Auf Elchs Spuren

Wir hätten aber noch viel mehr Überschriften zu bieten. Die da wären: „Schlierbacher Treffen“ oder mehr „Schein als Sein“. Aber schön der Reihe nach…

18.06.2023 (oder auch Tag 35)

Nach den letzten ruhigeren Tagen haben wir uns heute wieder mal etwas bewegt. Wir verliessen unser Plätzchen und fuhren in Richtung Andalsnes. Auf dem Weg machten wir einen Abstecher zur senkrechten, teilweise fast überhängende Trollwand in Trollveggen. Die Trollwand ist mit rund 1‘000 Meter die höchste Felswand Europas.

In Andalsnes machten wir eine Wanderung von ungefähr 8 Kilometer zu einem Aussichtspunkt. Andalsnes selber hat nicht viel zu bieten, da der Ort im 2. Weltkrieg seinen alte Bausubstanz fast vollständig verloren hat. Wir haben am Hafen einen Kaffee getrunken und konnten beobachten, wie ein Hurtigruten-Schiff zum Hafen ausläuft. Oski bekam wieder mal einen Aussenreinigung und anschliessend besetzten wir unser ruhiges Plätzchen am Meer. Gegen Abend konnten wir Schweinewale im Meer beobachten.

19.06.2023

Heute stand die Besichtigung von Alesund auf dem Programm. Alesund hat einen Aussichtspunkt, der entweder mit dem Bus oder Taxi oder zu Fuss besucht werden kann. Wir haben uns natürlich für die sportliche Variante entschieden und sind relativ locker vom Hocker die 418 Stufen zum Aussichtspunkt gekommen. Wir genossen die schöne Aussicht bei strahlendem Sonnenschein und sind anschliessend die 418 Stufen wieder runter gelaufen und den Rest der Stadt besucht. Nach der Stadt-Besichtigung füllten wir wieder mal unseren Kühlschrank und fuhren unser nächstes Plätzchen am Meer an. Wir waren begeistert von dem wunderschönen Platz. Vorerst jedenfalls… Mit der Zeit bemerkten wir, dass komische „Viecher“ auf dem Tisch und an unseren Kleidern waren. Der eine Baum sah nicht mehr so gesund aus und wir vermuteten, dass dieser wohl irgendwie Läuse hatte. Es war dann nicht mehr so gemütlich und wir mussten uns von den Viechern geschlagen geben und verbrachten den Abend im Innern von Oski und schauten den Match der Schweizer Nationalmannschaft. Was ja leider auch nicht so toll war…

20.06.2023

Der Morgen startete mit wenig Regen. Und selbst bei Regen waren diese doofen Viecher aktiv. So verliessen wir möglichst rasch unser Mal so schönes Plätzchen und fuhren das kleine Fischerdörfchen Bud an. Es war noch etwas bewölkt, aber der Charme des Dorfes sah man auch so. Die hübschen Bauten im Atlantik, wunderschön. Auch hier liefen wir auf den kleinen Aussichtspunkt, die Sonne kam immer mehr hervor und das Dorf und der Atlantik zeigte sich von der schönsten Seite. Nach Bud fuhren wir der Atlantikstrasse entlang in Richtung Kristiansund. Die Atlanktistrasse bescherte uns einzigartige Brücken und wunderbare Ausblicke auf die Küste, wie auch in Richtung Landesinnere. Wir bezogen nach der Fahrt unser Camping in Kristiansund und besetzten die Waschmaschine und den Tumbler. Auch wir müssen zwischendurch „Hushalte“.

