Nr. 15 über die Pässe an den Geirangerfjord. Unterwegs besuchten wir noch das Sommer-Ski-Gebiet Stryn, wo noch ein Sessellift in Betrieb ist und wo noch Ski gefahren wird. Und das auf 1'060 Meter über Meer.
Vor Geiranger fuhren wir noch auf den Aussichtspunkt Dalsnibba, dafür bezahlten wir 300 NOK-Strassengebühren (ca. 25 CHF). Die Aussicht auf den Geirangerfjord und die Umgebung war einzigartig.
In Geiranger ergatterten wir uns noch einer der letzten Plätze auf dem Campingplatz. Wir hatten das Glück, dass ein riesen Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 1" im Hafen stationierte und am gleichen Abend auch noch auslief (ca. 4'000 Personen an Bord, davon 1'000 Besatzung, fast 316 Meter lang und 61 Meter über Wasser und 8,5 Meter Tiefgang). Es war sehr imposant so ein Koloss in dieser Kulisse heraus fahren zu sehen.
14.06.2023
Wir schnappten uns kurzerhand den vordersten Platz auf dem Camping und haben für zwei weitere Nächte verlängert. Den Tag nutzten wir für einen Frühlingsputz von Oski und besichtigten mit einer Schnell-Bootsafari die imposante Kulisse vom Geirangerfjord. Darunter die Wasserfälle der 7 Schwestern, die nicht viele Wochen im Jahr mit so viel Wasser zu sehen sind. Danach machten wir noch eine kleine Dorfwanderung und besuchten die Geiranger Wasserfälle. Auf dem Rückweg konnten wir die Austin Healey Oldtimer bewundern. Es fand das 6. europäische Treffen in Geiranger statt, wo auch Schweizer anzutreffen waren. Auf unserem schönen und einzigartigen Plätzchen genossen wir bis 21.45 Uhr die Sonne und die warmen Temperaturen.
15.06.2023
Heute unternahmen wir eine 4-Stündige Wanderung, um den Geirangerfjord und seine Umgebung noch von einer anderen Seite bestaunen zu können. Der Aufstieg an der prallen Sonne brachte uns ziemlich ins Schwitzen.
16.06.2023
Statt wie ursprünglich geplant nahmen wir nicht die Fähre für die Weiterfahrt, sondern entschieden uns über den Trollstigen Pass in die Nähe von Andalsnes zu fahren. Hier parkierten wir für 2 Nächte Oski.