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Slovakei/Tschechien/Slovakei

Veröffentlicht: 25.09.2018

Slovakei:

Wir fahren durchs Hohe Tatragebirge in die Slovakei ein. Am Orvara See übernachten wir auf einem Autocamp. Ein süsser kleiner See mit Alpenpanorama. Ausgeschlafen und frisch geduscht, gehts los: Die Slovakei will entdeckt werden. Hier gibt es wieder Euro und am vorbeifahren sehen wir gleich schon: Diesel 1,35 Euro!! Wow... das ist ein Unterschied zu Polens 1,10Euro. Wir müssen Einkaufen. Auch da ist die Freude gleich nicht mehr so groß. Man merkt den Euro. Hier kostet es nur minimal weniger wie in Deutschland. Hilft aber alles nix... wir brauchen ein paar Sachen.

Dann gehts weiter Richtung tschechische Grenze- (die Slowakei ist am Rückweg nochmal dran). Mitten durch die Berge. Es ist einfach nur wunderschön hier und wir sind glücklich, endlich mal wieder Berge vor der Nase zu haben. Die Straßen sind eine Katastrophe, die Gegend dafür wunderschön:) Wir kommen durch kleine Bergdörfer. Der Baustil ändert sich schon wieder. Manchmal könnte man meinen, man fährt durch Norditalien... manchmal sieht es aus wie in Österreich. Hier sind die Stromkabel absolut aufregend überirdisch verlegt, und so ziehen sich in den Dörfern hunderte wild und bunt durcheinander verlegte Stromkabel von Haus zu Haus... quer über die Strasse.... einfach nur wild Durcheinander.... Wow!! Unser Knut kämpft sich wieder die Berge hoch... der Himmel ist wolkenlos... das Thermometer zeigt 28Grad (Mitte September)!!... was will man mehr?


Tschechien

In den Bergen bei Cadca fahren wir nach Tschechien rein. Schnell noch eine Vignette für 17 Euro gekauft (die erste seit Beginn unserer Reise) und los gehts. Tschechien wir kommen :) Heute ist es leider sehr neblig und grau. Gestern hatten wir noch fast 30 Grad in den slowakischen Bergen... heute sind es grade mal 15°. Am Bankomat noch schnell tschechische Kronen rausgelassen und weiter gehts... entlang der polnischen Grenze... Wir suchen einen Platz zum übernachten. An einem See im Nirgendwo werden wir fündig. Um uns herum lauter einheimische Angler.Einer kommt gleich rüber zu uns und erzählt uns was auf tschechisch. Wir verstehen nur Bahnhof... macht aber nix... wir nicken freundlich ... das reicht ihm....er grinst freundlich... wir auch. Dann gehen wir Gassi und als wir zurück zum Bus kommen, denken wir von weitem er brennt. Rauch überall.. .oh Gott was ist da los? Aber falsch-gedacht. Das ist die tschechische Art, Müll zu entsorgen. Da wird einfach die ganze Tonne angezündet!! Hhhmmmppfff. der stinkige Rauch weht uns in den Bus rein - aber wir sind Gäste - und verhalten uns auch so!! Nämlich ruhig :) Wir gehen früh ins Bett, denn es regnet in Strömen (mal ganz was Neues). Am nächsten Morgen (die Sonne lacht vom Himmel), wachen wir auf, öffnen die Bustüre, und von allen Seiten kommt ein freundliches Guten Morgen und Dobra rahno zu uns rüber. Es sind noch mehr Angler gekommen und irgendwie freuen sie sich alle, dass wir hier sind. Einer kommt gleich rüber (er kann ein bisschen Deutsch) und erzählt gleich munter drauf los. Die sind super-nett... die Tschechen. Amy sieht ein Rebhuhn!! Weg ist sie (der kleine Jäger). Ich rufe laut NEIN... die Tschechen rufen: JA!! Das Huhn rettet sich ins Gebüsch... puhhhh Glück gehabt. Ich freue mich... die Tschechen findens schade :) - Wir verabschieden uns und von allen Seiten kommt ein freundliches Auf Wiedersehen.... Wir fühlen uns wohl in Tschechien.

