Veröffentlicht: 15.03.2022
Highlight des Tages: Toller Abschluss mit Egon in Bern. Schon deshalb hat sich die Wanderung hierher gelohnt.
Eigentlich schade, dass ich dieses schöne Haus von Anja so früh verlassen muss, doch mein heutiges Ziel liegt noch über 25 Km weit entfernt.
Wiederum ein herrlicher Wandertag und ich versuche schnell etwas Höhe zu gewinnen. Als ich auf dem höchsten Punkt ankomme, ruft mich Anja an und sagt, dass ich meine Wanderstöcke vergessen hätte. Da staunte ich nicht schlecht, habe ich das doch selber noch gar nicht bemerkt, obwohl es ziemlich steil nach oben ging. Was blieb mir also anderes übrig als wieder abzusteigen. Die liebe Anja kommt mir aber mit dem Auto entgegen und bringt mir die Stöcke.
Danach wandere ich aber eine einfachere Strecke und folge der Strasse in Richtung Hindelbank. Wo immer möglich, gehe ich kleine Umwege, um nicht auf der befahrenen Strasse am Rande gehen zu müssen.
Meine "Wanderschuhe" eignen sich zwar fast besser für den Asphalt wie für steinige Wege: Es sind On-Schuhe, die mehr fürs Büro oder ins Auto gedacht sind. Als ich jedoch vor einigen Monaten mit einer Bekannten den Weg der Schweiz bewandern wollte, habe ich erst beim Losgehen bemerkt, dass ich die Wanderschuhe vergessen habe. So blieb mir nichts anderes übrig, als meine superbequemen und leichten Schuhe für die Wanderung zu nehmen. Ich war überrascht wie komfortabel und trotzdem sicher ich in diesen Schuhen wandern konnte. Seit da nenne ich sie "meine Wanderschuhe".
Hindelbank ist bekannt mit seiner Strafanstalt für Frauen. JVA wird sie genannt, was Justiz Vollzugsanstalt bedeutet. Vom Wanderweg aus ist das Gefängnis gut zu sehen und in Gedanken bin ich bei den Gefangenen, die nicht wie ich die Freiheit geniessen dürfen.
Das nahe gelegene Restaurant hat leider zu. Der Wirt berichtet mir, dass er vor Corona jeweils 60 Mittagessen verkauft hätte. Vor dem Restaurant sind 2 riesige Parkplätze für Lastwagen, momentan absolut verwaist. So muss ich also hungrig weiterwandern. Erst in Moosseedorf finde ich in einem Einkaufszentrum ein Coop-Restaurant, wo man in Selbstbedienung eine grosse Auswahl hat. Danach gehe ich zurück auf die Wanderroute und folge meinem Weg bis Zollikofen. Dort besuche ich noch einen Migrosmarkt um eine Kleinigkeit zu kaufen. Speziell Bananen sind gut als schneller Energiespender.
Kurz darauf erreiche ich die Ortstafel von Bern. Trotzdem sind es noch einige Kilometer bis zum Bahnhof, wo ich mich um 16 Uhr mit Egon verabredet habe. Bald gibt es die Möglichkeit zur Aare hinunter zu steigen, um dort dem schönen Weg entlang der Aare zu folgen. Erst auf dem Heimweg werde ich dann nach Aarberg wieder der Aare bis Solothurn folgen. Ob ich das bis dahin schaffe? Mein Optimismus und meine Zuversicht sagen JA.
Zum Abschluss muss ich dann noch eine steile Treppe hinauf, um das Aaretal wieder zu verlassen. Eine Frau kommt mir entgegen und wir haben ein kurzes Gespräch. Solche Begegnungen freuen mich immer und ich bin sicher, dass es viel mehr solche Begegnungen gibt, wenn man allein wandert.
Punkt 16 Uhr erreiche ich den Bahnhof und auch Egon, der beim Friseur war, kommt kurz darauf. Gemeinsam erleben wir einen schönen Abend mit einem Apéro und einem leckeren Abendessen. Da gleichzeitig die Berner Fastnacht startet, kommen später noch verschiedene Masken, die Musik machen und Schnitzelbänke vortragen.
Um 21 Uhr reise ich mit dem Zug zurück nach Sursee, wo mich Brigitte abholt. Nun dauert es fast 3 Wochen bis ich am 23. März wieder in den Zug zurück nach Bern fahre, um meine Tour fortzusetzen.
Link zur Wanderung auf Komoot.