21.06.2023

Bevor wir unseren Camping verliessen besichtigten wir Kristiansund. Auch Kristiansund hat im 2. Weltkrieg die alte Bausubstanz verloren. Der Ort hatte für uns kein richtiges Zentrum und auch keinen Charme. Trotzdem hatten wir ein absolutes Highlight. Reto konnte endlich zum Zmittag Fish & Chips essen. Wir liefen wieder zurück zum Camping und trafen noch auf Martin & Evelyn aus Spiez. Sie kamen vom Norden und wir vom Süden. So dass wir uns gegenseitig etwas updaten konnten. Wir fuhren danach weiter und nahmen die Richtung von Trondheim auf. Wir fuhren nach gut 2 ½ Stunden ein Camping an und waren die ersten Gäste… Am Baeverfjord gelegen verbrachten wir die Nacht mit dann doch noch zwei weiteren „Ausländer“.

22.06.2023

Eigentlich müsste es heute regnen. Etwas bedeckt starteten wir in den Tag und fuhren gut 2 Stunden bis nach Trondheim. Reto suchte am Vorabend einen geeigneten und nicht zu teuren Parkplatz raus. Also einen Gratisparkplatz bei einem Pflegeheim (oder so). Heidi hatte natürlich ein schlechtes Gewissen, Reto störte dies nicht und besetzte einen Parkplatz. Der Platz lag super, direkt bei der Festung Kristiansten. Wir genossen die Aussicht auf die Stadt bei tollem Wetter und angenehmen Temperaturen (von Regen keine Spur) und liefen danach zum Dorf und zur Altstadt. Trondheim hat uns sehr gut gefallen, wir lassen die Bilder für sich sprechen.
Nach 1 Stunde fahrt haben wir uns für ein Plätzchen bei einem Langlaufzentrum entschieden. Das Langlaufzentrum ist im Sommerschlaf, hier möchten wir 2 Nächte bleiben.

23.06.2023

Regentag… Wir nutzten den Tag für eine Kühlschrank-Reinigung und diverse Administrative Erledigungen. Nach dem Regen machten wir eine Wasserfall-Wanderung von ca. 2 Stunden (damit wir uns auch noch ein bisschen bewegt haben). Später abends kamen dann noch die fiesen kleinen Mücken, welche in Skandinavien bekannt sind. Haben uns Moskito-Netz gespannt, so dass diese keine Chance haben.

24.06.2023

Das Langlaufzentrum haben wir heute verlassen. Danach mussten wir aber unseren Oski noch mit Trinkwasser füllen (ua auch für unsere Outdoor-Dusche). Für unsere Übernachtungsplätzchen benutzen wir die Park4Night-App. In dieser App sind auch so Trinkwasser-Stationen angezeigt. Gemäss dem Besitzer vor Ort haben wir das beste Wasser in ganz Norwegen erhalten.
Die anschliessende Wanderung in Steinkjer von fast 2 Stunden haben wir genossen und einen guten Ausblick über die Region erhalten. Nach einkaufen, Käfele und Weiterfahrt an unser Plätzchen haben wir einen Tschau-Sepp Marathon gespielt. Schlussendlich konnten wir zufrieden mit einem Unentschieden ins Bett.

25.06.2023

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sahen hervorragend aus. Wir beschlossen auf eine Insel zu fahren und ein paar Tage dort zu bleiben. Gesagt, getan, wir sind nach Aglen gefahren. Da der Camping sehr abgelegen ist, haben wir vorher das Wichtigste eingekauft und sind mit unglaublichen Eindrücken der Insel entlang auf dem Camping angekommen. Dank unserer frühen Anreise konnten wir eines der besten Plätzchen beziehen. Wir erkundeten die Region um den Campingplatz kurz und genossen die Aussicht auf den Atlantik. Der Plan wäre eigentlich gewesen den Sonnenuntergang zu geniessen. Hier in Aglen geht die Sonne sehr spät unter – ca. um Mitternacht. Wir versuchten es trotzdem, mussten aber abbrechen, weil wir von Mücken gefressen wurden. Doofe Dinger.

