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Tschuala Lumpur und Tschingapur

Veröffentlicht: 23.12.2016

Unser nächster Stopp hieß Kuala Lumpur und trotz des schweren Abschieds freuten wir uns auf zumindest ein klein wenig darauf. Endlich mal wieder Großstadt! Und wenn man sich ein bischen mit Kuala Lumpur beschäftigt, hört sich das ja auch alles ganz gut an. Die verschiedenen Kulturen und Bevölkerungsgruppen (Malayen, Inder, Moslems, Chinesen und natürlich die Westler) die hier wohnen und quasi verschmelzen, ein paar nette Touriattraktionen und vor allem richtig gutes Essen. Von daher waren wir gespannt was uns so erwartete. Unser Hostel lag in Chinatown und war ein super Ausgangspunkt für alles. Sämtliche Metroverbindungen kamen hier iwie vorbei und somit war es kein Problem zu den verschieden Attraktionen aber auch in die anderen Stadtteilen zu gelangen. Direkt vor unserer Haustür lag die "berühmte" Petalin Street, eine Marktstraße für so ziehmlich alles, Uhren, Schmuck, Klamotten, Elektronikzubehör, alles natürlich cheap cheap und high quality. Ein Foodcourt befand sich ebenfalls direkt in der Mitte mit einer wilden Ansammlung an Essen. Ein bischen chinesisches Essen hier, indisch da, malaysische Spezialitäten dort, so ziehmlich alles was man wollte. Wir hatten nach so einer langen Zeit in Asien erstmal richtig Bock auf Indisch. Der nette Herr im Arsenal Trikot machte auch ein verdammt gutes Tandoori Chicken und Nahn (in sämtlichen Formen, Knoblauch unser Favorit) in seinem Ofen. So gut, dass ich ab diesem Zeitpunkt Stammgast bei ihm war, was aber nicht nur an seinem guten Essen lag, sondern auch weil er der erste wirklich nette und höfliche Mensch in Kuala Lumpur war. Aber dazu später mehr.

Da wir nicht wirklich viel geschlafen hatten, gönnten wir uns noch ein kleines Schläfchen im Hostel um gg Abend dann auf die bei Touris beliebte und deswegen auch belebte Bukit Bintang Road zu gehen. Lustigerweise trafen wir dort einen alten Bekannten wieder, den wir bereits zuvor schon zweimal getroffen hatten. Er überquerte mit uns sowohl die Grenze von Kambodscha nach Thailand (und stoppte mit uns die Zeit der Grenzbeamten, ihr erinnert euch vielleicht) und noch einmal in Bangkok auf der Khao San Road. Wir kennen zwar immer noch nicht seinen Namen, aber das macht es umso lustiger, vor allem weil er nach der Busfahrt noch gemeint hat, dass man sich ja immer zweimal im Leben sieht. Damit sollte er wohl Recht behalten und wer weiss, wie oft wir ihn noch treffen, denn wir haben keine Ahnung wo er als nächstes hin geht....

Den nächsten Tag verbrachten wir mit einer klassischem Kuala Lumpur Tourirunde. Sri Maha Mariamman Tempel, Central Market, Merdeka Square und zu guter letzt noch ab auf den Kuala Lumpur Tower. Vom Fernsehturm aus konnten wir uns einen guten Überblick über die Stadt verschaffen, das ein oder andere Bildchen schießen und unsere Heli-Rooftopbar für den Abend ausfindig machen (naja mehr oder weniger erfolgreich halt).