Wir fahren weiter die tschechisch/polnische Grenze entlang. Wir wollen nach Javoricko eine große Tropfsteinhöhle besichtigen. Dort angekommen, Bus geparkt, Hund müde gelaufen und im Bus geparkt... gehts los in die Höhle. Durch Zufall 1935 entdeckt, ist sie jetzt für Touristen zugänglich. In Laufe der Jahre wurden immer neue Höhlengänge und Höhlenkammern gefunden. Wir machen eine 1 stündige Führung mit (leider in Tschechisch). Wir sind die einzigen Deutschen und erhalten ein Prospekt in Deutsch. Und ab gehts in die Tiefe. Es sind 7°. Wir sehen eine toll ausgeleuchtete Höhle mit tausenden Stalakmiten, Stalaktiten und Sinterkarkarden. Was ein Anblick.. Weiter gehts durch viele Gänge in andere große Kammern. Irgendwann machen die Führerin das Licht aus um zu zeigen wie es wirklich ist in der Höhle. Man sieht wirklich nichts. Also gar nichts. Es ist einfach nur stockdunkel. Wenn man bedenkt, dass die Menschen 1935 mit einer Funzel die Höhle erkundet haben... Wow!! Da freuen wir uns doch an den hunderten Scheinwerfern überall. Nach einer Stunde kommen wir wieder ans warme Tageslicht. Der Ausflug hat sich gelohnt. Wir sind beeindruckt.

Wir fahren weiter und nehmen einen jungen Tschechen mit, der am Straßenrand trampt. Er will ca. 20km weiter zu einem Marathonlauf - an dem er teilnimmt. Wir beschließen ihn, dort hinzufahren. Er kann es nicht glauben und bedankt sich gefühlte 150 mal. Mit gut aufgefülltem Karma gehts weiter. Unser Ziel heute Litomysl: ein kleines Städtchen mit einer netten Altstadt und einem tollen Renaissance-Schloß. Hier reihen sich die sog. "Bürgerhäuser" endlos aneinander. Toll anzusehen in ihren Pastellfarben. Einen wunderschönen Marktplatz gibt es zu sehen. Wir gönnen uns einen Eisbecher und weiter gehts Richtung Schloß. Dort dürfen wir (natürlich) wieder mal nicht rein wegen dem Hund!! Nicht mal in den Schloßgarten. Reisen mit Hund ist nicht immer einfach!! Wir lassen das Schloß Schloß sein und fahren weiter... raus aus der Stadt. Opfer des Tages: unsere Schiebetür - Täter: Eine Rolle hat sich verabschiedet :(

An einem kleinen Anglersee finden wir einen Platz zum übernachten. Hier sind emsige Tschechen am angeln. Schnell den Bus geparkt. Picknickdecke und Bier ausgepackt... und schon liegen wir am See und beobachten das geschäftige Treiben. Amy fängt (mal schnell im vorbeilaufen) einen Maulwurf!! Oh nein!! Aber zu spät. Er ist tot. Genickbruch!! Hhhmmmpppffff... sorry kleiner Maulwurf... das Leben ist kein Ponyhof!! Wir schimpfen.... Amy schaut unschuldig drein :(... wir gehen früh schlafen. Opfer des Tages: 1 süsser Maulwurf :( Täter des Tages: Unser Hund Amy!!

Am nächsten Morgen starten wir früh. Wir wollen heute zu den Adrspacher Felsen. Dort angekommen erwartet uns ein tolles Wandergebiet mit außergewöhnlichen Felsformationen im Böhmerwald.  Hier wurden die Fantasy-Filme der "Chroniken von Narnia" gedreht. Wir durchwandern staunend dieses tolle Gebiet. Felsformationen in allen Variationen ragen teils hoch in den Himmel hinauf. Manchmal sind die Durchgänge nur 50cm breit. Die Felsen haben Namen wie die Bürgermeisterin, Rübezahls Zahn usw., wunderschön und total abgefahren. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Zum krönenden Abschluß gibt es noch eine Wanderung rund um einen Steinbruchsee. Das Wasser ist dermaßen klar... man sieht es kaum. Der Strand leuchtet in Türkis. Ein Traum (findet auch unser Hund). Nach 3 Stunden sind wir durch mit allem und sind uns einig: Das war mal echt der Hammer!! :)