26.06.2023

Schlierbacher Treffen…. Das Motto des Tages. Aber alles von vorne. Die Nacht war sehr ruhig und erholsam. Der Camping-Besitzer hat uns für Wanderungen Tipps gegeben. Wir machten uns somit auf eine 2-3 Stunden-Wanderung auf den Krona. Geplagt von Mücken und Fliegen (trotz Antibrumm) haben wir den Aufstieg geschafft. Die Aussicht machte uns sprachlos. Da lassen wir einfach die Bilder sprechen.
Für heute Abend kündigte sich Besuch an auf unserem Plätzchen. Adi & Laura haben uns besucht. Sie kommen vom Norden und Fahren nach Süden und wir umgekehrt. Wir genossen zusammen einen gemütlichen Abend. Danke für euren Besuch.

27.06.2023

Wir verliessen heute unseren wunderschönen Platz und zogen weiter. Vorher haben wir aber (wurde uns auch vom Camping-Besitzer empfohlen) den Ravnhola bezwungen. Die Wanderung fängt sehr gemütlich an, bevor es dann nur einmal steil wird. Der Aussichtspunkt musste schlussendlich mit einer Leiter bestiegen werden. Heidi musste wieder die Komfortzone verlassen. Die Aussicht war toll, aber nach dem gestrigen Erlebnis haute uns dies nicht mehr aus den Socken. Wir fuhren weiter und bezogen ein gemütliches Plätzchen in Sminesvika. Leider zog Nebel auf und wir entschlossen uns am Abend wieder einmal einen Tatort zu schauen.

28.06.2023

Eigentlich wollten wir heute weiterziehen, die Wetteraussichten sah nicht sehr toll aus. Die Wolken verzogen sich noch während unserem Frühstück. Also beschlossen wir spontan eine Nacht länger zu bleiben und unsere Füsse mit einer 20 Kilometer Wanderung zu strapazieren. Wenn nur die Füsse strapaziert worden wären… Wir erwarteten eine Aussichtsreiche Wanderung entlang der Fjorde. Leider liefen wir sehr viel durch den Wald. Entdeckten dabei Elch-Spuren. Den Elch haben wir leider nicht getroffen. Nach guten 4 ½ Stunden hatten wir unseren Apéro verdient, auch Heidis Laune stieg wieder.

29.06.2023

Nach einer unruhigen Nacht erwachten wir (wie erwartet) bei trübem Wetter. Wir packten unsere Sachen zusammen und nahmen die geplante Fähre von Lund nach Hofles und steuerten Richtung Torghatten. In Torghatten angekommen, war das Wetter nicht besser. Wir hatten heute den ersten Tag ohne Sonnenschein nach guten sechs Wochen. Damit können wir gut leben.
Zur Feier des Tages machte Heidi eine Büchse Ravioli zum Nachtessen auf. Oder wie Heidis Mami jeweils sagte: Fuuli Husfroue Chochi…

30.06.2023

Leider wurden wir von Regentropfen geweckt. Nach einem ausgiebigem Frühstück mit Spiegeleier (leider nicht von Bognau) umwanderten wir den Berg Torghatten und bewunderten das Martinsloch von Norwegen (siehe Bild). Morgen (hoffentlich bei besserem Wetter) möchten wir das Loch durchqueren. Näheres im nächsten Blog.

Fazit nach 6 Wochen in Skandinavien. Uns gefällts hier sehr gut. Wir hatten aber ein leicht anderes Bild der Norweger. Teilweise zeigen sich auch Ähnlichkeiten mit Italien. Die Ordnung um die Häuser und Höfe lassen oft zu wünschen übrig. Hier ist scheinbar fast jeder ein Alteisenhändler. Denn die Maschinen stehen im Wald, mitten auf der Wiese und vegetieren dahin. Über Norwegens Recycling System sind wir auch noch nicht schlau geworden. Aber, wir haben ja noch ein paar Wochen Norwegen vor uns und wir werden euch unsere neusten Erkenntnisse wieder mitteilen.