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Vom schöner Wohnen am rauschendem Bach und einem Erdbeerschmaus

Veröffentlicht: 14.07.2020

Heute haben Frau Kati und ich einen rauschenden Vormittag.

Schuld daran oder besser gesagt, der wunderbare Grund dafür ist er - der Koserbach.

Auf den Spuren des Bergbaus im Kosertal finden wir so manchen Schatz, nur kein Gold. Trotz des vielversprechenden Namens goldene Adlerhütte. Da starten wir nämlich am Wanderparkplatz.
Wir nehmen die Markierung des Naturlehrpfades.
Was die Natur uns hier lehrt, ist weit mehr als nur die Informationen der schönen Holztafeln, die immer wieder mal am Wegesrand auftauchen.

Der gemütliche Rundweg führt uns zunächst direkt ans Wasser, also zumindest mich. Ich hänge erstmal nur die Pfote hinein.
Als echte Südländerin ist es hier früh noch etwas frisch für mich zum Baden.
In Ruhe kann ich nun die Düfte des Waldes erforschen weil Frau Kati erst einmal ganz selig den Koserbach begrüßt.
Kaum gehen wir ein paar Schritte, wird es uns auch schon klar - hier gibt es wohl einige seltene Ruhe-  und Wohnplätze zu bestaunen.

Warum sonst würden wohl Sitzbänke in luftiger Höhe an Bäumen hängen?
Und Brücken aus moosig -samtigen Holzbauten zum Überqueren des Koserbaches einladen?

Frau Kati sagt, es gibt ja viele Wege und es kommt nicht darauf an, welchen man geht, sondern wie man ihn geht.

Ich nehme am liebsten den Weg mitten durch das Wasser. Aber auch die liebevollen, menschengemachten Brücken werden uns Entzücken

Das reimt sich sogar!
Ich wusste es, ich bin eine Poetin!

Manch faltiges Steingesicht beobachtet uns mal grinsend mal grimmig beim Waldbaden.
Kein Wunder, auch wir haben schließlich nicht immer gute Laune und Lust auf einen Plausch.

Der Weg schlängelt sich durch den herrlich frischen Morgenwald. Der Bach sorgt dabei für die richtige musikalische Stimmung.
Was will man mehr?

Wir bestaunen alsbald schon das nächste Bauwerk ganz nach dem Motto:  SCHÖNER WOHNEN.

Dieses schlichte elegante Häuschen für verliebte Paare oder einen älteren Junggesellen schmiegt sich elegant am Fuße eines mächtigen Baumes an den Berg, schöne Aussicht inklusive.

Weiter des Weges Richtung Mühle gibt es auch für Menschlein Baukunst zu bestaunen.
Nun ja, etwas einfälltig gebe ich zu, diese karge Hütte.

Aber Minimalismus ist ja voll im Trend sagt Frau Kati.

Das schöne weiße Pferd hinter der Hütte gefällt ihr besonders gut. Mehr braucht es ja eigentlich nicht: Tiere, Menschen die einem gut tun,  ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und viel Natur. Die gibt es in Fülle ganz umsonst.

Und so rasten wir etwas und bestaunen die Farbenvielfalt der Lichtung, die vor uns liegt und langsam aus dem Schlaf erwacht.

Die Mühle passieren wir auf einem gut ausgeschilderten Wiesenweg,  überqueren eine kleine Brücke und schon schlängelt sich der Pfad auf der anderen Seite des Baches den Berg hinauf.

Hier setzt man auf Tradition und Denkmalpflege.
Eine urige Kate mit offener Haustür lässt uns neugierig hineinspitzen. Leider sind unsere Nasen zu groß, aber wenigstens können wir riechen wie gut es dort nach Tanne und Moos durftet.
Dem Pfad auf der Spur, bemerken wir bei einem Blick in die sonnigen Baumkronen - es gibt hier herrliche Ruheoasen für alle Waldbewohner.

Liegestühle und Hängematten in fast allen Größen laden zum entspannten Sonnenbaden ein.

Frau Kati meint, Menschen haben meist wenig Zeit und Ruhe beim Wandern dafür, deshalb haben sie hier wohl auch keine für sie aufgestellt - Schade!

Als wir so über die Hängematten staunen jubelt Frau Kati plötzlich und beugt sich tief zur Erde. Tatsächlich, da gibt es ein ganz kostenloses Erdbeerfeld im Wald.  Die kleinen süßen Früchtchen werden behutsam gepflückt, Danke sagen ist für uns selbstverständlich für dieses Geschenk, und sie werden von uns mit Entzücken verspeist.

Was für ein Erdbeerschmaus!

Im Wald hier gibt es wohl leider auch Natur- Mietnomaden.
Eine Behausung wurde einfach verwüstet und völlig verwahrlost zurückgelassen, vielleicht ist es aber auch ein Naturkunstwerk und soll uns anregen, über die Schönheit des Chaos zu meditieren.
Ich glaube Frau Kati macht das gerade und ich darf auf der Wiese gegenüber etwas grasen.
Gut für die Verdauung sage ich euch,  und das ganz ohne Schnaps. Lecker gestärkt mit fantastischem Durchblick, bewundern wir noch die gelben Schönheiten, die am Wegesrand zum Abschied winken.

So elegante Röcke sieht man nicht alle Tage, manche hier haben auch einfach nur Hosen an, aber aufs Foto wollen dann doch alle.

SCHÖNER WOHNEN begleitet uns auch weiterhin.
Tatsächlich finden wir Kellerwohnungen mit Dachfenstern,  federngeschmückte Einfamilienhäuser und auch exklusive Panorama- Flachdachdachbauten mit integriertem Landeplatz in den Bergen.

Für jeden etwas dabei, sag keiner,  die Tierwelt hat keine guten Architekten.

Fast am Ende unserer Rundtour machen wir noch einen Abstecher zum Ilsestein, der etwas abseits thront, aber von dem aus man einen schönen Ausblick auf das Adlerhüttenthal hat.

Wir kraxeln einen kleinen Teil des Frankenwaldsteigla hoch, und auch wenn wir keine leise Ahnung haben, wer Ilse ist - sie beschert uns ein paar schöne und aussichtsreiche Momente.

Frau Kati ist zwar etwas enttäuscht,  da ausgerechnet jetzt das Handy streikt. Aber Ilse nimmt es sehr gelassen, und so führt uns der Rückweg ohne Foto anschließend noch an interessanten Felsgesichtern vorbei.

Ebenso einer mitten im Weg aufgestellten Kollekte für alle Naturwesen - na da geben wir doch gern was ab von unserer restlichen Butterbrezel.

Zum krönenden Abschluss nehme ich ein wohlverdientes Bad mit nun angenehmen Temperaturen, und hole geschätzt 15 Stöcke aus dem rauschenden Bach.

Wie herrlich findet auch Frau Kati, die ihre Füße ebenfalls im Wasser kühlt und mir erklärt, Menschen nennen so etwas Kneippen.

Seltsam, ich dachte immer dort wird Wasser innerlich angewendet. So finde ich Kneippen jedenfalls viel spannender!

Ich springe dann schnell ins Auto bevor ein grimmig schauender Mann mit seinem Dackel unseren Weg kreuzt.

Frau Kati sagt, er hat bestimmt nur schlecht geschlafen.
Hätte er das mal lieber hier auf einem der SCHÖNER WOHNEN Plätze getan, da wäre seine Laune bestimmt bestens.

Bis bald beim nächsten Abenteuer,

eure Gretl

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