Nach einem gemütlichen Abendessen bei meinem neuen indischen Freund (und zu weihnachtlicher Musik) machten wir uns dann auf zur Heli Lounge Bar. Eine Rooftopbar, die einfach auf einer Helikopterlandeplattform "gebaut" wurde. Also wenn Not am Mann ist wird der Landeplatz tagsüber immer noch benutzt (in der Stadt gibt es sonst nur noch 4 andere) aber abends wird sie zur Bar umfunktioniert und eben dieses halb improvisierte macht den Charme dieser Bar aus. Kein Geländer, nur eine Abgrenzung wie man sie vom Schlange stehen am Flughafen kennt. Kein großes Gedränge, Preise absolut fair und zu unsere Überraschung auch keine Musik. Wir bestellten uns einen Mojito, genossen die Ruhe und die Aussicht auf die Skyline, vor allem auf den Fernsehturm mit seinen immer wechselnden Farben und natürlich die Petronas Towers.

Ein rundum gelungener Tag mit vl ein bischen viel Höhe für meinen Geschmack, aber ich habs ja überlebt ;-)

Tagsdrauf fuhren wir zur Batu Cave (und den umliegenden Höhlen) jedoch fanden wir das Ganze jetzt nicht so berauschend. Die Höhle ansich ist schon richtig schön, allerdings wird im Moment alles zugebaut, hier noch ein Tempel davor, dann noch einen in die Höhle und und und. Man bekommt das Gefühl: Hauptsache noch eine Attraktion mehr vor Ort und die Höhle ansich gerät immer mehr zur Nebensache. Schade eigentlich, denn ohne den ganzen erbauten Krimskrams wäre sie noch imposanter gewesen.

Auf dem Rückweg machten wir einen kleinen Umweg und liefen noch durch den Botanischen Garten, mal wieder ein bischen Grünanlage zwischendurch. Eine nette Abwechslung, leider hat nicht so viel geblüht wie wir gehofft hatten, trotzdem ein schöner Ausflug.

Nach unserer Rückkehr ins Hostel mussten wir noch das Zimmer wechseln, da wir nur die ersten zwei Tage im Einzelzimmer verbrachten und ab da an dann im Dorm schliefen. Dort trafen wir auch prompt auf eine Deutsche, die gerade aus Australien kam und so tauschten wir ein paar Reisetipps aus und gingen im Anschluss gemeinsam was essen. Ausnahmsweise mal nicht zu meinem Lieblingsinder, sondern wir aßen Clay Pot Chicken Rice (malay. Spezialität) und Mangosalat und ließen den Abend im Anschluss auf unserer Hostelterrasse ausklingen.

Dort war die Zeit gekommen, um ein kleines Fazit über die Stadt und unsere Erwartungen etc. zu ziehen: Nach ein paar Tagen hier sind uns schon ein paar Dinge aufgefallen, die wir uns anders vorgestellt haben. Zum einen, dass die Kulturen vl beim Essen verschmolzen sind, aber ansonsten nicht. Jede Kultur / Nation lebt hier für sich und vor sich hin. Die Asiaten in Chinatown, die Inder in Little India, die Malayen zum Großteil etwas ausserhalb (ausser die Reichen, die natürlich Zentral) und die Westler leben in Downtown im Banken und Hotelviertel. Überschneidungen gibt es eigentlich nicht wirklich, wenn dann läuft man sich vl beim Essen über den Weg. Bei der Sprache ist es dasselbe, die Malayen reden mit den Indern und Chinesen malayisch, die Chinesen und die Inder reden aber englisch miteinander. Was ist denn das bitte? Ist ja so, wie wenn wir in Deutschland mit den Türken und Italienern deutsch reden, die wenn sie sich unterhalten aber Englisch reden. Macht doch überhaupt keinen Sinn! Also für mich sieht Integration und Verschmelzen von Kulturen dann doch etwas anders aus.

Wie oben auch schon angedeutet waren wir gerne bei unserem indischen Freund essen, aber nicht nur wegen des guten Essens, sondern auch weil er sich freute uns zu sehen und einfach freundlich und höflich war.

Freundlichkeit und Höflichkeit wird hier nämlich in der Regel ganz ganz klein geschrieben. Egal ob bei Touriattraktionen, in Shoppingmalls oder im 7eleven (oder vergleichbaren Läden). Ein Hallo oder Tschüß oder ähnliches scheinen dort nicht bekannte Wörter zu sein. Es ist auch normal, dass die Kassierer lieber mit ihren Handys spielen anstatt einem zu sagen, wie viel man zu bezahlen hat. Das kann man schließlich selbst an der Kasse ablesen.

