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Geben und Nehmen

Veröffentlicht: 10.10.2018

Unter diesem Motto bin ich ja ursprünglich mal auf reisen gegangen. Ich wollte gern ein Miteinander mit den Schwestern und Ärzten vor Ort erreichen, Wissensaustausch und gegenseitiges Lernen voneinander.

Das sich das als schwieriger herausgestellt hat, wie gedacht, wisst ihr bereits.

Allerdings hat es nun noch eine neue Stufe erreicht, leider.

‚Es heißt ‚Geben& Nehmen‘ und nicht ‚Nehmen & Gehen.‘

In der Klinik gibt es lediglich einen geschätzt 3qm Raum, der als Umkleide für alle dient. Nur dort hat man auch die Möglichkeit seine Sachen aufzubewahren. Letzte Woche gingen wir nach dem Dienst nach Hause und vermuteten, dass Geld im Portemonnaie fehlte, bei Johanna und mir. Sicher waren wir allerdings nicht. Die Tage darauf nahmen wir nur sehr wenig mit und zählten es am Morgen immer. Auch an diesem Tag zählten wir unser Geld und mussten mehr mitnehmen, da wir nach dem Dienst noch essen gehen wollten und einige Besorgungen in der Stadt zu erledigen hatten. Im Nachhinein dummerweise, steckten wir es nicht in unsere Arbeitskleidung, denn nach dem Dienst fehlte die Hälfte des Geldes.

Wir waren wütend und enttäuscht.

Es ist nur Geld und war auch keine riesige Summe für uns, für die Verhältnisse hier war es schon gutes, ‚leicht verdientes‘ Geld, aber uns ging es um das Prinzip.

Wir sind hierher gekommen, 7000km geflogen, arbeiten freiwillig in Afrika und dann wird man von den Schwestern, Ärzten oder Studenten (wir wissen es nicht) beklaut.

Das ist schon irgendwie ein Statement.

Aber ja, solche Menschen gibt es überall. Man kann nur ständig wachsam sein.

Ich sehe nicht gern in jedem Menschen das Böse, aber es hat mich daran erinnert, dass eine gewisse Vorsicht, Skepsis und Respekt Fremden gegenüber auch Eigenschutz darstellt.

‚Holzauge sei wachsam.‘ 

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