20km weiter (wieder in Polen- wir sind direkt an der Grenze), finden wir einen tollen Platz am See. Abgelegen, ruhig, genau dass was uns gefällt. Der Himmel ist wolkenlos und wir geniessen die tolle Abendsonne. Wir haben Gäste. Genau 13 Wildenten finden uns ganz toll... denn wir haben trockenes Brot... und das geben wir auch zu gerne ab. Die Enten sind zutraulich und fressen uns fast aus der Hand. Unsere Amy dreht fast durch im Bus... sie hat schon wieder den Killerinstikt :). Wir gehen früh schlafen und geniessen die Ruhe und die tolle Natur hier.

Heute ist "Projekt Schneekoppe" angesagt. Wir wollen hinauf- und wieder hinab wandern. Gesagt, getan, Knut geparkt, Rucksack gepackt, Wanderschuhe angezogen und los gehts. Bei wieder mal perfektem wolkenlosen Himmel wandern wir Richtung Gipfel.... da waren wir noch frohen Mutes!! Nach ca. 2km ordentlich bergauf wandern, kommen uns plötzlich ganz viele Wanderer entgegen. Der Weg ist gesperrt!! Was?? Na toll!! Also alles wieder runter ins Tal. Es gibt noch einen anderen Weg, aber wir sind die einzigen die sich aufmachen ihn zu erwandern. Komisch!! Nach zwei Stunden steil bergaufwandern (immer der gelben Markierung nach)... gibt es plötzlich keine Wegweiser mehr. Die hören einfach auf. Die Wege gabeln sich... wir stehen mitten im tiefsten Riesengebierge.. suchen irgendeine Markierung... aber neeee. nix zu machen... wir stehen im Nirgendwo. Da wir keine Lust haben uns hier zu verlaufen, geben wir völlig entnervt auf. Die Schneekoppe will uns nicht haben!! Zurück im Tal überlegen wir kurz, ob wir doch (so wie alle) mit der Gondel hochfahren.. aber nein danke... wir sind stinkig. Schneekoppe du kannst uns mal!!

Wir satteln unsern Knut und suchen einen Campingplatz. Man kann hier im tschechischen Gebierge nicht wirklich lange stinkig sein. Die Landschaft ist der Hammer. Die Spätsommersonne strahlt vom Himmel. Wir haben 26° Mitte September. Alles leuchtet in gelb-rot-orange-braun. Wir kommen durch entlegene kleine Bergdörfer. Hier gibt es alte tolle Gebäude zu sehen. Einfach wunderschön :) Wir müssen dringend heiß duschen und Wäsche waschen. In der Spindlers Myle (Spinderls Mühle) werden wir fündig. Hier gibt es einen Campingplatz und als ich vorsichtig nach einer Waschmaschine frage, kommt gleich ein Yes!! Die haben nicht nur EINE sondern VIER Waschmaschinen. Juhuu!!! Ich sehe vor meinem inneren Auge schon alles frisch duften. Bettwäsche, Decken, Klamotten... und uns. Und sogar einen Trockenraum haben sie. Also keine Angst vor Unwettern oder zündelfreudigen Nachbarn, die unserer frische Wäsche versauen. Wir checken ein und legen einen Wäschetag ein. Eigentlich wollten wir hier an die Elbquelle wandern, aber unsere Fellnase ist irgendwie kränklich und schlapp (wahrscheinlich hat sie ein schlechtes Gewissen wegen dem Maulwurf). Drum beschließen wir, faul zu sein, Wäsche zu waschen und zu relaxen. Abends gehen wir noch lecker Pizza essen und ein echtes originales Erdinger Weißbier (lecker lecker) trinken. Vollgefressen und zufrieden "rollen" wir zurück zum Camping und am nächsten Morgen gehts mit frischer Wäsche und frisch geduscht weiter.

