Grosse Reise
Grosse Reise
vakantio.de/grossereise

Der Toba-See: Horas! Ein musikalisches Hallo auf der Samosir-Insel

Veröffentlicht: 04.02.2019

Unsere achtstündige Fahrt zum Toba-See gestaltet sich spannend, denn an uns ziehen erneut viele Dörfer vorbei, ausserdem verändern sich die Landschaft und die Umgebung sehr. Wir fahren in die Höhe und als wir kurz am Pinatubo-Vulkan auf halber Strecke für ein Foto posieren, merken wir schon, dass es kühler ist als im Dschungel. Der Pinatubo-Vulkan war lange inaktiv, bricht aber seit 2010 mindestens einmal im Jahr aus. Wir kommen an verlassenen kaputten Häusern mit grossen Einschlaglöchern vorbei - ausserdem befinden wir uns in der „Risikozone“ des Vulkans, also schnell weg hier!

Auf dem Weg verändern sich auch Gebäude, Menschen und Umgebung: wir sehen hier viele Kirchen statt Moscheen und auch die restlichen Häuser sehen ganz anders aus als zuvor. Wir nähern uns der Gegend, in der das alte Volk der Batak wohnt, und sie haben ihre eigene Art, Häuser zu bauen - nämlich mit sogenannten Satteldächern, die an ihren beiden Enden weit nach oben stehen und mit Schnitzereien und den Farben schwarz, weiss und rot verziert sind. Auf unserem Weg staunen wir ausserdem über Frauen, die grostesk grosse Turbane auf dem Kopf tragen, die aussehen, als hätten sie sich ein Kissen um den Kopf gebunden.Irgendwann taucht er dann vor uns auf, der riesige Toba-See. Und seine Geschichte ist einzigartig, denn dies hier ist kein normaler See, der von Hügeln umgeben ist - nein, es handelt sich hier um den grössten Vulkankrater der Welt und dieser ist gefüllt mit Wasser. Darauf liegt die Insel Samosir, unser heutiges Ziel. Als der Supervulkan Toba vor 74.000 Jahren ausbrach, veränderte er das Weltklima und löschte einen Grossteil der damaligen Weltbevölkerung aus - so jedenfalls die Theorie. Jedenfalls sehen wir nur einen Teil des Sees, denn es ist stark bewölkt und regnet. Trotzdem machen wir noch schnell ein Foto an einem der vielen lustigen Fotosspots, die hier aufgestellt wurden (riesige Fotorahmen, Fahr- und Motorräder auf Drahtseilen, Modell-Helikopter) bevor wir in Parapat auf die bunte, kleine Fähre steigen. Auf Toba ist es ruhig und wir geniessen einige Tage mit sehr milden und manchmal sogar eher frischem Klima. Im Hauptort namens Tuktuk gibt es einige Läden, die eigentlich alle das gleiche anbieten: Laundry, Massage, Transport und Magic Mushrooms - eine interessante Mischung. In den Restaurants gibt es gegrillten, leckeren Fisch aus dem See, der nachher im Ganzen bei uns auf dem Teller landet. An unserem ersten Tag machen wir eine Fahrradtour, bei der wir zuerst mit einem Jeep in einer 40-minütigen Fahrt den Berg hochgebracht werden und dann alles wieder auf unseren zu kleinen Mountainbikes herunterrollen. Gerade Claudio hat mit dem Bike leider echt Probleme und irgendwie sieht es aus, als hätte er versehentlich ein BMX-Rad genommen. Er selber schimpft sein Bike „winziges Clownsfahrrad“. Trotzdem haben wir traumhafte Ausblicke über die Landschaft und die Kombination von blauschimmerndem See und Bergen erinnert uns sogleich an unser Zuhause! Die Vegetation hier ist wirklich komplett anders als erwartet, hier gibt es neben den tropischen Pflanzen auch Nadelbäume und irgendwie blühen überall Blumen. Am Abend werden wir in unserem Hotel mit etwas ganz Besonderem überrascht: Live-Musik. Aber nicht einfach jemand, der wahllos Coversongs spielt, sondern drei junge, sympatische Batak-Jungs, die unglaublich lebhafte Batak-Lieder auf zwei Gitarren und einem Akustikbass spielen und dazu mehrstimmig singen. Und die Lieder überraschen uns sehr, wollen sie einfach nicht nach Asien passen, denn die Batak-Sprache klingt zumindest gesungen eher wie Spanisch oder Italienisch und auch die Rhythmen könnten locker aus dem lateinamerikanischen Raum stammen. Diese Live-Musik ist was ganz besonderes, weil diese drei Jungs ihre Lieder so ehrlich und leidenschaftlich spielen und singen. Und dann, bei den letzten drei Liedern, bricht die Begeisterung auch bei der restlichen Belegschaft des Hotels aus! Von unserem Tisch aus können wir beobachten, wie der Koch in der Küche mit der Kellnerin tanzt und die Putzfrau laut mitsingt und ihre Hüften zu der fröhlichen Musik wiegt. Einige der Hotelangestellten stellen sich sogar neben die drei Musiker und stimmen im Chorgesang laut mit ein. Wundervoll!Am nächsten Tag bewegen wir uns wieder auf zwei Rädern fort, diesmal aber motorisiert! Mit unserern Rollern, die wir von einem Putzangestellten des Hotels und seinem Freund gemietet haben, ohne den Führerschein zu zeigen oder jegliche Art von Versicherung abzuschliessen. Auf der einen Seite Reisfelder, Dörfer und die Hügel der Insel, auf der anderen Seite der See, über uns Wolken und Sonne. Und auch dieses Mal bleibt uns der heftige Monsumregenschauer erspart, denn der Regen fällt in der Nacht. Welch Glück! Wir verlassen die Insel mit einem guten Gefühl und der Freude, wieder in die Hitze zu kommen. Auf nach Kuala Lumpur, zurück nach Malaysia! 
Antworten

Indonesien
Reiseberichte Indonesien