Am Anfang dachten wir uns, dass wir aus Thailand vl auch zu verwöhnt waren, die Thais sind ja so mega freundlich und dankbar, dass es ja fast keine Beschreibung dafür gibt. Aber nachdem die Leute hier ja gar nicht mit uns gesprochen haben (und nicht nur mit uns, dass ging allen anderen auch so :-) ) und das mit dem Preis selbst ablesen noch dazu kam, ist unser Fazit, dass es definitiv die unfreundlichste Stadt ist in der wir bisher waren (in unserem gesamten Leben).

Aber genug rumgeheult, eine Hauptattraktion fehlte ja noch und so gingen wir an unserem letzten Tag ab in den KLCC Park zu den Petronas Towers. Ein beeindruckendes Gebäude mit der Verbindungsbrücke zwischen den Türmen, aber da wir uns ja schon genug auf hohen Gebäuden aufgehalten hatten, sparten wir uns einen Besuch auf diesem hier (bringt ja auch nicht viel, weil wir dann ja die zwei Türme nicht mehr sehen ;-) )

Da wir am nächsten Morgen um 5:30 Uhr schon wieder weiter zogen Richtung Flughafen nach Singapur, stand jetzt noch Wäsche waschen und packen auf dem Programm. Zum Glück befand sich die Wäscherei direkt gegenüber von unserem Hostel, denn direkt nachdem wir die Wäsche im Trockner hatten (und auf der Terrasse im Hostel chillen wollten) begann ein, für diese Region, typischer Monsunregen. Innerhalb von ein paar Minuten waren die Straßen überschwemmt und selbst die 5 Meter Straßenüberquerung führten dazu, dass man komplett durchnässt war. Zum Glück musste das ja nur einer von uns machen.....

In unser Zimmer zog derweil ein nettes Paar aus Deutschland ein (Christin und Philip) mit denen wir uns auf Anhieb verstanden und mit denen wir noch einen super netten und entspannten letzten Abend verbrachten. (Ihr könnt euch bestimmt denken wo wir essen waren ;-) ) Auch für die beiden gilt, dass man sich (hoffentlich) immer zweimal sieht, denn ihre nächste Station heisst Australien und auch sie sind über Silvester in Sydney.

- Stephan


In Singapur angekommen ging es erst Mal mit der Bahn nach Chinatown (mal wieder ;-) ). Dort hatten wir ein Capsule Hostel gebucht, ist aber nicht so Sience Fiction mäßig, wie man sich das vorstellt. Sind eher Stockbetten, bei denen der Einstieg halt am Fußende ist und nicht an der Seite. Da unsere Betten aber noch nicht fertig waren, machten wir uns für einen Happen auf nach Chinatown. Leider gefiel uns das hier nicht so wie in anderen Städten. Alles wirkte irgendwie fake und nur für die Touris hingesetzt. Auch das Essen im Foodcourt war jetzt nicht sooo berauschend. Vielleicht hätten wir uns doch an der ewig langen Schlange vor dem einem Stand anstellen sollen (Anthony Bourdain hatte hier wohl mal gegessen), aber wir waren müde und die hautfarbene (gedämpfte) Ente sah jetzt auch nicht so verlockend aus.

Deshalb gingen wir lieber zurück ins Hostel, machten ein Mittags-Abendschläfchen und gingen abends nach little India (nach unseren guten Erfahrungen von Kuala Lumpur). Hier schmeckte es uns wieder sehr gut. Vollgefressen (wir hatten eigentlich 3 kleine Portionen bestellt aber große bekommen) liefen wir zum Singapur Plaza, um das erste Mal auf Reisen ins Kino zu gehen! Unsere Wahl fiel auf den neuen Star Wars Film, auf Englisch versteht sich und mit chinesischem Untertitel (der aber nicht groß gestört hat, da man die Zeichen ja eh nicht lesen konnte).