Unser Ziel: Burg Valdstein (Burg Waldenstein) im böhmischen Wanderparadies Nähe Turnov. Dort angekommen, eingeparkt, Rucksack gepackt... los gehts. Die Spätsommersonne strahlt (wie immer) vom Himmel. Perfektes Wetter zum wandern. Wir wackeln los durch einen traumhaften Buchenwald. Schon von weitem sehen wir die Burg im Wald auf einem Sandsteinfelsen stehen. Gut erhalten und auf eigene Faust (gegen einen kleinen Obulus) zu erkunden, gehts los. Sogar der Hund darf mit (oh Wunder). Wir sehen die Kirche, den Kerker, den Hungerturml, das Billardzimmer (ja echt), das Wohnhaus, den Felsenkeller usw.... Erbaut im 13 Jahrhundert, ist alles noch super erhalten. Wir sind beeindruckt. Dann gehts weiter durch den tollen Buchenwald, denn das eigentliche Highlight sind die Felsformationen aus Sandstein. Irgendwann kommen dann auch die ersten Felsen. Wow!! Toll anzusehen und Millionen von Jahren alt. Hier hat die Natur ein wahres Felslabyrinth gezaubert. Wir wandern weiter und erreichen mehrere Aussichtsplattformen, teilweise direkt auf den Felsen. Man hat eine Aussicht, die sucht ihresgleichen. Der Anblick ist atemberaubend. Wir sehen Kletterer, die gerade einen der frei-stehenden Felsen "erklettern". Alle Achtung... Nach 3 Stunden wackeln wir zurück zum Bus. Dieser Ausflug hat sich gelohnt. Das "Böhmische Paradies" ist echt ein kleines sehenswertes Wanderparadies.

Am nächsten Morgen haben wir ein großes Programm vor uns: Prag - die goldene Stadt will besichtigt werden. Unser Campingplatz ist 5km von der Altstadt entfernt, d.h. wir marschieren früh morgens um halb acht los. (Da haben wir noch Hoffnung, so früh in der Stadt zu sein, dass es nicht ganz so voll ist - haha - Wunschdenken - aber das wussten wir da noch nicht). Also los gehts. Erst mal mit einem kleinen Personenschiffchen (die Brücke ist neulich eingestürzt schluck) über die Moldau. Dann durch den Prager Park (der ist sooooo riesig und Hunde dürfen frei rumlaufen) und dann sind wir auch schon mittendrin - im goldenen Prag!! Als erstes sehen wir mal Chinesen, Chinesen und noch mehr Chinesen... und auch andere Menschen .... viele viele Menschen.... aber wir sehen auch Prag - und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Ein tolles historisches Gebäude reiht sich ans nächste. Die Augen werden immer größer. Wow!! Was für eine tolle tolle Stadt. Wir kommen über den Wenzelplatz rein... alleine da kann man sich um 360° im Kreis drehen und sieht ein tolles Gebäude am anderen. Dann gehts weiter über den Altstädter Ring. Die berühmte astronomische Uhr ist leider verdeckt aufgrund Restauration. Wir gehen ins Hardrock Cafe und gönnen uns ein feudales Frühstück (umgeben von vielen Chinesen grins) und bestaunen die vielen Gitarren und Outfits bekannter Rockstars. Dann gehts weiter durch Millionen Menschen hindurch in Richtung Karlsbrücke. Hier gibts viele Straßenkünstler die ihr Bestes geben. Die Karlsbrücke ist leider total überfüllt und so suchen wir uns den besten Weg am Rand entlang. Viele Menschen wollen unsern Hund streicheln... wir müssen sie oft beschützen. Aber sie hält sich taper und läuft todesmutig mit durch die Menschenmassen... ist sie doch langsam auch eine coole Traveller-Pfote. Wir ziehen weiter Richtung Prager Burg. Es geht aufwärts immer weiter und weiter. Wir gönnen uns ein Bier zwischendurch. 5 Euro ??!! Wow - Großstadtpreise (schluck!!). Oben angekommen blässt die Garde grad auf zur Wachablösung?! Das ist natürlich wieder ein extremer Besuchermagnet. Aber wir geniessen trotzdem den unglaublichen Ausblick über die goldene Stadt. Die Sonne strahlt vom Himmel und die Stadt scheint zu leuchten. Man kann sich kaum sattsehen. Inwischen ist nicht nur unsere Fellnase ziemlich fertig, sondern auch wir. Und da wir noch 5km Heimweg vor uns haben, verlassen wir schweren Herzens Prag. Zuhause angekommen, fallen wir mit platten Füßen und dem Kopf voller Eindrücken gleich ins Bett. Opfer des Tages: Ein Teil meines Backenzahns - Täter des Tages: ein knuspriges Cordon bleu!! Fazit des Tages: Prag ist der Hammer. Man bräuchte mindestens eine Woche um alles zu sehen. Wir hatten nur einen Tag und haben auch nur einen Bruchteil gesehen... aber das war wirklich wirklich beeindruckend und toll.

