franzi´s on tour
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist... hier überflüssig

Veröffentlicht: 16.02.2021

Endlich Freitag! Nach unserer ersten Arbeitswoche haben wir uns riesig auf das Wochenende gefreut, vor allem weil das Wetter am Freitag ein Traum war! Blauer Himmel, Sonne pur und angenehme -1°C mit einer angenehmen Brise…In Deutschland hatte es am diesem Tag bis zu -20°C und Wind (der gute Petrus ist momentan wohl eher eine Petra...Eine Petra in den Wechseljahren^^ ).

Da unsere verkefnagreining (=Aufgabenanalyse) mit dem Rektor der Universität etwas länger gedauert hat, haben wir den „Studenten-Shuttle“ zum Skilift dezent verpasst – aber kein Problem, wenn man mit so freundlichen Menschen zusammenarbeiten darf. Als unser Chef gefragt hat was wir heute noch vorhaben, erwähnten wir, dass wir eigentlich noch Ski fahren gehen wollten. Daraufhin hat er uns einfach „das Auto, das vor der Universität steht“ angeboten.  Als wir realisiert haben, dass das SEIN privates Auto ist, musste er sichtlich über unsere ungläubigen Gesichter schmunzeln. Der Knaller erfolgte dann, als wir ihn nach dem Schlüssel gefragt haben:

„Wo ist denn der Schlüssel?“ – „Im Auto in dem Seitenfach der Fahrertüre.“ Wir starrten ihn beide völlig fassungslos an. „Dein Schlüssel liegt IM Auto?!“, seine Antwort „Klar, wo soll ich den denn sonst haben?“. 
Wir wussten ja schon vor unserem Auslandsaufenthalt, dass die Kriminalitätsrate in Island im Vergleich zu anderen Ländern sehr gering ist, aber was daraus wirklich resultiert, war uns nicht bewusst. Nachdem wir mit anderen Studenten zu einem späteren Zeitpunkt über unser Erlebnis gesprochen haben, haben wir herausgefunden, dass das hier fast alle so machen und dass man hier „you are always welcome to our house, the door is open“ wortwörtlich nehmen kann- Wohnung werden nicht zugeschlossen. Unglaublich, oder? Wir für unseren Teil können das Ganze immer noch nicht ganz fassen.

Zurück zu den wichtigen Dingen: Noch nie waren wir so schnell für´s Skifahren umgezogen … an dem nicht mal eine 10-minütige Autofahrt entfernten Skigebiet angekommen, haben wir uns die Ausrüstung ausgeliehen und sind ab auf die Piste. Es gibt kein besseres Gefühl als während dem Sonnenuntergang, super Schneeverhältnissen und einem leeren Hang die Piste runter zu düsen! Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten das Auto wieder zurückbringen – aber das war definitiv nicht unser letztes Mal auf den Skiern!

Danach ging es direkt weiter mit einer Arbeitskollegin zu den Hot Pools nach Bolungarvík (20-minütige Fahrt von Ísafjörður), das erste Mal, seit wir hier angekommen sind raus aus unsere "Stadt". Auf der Fahrt konnte man auf das offene Meer sehen und die sich ständig wechselnde Bergwelt bewundern- ein Traum!

In den Pools angekommen waren wir umgeben von schneebedeckten Bergen, einem klaren Sternenhimmel und zwischendurch haben wir sogar die Nordlichter gesehen (falls jemand schon mal in der Kristall Therme in Füssen war – ungefähr so war der Ausblick, nur dass die Berge viel näher sind ). Nach ein paar Stunden, die wir mit lustigen und interessanten Gesprächen und isländisch lernen verbracht haben- naja okey, wir haben es eher versucht- ging es wieder zurück nach Ísafjörður. Auf der Heimfahrt haben wir dann einige Stopps eingelegt, um die Nordlichter zu bewundern, die dieses Mal intensiver und größer waren als das letzte Mal und über uns hinweg gezogen sind– wir werden uns wahrscheinlich nie daran satt sehen können.

Zurück in unserer Wohnung sind wir erstmal rumgehüpft, um wieder warme Füße und Hände zu bekommen, die sind nämlich wegen zu leichten Stiefeletten und Bilder machen fast eingefroren beim Nordlichter beobachten (falls unsere Mütter das gerade lesen- JA Mama, das nächste Mal ziehen wir wieder unsere Winterschuhe und Handschuhe an). Nach diesem ereignisreichen Tag sind wir erschöpft aber entspannt ins Bett gefallen und haben erstmal ausgeschlafen. Also so richtig ausgeschlafen. Also gute 11h. So richtig ausschlafen halt.

Durch das Ausschlafen haben wir dann leider am nächsten Tag (schon wieder) die Mitfahrgelegenheit in das Skigebiet verpasst – dafür sind wir aber nach Bolungarvík zum Strand gelaufen – zumindest war das der ursprüngliche Plan. Es war ein schöner Spaziergang mit großartigen Ausblicken, Fußwegen voller Eis, auf denen man sehr gut (aus)rutschen konnte und Sonnenschein. Nach 1 ½ Stunden haben wir aber gemerkt, dass es doch etwas weit ist bis zu unserm Ziel und sind wieder umgedreht, da uns auch der Magen geknurrt hat und ihr wisst ja: Nur eine satte Franzi, ist eine glückliche Franzi!

Wieder zurück gab es dann erstmal einen Hotdog - klingt jetzt vielleicht nicht wirklich spektakulär, aber glaubt uns eins, der isländische Hotdog ist geschmacklich auf einer ganz neuen Ebene.

Abends ging es dann ins Húsið, ein Restaurant mit Bar, das uns die Studenten empfohlen haben und es gab einen superleckeren (und superteuren) Rib-Eye Steak Burger und natürlich NICHT kostenfreies Sprudelwasser. Ja, die Übersetzung von "soda" hätte man wissen können. Egal.

Danach sind wir spontan noch zu einer Studenten WG, in der 4 Briten wohnen und haben den Abend mit einigen Lachern und Bier entspannt ausklingen lassen. Das restliche Wochenende haben wir dann ganz gemütlich verbracht, und zum Abschluss der Woche konnten wir dann noch einem schönen Sonnenuntergang am Meer bestaunen.


Unsere Erzählungen lassen vielleicht das Bild entstehen, dass wir hier in einer großen Stadt wohnen- Isafjördur ist wohl eher das genaue Gegenteil davon, zumindest wenn man die Einwohnerzahl betrachtet. Aber darauf gehen wir beim nächstem Mal genauer ein- bis dahin:

Bless Bless!


Antworten (2)

Dorothea
Das hört sich paradiesisch an! Weiter viel Spass!

H.
Hab die kalten Füsse bis hierher gespürt ^^.... 🤣