Veröffentlicht: 16.08.2018
Die ersten Tage ist so viel passiert, ich kann erst jetzt beginnen anzukommen, mich zu sortieren und euch mein erlebtes etwas zu schildern.
Die Flüge haben wunderbar geklappt und ich erreichte 22Uhr den Flughafen Daressallam. Es folgen 2h Warten bezüglich des Visums und eine abenteuerliche Fahrt im Tuk Tuk zu meiner Gastfamilie. Es war mittlerweile in der Nacht 1Uhr, das Haus lag sehr abseits und wir fuhren mitten durch die Dunkelheit Tansanias. Puh mein Herz klopfte 😅 3Doppelstockbetten standen bereit, eins wurde mir zugewiesen. Da war ich nun, irgendwo im nirgendwo, allein und noch mit der Angst der Fahrt im Nacken. Ich versuchte zu schlafen. Einige Stunden später kamen drei Mädels zur Tür rein (es war gegen 5Uhr) und man fühlte sich erstmal nicht mehr allein.
Dienstag, 14.08.2018
9.30Uhr starteten wir in den Tag. Endlich duschen dachten wir uns. Ja.. ‚duschen‘ auf afrikanische Art: Man nehme einen Eimer Wasser aus der Regentonne, man schütte die Hälfte über sich, danach einseifen, um sich anschließend die zweite Hälfte überzugießen. Was ein Spaß 😅
Wir waren also wach und wurden von Hameela in die Innenstadt (Hauptstadt Tansanias) begleitet. Dort erhielt ich meinen Kulturschock. Nach 30min Laufen kamen wir zur Bushaltestelle. Ich fragte Hameela wie lang wir wohl fahren werden (in dem Bus gilt: solange die Tür noch zu schließen geht, sind nicht genug Leute drin) Sie antwortete: ‚Ach ich weiß nicht, ein bisschen schon‘
In Afrika ist die Zeit oft egal. Hakuna Matata! So lang wie es dauert, dauert es eben 😉 Insgesamt waren es ca. 1h 15min. Wir erreichten das Zentrum und ich sah nur: tausend Menschen, viel Dreck, Gestank und Müll. Ich dachte mir: wo bist du hier nur hingeraten 😬
Wir erledigten einige Wege: SIM- Karte kaufen, Geld wechseln und Tickets für die morgige Busfahrt kaufen. Doch schnell kamen wir nicht voran..
Ständig wollten die Menschen mit uns reden, sie riefen: ‚Mzungo! Mzungo!‘ = Weiße
Vier weiße Frauen waren vermutlich die Hauptattraktion für viele, zum Glück lernte uns Hameela schnell damit umzugehen. Es wirkten tatsächlich alle nur freundlich und interessiert uns gegenüber. Ging man weiter, ließen sie uns in Ruhe.
Ich kam ins Grübeln.. Ich fing an daran zu denken, wie wir uns in Deutschland Menschen mit anderer Hautfarbe gegenüber verhalten.. Doch ich vermute, ich kann für viele sprechen, dass wir eher nicht zu ihnen gehen und fragen, wie es ihnen geht und woher sie kommen und auch nicht vor Bewunderung starren, sondern vielmehr skeptisch ihnen gegenüber treten. Ich will dies nicht bewerten, mir ist nur der Unterschied aufgefallen und wurde belehrt, dass es mir nicht weh tut auf zwei Fragen zu antworten und es die Menschen absolut freut.
Nach dem turbulenten Tag fuhren wir zurück. Es gab noch Abendbrot, erneut eine Eimerdusche und der Wecker wurde auf drei Uhr des Folgetages gestellt..