Am nächsten Morgen zieht es uns weiter - raus aus der Stadt - rein in die Natur. Wir wollen langsam aber sicher wieder Richtung Slovakei fahren, denn in drei Wochen müssen wir am Plattensee in Ungarn sein. Da kommt nämlich ein Teil der Familie (freu freu). Meine Mutter und ihr Mann haben für ein paar Tage ein großes Haus am Plattensee gemietet , d.h. wir haben mal wieder ein Haus zum wohnen (nochmal freu :). Aber auf dem Weg dorthin wollen wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten mitnehmen. Wir durchwandern die Macocha-Schlucht bei Brnn. 1723 vom Münch Lazarus Schopper das erste mal entdeckt und mit einer Tiefe von 138m ist sie eine der größten ihrer Art in Europa. Wir wollen den 12km Rundwanderweg laufen... Los gehts am Anfang immer runter.. ab in die Schlucht. Beeindruckend ragen die Felsen rechts und links in die Höhe.... wir laufen ca 6km durch die Schlucht. Toll ragen rechts und links die Felsen auf... und dann.... tja... dann hören (wieder mal) die Wegmarkierungen plötzlich auf. Ja gibts denn sowas? Sind wir denn zu blöd zum wandern?? Aber hilf nichts.... wir drehen irgendwann leicht genervt um und laufen ein paar Kilometer zurück . Dort ist der Eingang in eine Höhle und es stellt sich uns die Frage: Laufen wir jetzt den gesamten Weg wieder gleich zurück?? Das ist ja total blöd.. Oder trinken wir hier ein Bier, fahren mit dem Bimmelbähnchen das hier steht, ein Stück hoch Richtung Parkplatz und nehmen dann das letzte steile Stück die Gondel?? wir sind unschlüssig, aber plötzlich öffnet der Himmel seine Schleusen und es giesst wie aus Kübeln. Na das ist doch mal ein klares Zeichen!! Ab in die Kneipe... eine Bier bestellt... und genüsslich getrunken... dann ab in die Rentnerbimmelbahn (schäm-schäm) und hoch gehts Richtung Parkplatz. Dann kann man oben noch in eine Gondel einsteigen und ist in sagenhaften 5min wieder ganz oben. Toll Toll!! Wandern ist toll :)

Im Chock Palava, einem Wandergebiet (Mähren) mit tollen Seeen machen wir erneut einen Stop. Hier gibts tolle Wege zum Laufen, wir brauchen eine heiße Dusche und ich brauche Internet um den Blog rein zustellen. Fündig werden wir in Valtice. Direkt am See und mit Blick auf die gegenüberliegende Burg, checken wir ein im Autocamp. Wir werden noch zwei Tage hier bleiben. Es gibt noch das Schloß Lednice zu besichtigen und dann gehts weiter in die Slovakei.

Fazit Tschechien: Ein einst geschundenes Land, fast zerrieben zwischen zwei Machtblöcken auf beiden Seiten, ist Tschechien heute wieder ein stolzes Land dass sich sehen lassen kann. Zugegeben naturmässig erinnert es sehr stark an Deutschland, aber Tschechien hat einiges zu bieten. Der Böhmer Wald ist traumhaft zum wandern. Es gibt so unendlich viele Burgen und Schlösser zu besichtigen, tausende Tropfsteinhöhlen (davon hunderte zum Besichtigen). Die alten (teils leider sehr zerfallenen) Gebäude die wir (vor allem in den Bergen) gesehen haben, haben es mir besonders angetan. Man kann sich gar nicht sattsehen daran und erahnt, was für ein blühendes Land Tschechien einmal war.... und solangsam auch wieder wird.

