Veröffentlicht: 08.08.2017
Die ganze Nacht hindurch stürmte und windete es, sodass die Außenwände des Zeltes regelmäßig gegen die Innenwände klatschten und mir den Schlaf raubten. So verließen wir am nächsten Morgen durchaus noch schlafbedürftig den Zeltplatz, denn wir hatten große Pläne für heute. Im wahrsten Sinne groß: ein Besuch des größten Einkaufszentrum Europas mit dem Namen „Gekås“. Was wir tatsächlich vorfanden, haute uns regelrecht um. Schon der Parkplatz gleicht einem mehrstöckigen Labyrinth. Zwar muss es dort Einkaufswägen geben, die Stände dafür waren jedoch alle leer. Jetzt könnte man denken, dieses stadtähnliche Einkaufshaus sei eine Touristenattraktion - aber im Gegenteil. Aus ganz Südnorwegen, Südschweden und Dänemark kommen shoppingwütige Damen und Herren und schlagen zu. Gekås wirbt damit, alles in ihrem Sortiment zu führen, was in ein Auto passt. Tatsächlich gibt es dort alles, was das Herz begehrt, konsequent in autotauglicher Größe. Na gut, VW-Bus-tauglicher Größe. Wir schlugen uns also durch die Gänge und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Teilweise galt unsere Aufmerksamkeit jedoch mehr den Frauen in der Kleidungsabteilung, die regelrecht aggressiv auf die Hemdchen und Höschen losgingen. Der eine oder andere Check gegen die Bande natürlich inklusive. Am Ende wurden wir von sage und schreibe 67 Kassen begrüßt, jede einzelne besetzt und mit einer Schlange davor. Ausnahmslos jeder schob mindestens einen gehäuften Einkaufswagen aus der Halle heraus. Draußen wurde sich kollektiv mit Fastfood gestärkt und von der harten Shoppingtour erholt. Hier wiederum besetzten die Männer übrigens den Großteil der Bänke. Auch wir steuerten zielstrebig ein Burgerrestaurant an, denn wir waren ganz klar im Unterzucker. Das konnte nicht gut enden. Nach dem Essen fühlten wir uns wie neu geboren, hieften unsere Errungenschaften ins Auto und steuerten den vorerst letzten Campingplatz unserer Skandinavienreise in Malmö an. Hier schlugen wir das Zelt idyllisch unter Apfelbäumen auf und ließen den Tag beim Sonnenuntergang am Wasser mit Blick auf die Öresundbrücke ausklingen.