Am nächsten Tag machen wir uns auf zur Formel1-Strecke. Einen wirklichen offiziellen Eingang konnten wir nicht finden, von daher liefen wir einfach um das Boxengassengebäude herum und schon waren wir auf der Strecke!

Wirklich beeindruckend! Wir konnten einige Bilder machen, bis ein netter Herr uns mitteilte, dass die Strecke eigentllich gerade geschlossen sei, weil eine Straßenparade für nächstes Jahr im Aufbau war. Da wir unsere Bilder ja schon alle gemacht hatten, gingen wir eben wieder. Auf dem Rückweg sahen wir dann auch das Tor, welches eigentlich verschlossen hätte sein sollen... Dreistigkeit siegt halt doch meistens ;-)

Unser Weg führte weiter vorbei am Riesenrad und dem Floating Footballfield, über die Helixbrücke in die Gardens by the Bay. Hier sind die berühmten Super Trees auf denen man einen super Blick auf das Marina Bay Sands Hotel hat. Durch Downtown liefen wir zurück zum Hostel. Den Abend verbrachten wir dann gemütlich und entspannten nach diesem Riesentouriprogramm vom Tag.

Da Singapur jetzt nicht gerade die billigste Stadt der Welt ist, hatten wir uns auch das erste Mal auf Reisen unsere eigenen Frühstückssachen im Supermarkt gekauft und starteten den nächsten Tag mit einem Haferflocken/Bananen/Apfel-Müsli. Danach ging es ab in den Botanischen Garten, der wirklich super schön war. Für das Orchideen-Gelände musste man diesmal Eintritt zahlen, was es aber wirklich wert war (siehe Bilder)!

Nach Natur pur gingen wir zur Orchard Street, einer Nobeleinkaufsmeile, die uns (wie zu erwarten war) nicht wirklich gefallen hat. Völlig überteuerte Einkaufsmalls mit Dingen, die uns mittlerweile (und auch zum Teil schon vorher) als völlig überflüssig erscheinen! Hinzu kamen die Menschenmassen (hauptsächlich Chinesen), die fast schon schlimmer als am Nationalfeiertag in Shanghai waren! Naja, Stephan packte noch kurz ein paar Boxershorts im h&m ein und dann ging es zurück zum Hostel.

Am Abend stand dann das Highlight an: Wir gönnten uns jeder ein 15€ Bier in der Skybar des Marina Bay Sands Hotels, ein wahnsinns Ausblick über die Stadt, die Gardens by the Bay und natürlich den hoteleigenen Infinity Pool inklusive! Ein wirklich schöner Abend, aber uns ist immernoch unverständlich, wie man so viel Geld für ein Zimmer in diesem Hotel ausgeben kann (das günstigste liegt bei 353€/Nacht!!! Ohne Aussicht versteht sich!)?!?

An unserem letzten Tag in Singapur lernten wir morgens noch Jan im Hostel kennen. Er kam gerade von einem Auslandssemester in Melbourne und konnte uns einige Tipps für die Ostküste Australiens geben. Mit ihm schlugen wir etwas Zeit tot, da wir bereits ausgecheckt hatten, aber erst abends an den Flughafen fahren wollten (unser Flieger ging um 6:55Uhr und für einpaar Stunden Schlaf wollten wir uns das Hotel sparen und einfach am Flughafen pennen). Wir liefen in ein Künstlerviertel, besichtigten einen Tempel, duschten, wuschen Wäsche und gingen noch was Essen.

Am Flughafen verbrachten wir dann die meiste Zeit im Kino (Ja, die haben hier ein kostenloses Kino in dem fast 24h Filme laufen!!! Hammer!) und legten uns für ein paar Stündchen noch aufs Ohr. Eingedeckt mit 2 Flaschen Alkohol ging es dann ab in den Flieger nach Australien!

- Rahel

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