Zurück in der Slovakei... wir fahren bei Skcalica ins Land ein. Ein kleines Städtchen. Es gibt ein kleines Schloß (das verfallenste was ich je gesehen habe). Wir wackeln einmal drum rum, dann spricht uns eine Frau auf Deutsch an. Sie ist Slovakin und hat jahrelang in Deutschland gelebt und als Übersetzerin gearbeitet. Jetzt in Rente, lebt sie wieder in der Slovakei, weil hier alles viel billiger ist. Sie erzählt, dass sie für Fernsehen 4 Euro im Monat zahlt und für ihr Auto gerade mal 80 Euro im Jahr (Autosteuer gibt es hier keine Wow das sind mal Preise... da können wir nur träumen davon. Sie ermahnt uns gleich, dass die Sachen (Liegen und Feuerschale), die wir hinten am Bus dran haben, in der Slovakei gleich gestohlen werden. Oh wow... genau das will man hören...!! Naja wir werden sehen... wir wollen in der Slovakei auch nur durch die Berge fahren. Von großen Städten halten wir uns fern.

Wir kommen durch die "kleinen Karpaten". Ich habe viel erwartet, aber es sieht eigentlich genau gleich aus, wie bei uns zuhause im Allgäu. Also schon schön... aber eben nicht spektakulär :) Aber die Sonne strahlt wieder mal vom Himmel, wir haben 22°... die Wälder leuchten in gelb-rot-braun. Goldener kann ein Herbst gar nicht sein. Die Straßen sind wieder mal mehr Schicksalsteppich als Straße und so wackeln wir ganz gemütlich weiter in Richtung Hohe Tatra. Wir passieren viele Burgen, Ruinen und Schlösser (wieso gibts hier eigentlich so viele davon?). Wir kommen in die "kleine Tatra"... quasi die kleine Schwester zur Hohen Tatra. Dort müssen wir durch Zilina. Was für ein Alptraum. Es ist Feierabendverkehr und google Maps blickt die Stadt nicht und lotst uns immer wieder dieselben Straßen hin und her. Starke Nerven sind gefragt. Doch dann finden wir abends doch noch einen tollen Platz über der Stadt auf dem Berg am Waldrand. Abends leuchten die Lichter der Stadt zu uns hinauf. Wunderschön. Irgendwann hören wir hinter uns im Wald lautes Tiergebrüll. Erst denken wir, es ist ein Hirsch. Doch dann wird klar. Das ist ein Bär!! (Schwer-Schluck)... und der ist total aufgebracht und wütet im Wald hinter uns. Irgendwann hören im wir im Wald nebenan noch einen. Dann ist klar. Da ist ein Fremdling in sein Revier gekommen.. .und das findet Gevatter Bär gar nicht toll. Und wir auch nicht. Amy versteckt sich unter der Bettdecke und gibt keinen Mucks von sich... die weiß schon warum.. auch wir haben eine einigermaßen schlaflose Nacht. Der Bär tut die ganze Nacht wie wild hinter uns im Wald. Kilian träumt von wildgewordenen Bären grins.. Aber wir alle überleben die Nacht und werden am Morgen mit einem spektakulären Blick ins vernebelte Tal entlohnt. Um halb neun morgens tönt plötzlich extrem Laute Musik vom Tal zu uns hoch. Das ganze Tal wird ist beschallt mit slowakischer Heimatmusik. Häää!! Wir sind sprachlos... was ist das denn. Anschließend kommt eine laute Durchsage auf slowakisch. Wir haben beim herfahren schon in mehreren Dörfern überall Lautsprecher an den Straßenlaternen gesehen, und haben uns gewundert, für was die wohl sind. Jetzt wissen wirs. Morgens um halb neun wird das Dorf geweckt mit Musik. Wir finden das echt cool... leider haben wir die Durchsage nicht verstanden (vielleicht warens die Supersonderangebote des Tages im Dorfladen??) :)

