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Aus Alt mach Neu - was man auf dem Skulpturenweg lernen kann

Veröffentlicht: 21.03.2023

Frühlingsduft liegt in der Luft. Hatte ich doch gleich in der Nase heute morgen. 

Warum warten, lieber gleich starten ist zwar mein Lieblingsmotto, aber Frau Kati meint, in der Ruhe liegt die Kraft.

So atmen wir erstmal und sortieren uns bevor wir uns auf den Weg machen. Und der ist das Ziel.

Unseren Weg zu gehen und dabei staunen und berichten. Pausen nicht vergessen.

Die erste müssen wir bald einlegen, denn eine zeigefreudige Birke präsentiert sich schamlos nackt und frei. 

Manchmal möchte ich auch einfach mal das Fellkleid ablegen und mich auch so fühlen. Ob Wälzen auch zum Ziel führt?

Nicht weit entfernt treffen wir einen knorrigen Alten. Kein Wunder, ist er doch gefangen im Netz.

Frau Kati meint der tut nur so, denn das Netz ist ziemlich löchrig.

Wir sprechen ihm unser Mitgefühl aus und wittern bald einen unbändigen Tatendrang.

Der Grund wird an der nächsten Wegebiegung sichtbar. Steht hier doch alles bereit was man sich für ein neues Fundament nur wünschen kann.

Ob im Leben oder für ne warme Hütte, ein Fundament das trägt, ist bekanntlich Gold wert.

Ob das wohl bis hierher durchgedrungen ist? Wir spazieren am Lese Stein Haufen vorbei.

Ich jedenfalls lese definitiv mit meiner Nase und hier gibt es eine ganze Bibliothek für mich.

Frau Kati überlegt ob sie lieber Steine oder doch eine Weinlese bevorzugen würde.

Doch dann entnehme ich ihrem verzückten Aufschrei, daß ein Schatz entdeckt wurde.

Tatsächlich liegt es da, ein Steinherz! Lieber das als ein Herz aus Stein, da sind wir uns natürlich einig.

Entlang an markanten Relikten der Vergangenheit, Baumskulpturen im Niemandsland entlang des Weges, wird uns bewusst, daß Leere und Vergangenes oft schwer auszuhalten sind.

Neues ist in Sicht, doch vorher steht man oft alleine, die anderen einem gegenüber.

Bedrohlich baut sich die Fichtengruppe vor uns auf und starrt uns an.

Werden wir uns an den Schatten der Vergangenheit vorbei trauen? Durchgehen mit dem Fokus auf dem Horizont dahinter?

Bald ist es geschafft.

Da erblicken wir ihn. Den Baum der Weisen, Hüter der Zeit, der alles vereint, das Alte und das Neue.

Er ist ein Vermittler und kein Wunder daß all diese Baumindividuen am Wegesrand ihm verfallen sind.

Ich fühle mich auch wohl in seiner Nähe. Den Gerüchen nach die Waldtiere ebenfalls. Wie aufregend das für meine Nase ist.

Nachdem wir ihn würdevoll passieren dürfen und ich ein paar Beruhigungsleckereien verspeist habe, erblickt Frau Kati am Waldrand das gelobte Land.

Dort wo alles vereint ist und sich neue Wege auftun. Dort wo die Rehe grasen und die Luft nach Veränderung riecht.

Ein anderes Tal öffnet sich für uns, als wären wir eine Zeit Epoche weiter gereist.

Wir genießen die Aussicht, auch wenn es mir mal wieder etwas schwer fällt, meine Nase in Pause zu schicken.

Auf dem Rückweg können wir einen besonders wertvollen Fund verbuchen.

Das "Fuß fassen" in dieser neuen Ebene bekommt hier sogar eine eigene Skulptur.

Vorbei an vielfältiger Baumkunst entdeckt Frau Kati sogar eine Figur, die Sie zum Nachdenken anregt. Verstehe einer die Menschen...

Warum? 

Widersprüche gehören wie das Salz in der Suppe zum Leben dazu meint sie während sie auf die kopflose Schönheit deutet.

Unsere heutige Runde beenden wir mit dem Eindruck einer letzen Häutung der alten, überflüssigen Reste der Vergangenheit.

Ein paar Bäume sind hier so freundlich und demonstrieren uns dies sehr bildhaft.

Ein Abschiedsgeschenk ist das  Kunstwerk eines Bildhauers, der uns einen letzen Farbenzauber und Frau Kati viel Berührung im Herzen beschert, bevor wir zufrieden und voller Eindrücke unsere Heimfahrt antreten.


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