Grizzly2024
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Polarbear Express, viel Sonne, ein Wasserfall und schöne Seen

Veröffentlicht: 19.09.2024

Hallo zusammen, wir sind immer noch unterwegs. Erstmal eine Kurzzusammenfassung unseres Fahrzeugproblems in Kenora:

Keine Werkstatt konnte uns bei dem Problem helfen. Generell ist es in Canada so, dass europäische Fahrzeuge ungern zur Reparatur angenommen werden. Der Verwalter des Campingplatzes in Kenora, David, hatte ein Diagnosegerät zum Auslesen unseres Fehlers ("Motorsymbol"). Danach stimmte etwas nicht im Kreislauf der Kraftstoffpumpe. David, der 35 Jahre Flugzeugmechaniker war, hat deshalb den Kraftstofffilter ausgebaut und den Filter eingebaut, den wir als Ersatz dabei hatten. Half aber nichts. Bei der Probefahrt kam der Fehler wieder. Dieser Fehler führt dann unweigerlich dazu, dass dann das Fahrzeug irgendwann in den Notlauf herunterfährt. (erst 70 km/h, dann 30 km/h, dann aus) 

Auf einem Walmartparkplatz haben wir nach der Probefahrt die Österreicher Herbert und Monika getroffen. Sie hatten auch ein Diagnosegerät dabei und konnten damit den Fehler auslesen ("Schaltkreislauf Kraftstoffpumpe niedrig") und zurücksetzen. Ein Start war dann möglich. Bei jedem weiteren Start hatten wir das Problem erneut. Am nächsten Tag haben wir uns dann entschieden, auch ein Diagnosegerät zu kaufen. David hat uns dazu beraten und war beim Kauf bei Canadian Tire mit dabei. Das Diagnosegerät erlaubt uns, das Fahrzeug mindestens 1 mal ohne Fehler zu starten und dann zu fahren. Unsere Taktik ist nun, lange Strecken zu fahren, ohne anzuhalten und dann am Zielort länger zu bleiben. Ansonsten wären wir viel zu früh in Halifax. Bis jetzt funktioniert unser "System".

Thank you David for changing the fuelfilter and going with us to Canadian Tire. Your helping was great!!!

Danke Herbert und Monika für die Hilfe in Kenora!!! Wir sehen uns am Flughafen in Halifax.

Die Radio-/Navi-/Rückfahrkameraeinheit ist unwiderruflich defekt und kann hier nicht repariert werden. Auf so einen Fall waren wir aber vorbereitet und nutzen als Navigationsgerät unser verbliebenes Handy mit google maps und der Offlineversion von Navigator. Navigator setzen wir bei Überlandfahrten ein, google maps wegen der besseren Genauigkeit in den Städten. So sparen wir Daten, mit unserer canadischen SIM-Karte im mobilen Router können wir monatlich 35 GB Daten verbrauchen.

Nachdem alles soweit geklärt war, haben wir uns nicht von unserer Reisefreunde und Reiselust abbringen lassen. Im Quetico Provincial Park sind wir auf dem French Lake erstmals mit 2 Kajaks unterwegs gewesen und haben festgestellt, dass uns Kajak fahren mehr Spaß macht als Kanu fahren. In Kakabeka Falls haben wir die zweithöchsten Wasserfälle Ontarios besucht. In Thunder Bay haben wir uns dann entschieden, den einsameren Highway 11 als Alternative Richtung Osten zu nehmen, da wir diesen noch nie gefahren sind. Während der 900 km haben wir wegen unseres Problems schon gebangt, das Risiko wurde aber belohnt.

Auf diese Weise sind wir nach Cochrane gekommen. Von dort fährt der  Polarbear Express 5 Stunden lang nach Moosonee im äußersten Norden von Ontario. Der Name Polarbear Express täuscht etwas, Eisbären sieht man dort nicht. Moosonee liegt an der James Bay, die wiederum zur bekannten Hudson Bay gehört. Die Hudson Bay ist ein Binnenrandmeer des Aktischen Ozeans. Moosonee ist nur mit dem Flugzeug und dem Zug erreichbar, eine Straße dorthin gibt es nicht. Durch die insgesamt 10 stündige Zugfahrt (+ 3 Std. Aufenthalt in Moosonee) hatten wir noch einmal etwas das Gefühl im einsamen Norden zu sein. Allerdings kein Vergleich zu Tuktoyaktuk, Whitehorse und Yellowknife.

Wir sind gespannt, wie es mit dem Camper weitergeht, bis ans Ziel Halifax haben wir noch ca. 2000 km und 4 bis 5 Wochen Zeit.


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