Wir fahren in die Hohe Tatra und checken in einem unscheinbaren Campingplatz in Dolny Kubin ein. Camp Tilia Gäcel!! Wir werden ihn nie mehr vergessen, denn hier gibts nicht nur heiße Duschen - nein - hier gibts (von aussen ganz unscheinbar) einen Wellnessbereich. Wir fragen mal vorsichtig nach dem Preis und erfahren, dass für 20 Euro für 2 Stunden die komplette Wellnessoase uns gehört. What?? Wir können es nicht fassen und los gehts in den Wellnesstempel- und wir hätten alles erwartet - doch das nicht. Nagelneu - riesengroß - orientalisch - und unser allein für die nächsten zwei Stunden. Dazu wird noch Zitronenwasser und eine Obstplatte gereicht. Wir schweben im siebten Himmel und tingeln zwischen riesigem Wirlpool, Biosauna, Aroma-Dampfbad, Tauchbecken, beheizte Ruhesessel und Eimerdusche hin und her. Wir fühlen uns wie Prinz und Prinzessin aus 1001 Nacht. Endlich wieder mal richtig sauber. Nach fast 6 Monaten auf der Strasse mit nur ab und zu zeitlich begrenzter warmer Dusche, ist das wahrer Luxus für uns - und so geniessen wir das ganze auch wircklich gebührend.

Am nächsten Tag gehts frisch und sauber weiter in die Hohe Tatra rein. Unser Plan: Eine richtige große Wanderung mit Gipfelerstürmung!! Kann doch nicht so schwer sei?!. Am See Ovara übernachten wir und schauen uns das Wetter für die nächsten Tage an. Na super. Eine Schlechtwetterfront steht vor der Türe. Wir beschließen die Wanderung Wanderung sein zu lassen und uns morgen früh auf die Socken nach Ungarn zu machen. Schlechtes Wetter im Hochgebierge - ist nicht wirklich toll. Prompt haben wir am nächsten Morgen auch nur noch 3 Grad... nix wie weg. Unser Weg Richtung Ungarn führt uns noch durch das letzte Stück Hohe Tatra. Wir cruisen auf der Landstraße durchs Gebirge - und was soll ich sagen - das ist besser als Fernsehen. Die Landschaft ist traumhaft - wir passieren kleine Bergdörfer - vielerorts sehr auf Tourismus ausgelegt. Aber wir kommen auch durch ganz abgelegene Dörfer mit den typischen slowakischen Berghäuschen. Die Menschen leben sehr sehr einfach hier oben. Zeitweise noch in ganz alten Holzhäusern (da wollt ich im Winter nicht drin wohnen). Wir sehen die typischen Kirchen für hier oben mit ihren Zwiebeltürmchen. Mit einer wahnsinns Geschwindigkeit schiebt sich unser Knut mal wieder die Berge hoch. Zum Glück ist die Saison zu Ende und es ist Montag morgen - d. h. wir haben die Straße fast für uns alleine und es ist einfach nur wurst, dass wir so langsam sind. Wir passieren ein Hotel, dass komplett auf dem Kopf steht. Wow - eine architektische Meisterleistung - und echt cool anzusehen. Weiter in Richtung ungarische Grenze, sehen wir plötzlich immer mehr Armut. Die Häuser sind teilweise mehr Behausung als Haus und zudem hat sich die Hautfarbe der Menschen stark verändert. Hier (am Arsch der Welt) leben fast nur Szinti/Roma?? (Wir tun die Menschen mal in die Ecke .. wissen es aber nicht)... Interressant ??!! Dann ist es wieder mal soweit: Wir sagen tschüß Slovakei - hello Ungarn. (Inzwischen haben wir erfahren, dass das tatsächlich Romas sind die hier am Ar.... der Welt angesiedelt sind)...

Es hat uns sehr gefallen in Tschechien und auch in der Slovakei. Die Menschen sind freundlich... die Landschaft ist toll... auf jedenfall immer einen Besuch wert....

Antworten (1)

Gaby
Klasse da möchte ich auch hin

#slovakei#tschechien