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Sissi-Palme der Retter in der Not

Veröffentlicht: 01.03.2024

34. Tag: Der Morgen begann gar nicht gut … Wir standen früh auf – also vor 9 Uhr –, um rechtzeitig in Orihuela zu sein, weil dort „einer der schönsten Märkte an der Costa Blanca“ (Origionalwortlaut Icke) sein soll. Wir packten also alles in Windeseile zusammen und fuhren los, nachdem ich nebenbei mit dem Netz aller Netze nach der Adresse gefischt, Wasser aufgefüllt, Grau- und Schwarzwasser entsorgt und bei Steve unsere Rechnung bezahlt hatte.

Wir kamen auch zeitig an und fanden ganz in der Nähe reichlich Parkplätze – aber was wir nicht fanden, das war der Markt. Wir suchten, kontrollierten mehrfach die Adresse, und schließlich fragte ich in einer Bar nach dem Markt. Der Mann war total freundlich und zeigte mir über Google Maps auf dem Handy die Stelle. 14 Minuten für vier Kilometer, das versprach spannend zu werden – war es dann auch. Ein Kreisverkehr nach dem anderen, zum Teil drei Kreisel, die ineinander verschlungen waren. Kurz bevor mir schwindelig wurde, stieg das Navi aus. Was nun?

Ich fuhr an den Straßenrand und versuchte, mein Navi wieder einzunorden. Icke drehte kurzerhand die Fensterscheibe runter und fragte einen Mann, der gerade mit seinem Hund vorbei kam. Er sprach sehr gut Englisch. „Der Markt?“, fragte er. „Der große wöchentliche Markt?“ Ja, der schönste Markt an der Costa Blanca, war ich drauf und dran zu schreien, aber da sah ich ein Schulterzucken und hörte ein leises „Mañana.“ Morgen. Nicht heute. Nicht Freitag, sondern Samstag. Während Icke ebenso verzweifelt wie vergebens versuchte, den Mann davon zu überzeugen, dass der Markt heute stattfinden müsse und ihm verschiedene Internetseiten vor die Nase hielt, flehte ich mein Handy an, mich jetzt nicht im Stich zu lassen und mich aus diesem Labyrinth heraus zu lotsen.

Wenigstens mein Handy hatte Erbarmen mit mir. Icke nicht. Unser nächstes Ziel war Leroy Merlin, eine Baumarktkette. Laut Steve sollte es dort die „schönsten Fliesen von ganz Spanien“ geben – das habe ich sogar selbst gehört. Die nächste Filiale war in Elche, 44 Kilometer weiter nordöstlich. Ein Katzensprung für uns. Wir fanden schnurstracks zu dem riesigen Center und über verschiedene Umwege – wir landeten erst mal im Lager – auch den Weg zum Eingang. Aber Fliesen gab es hier nur abgepackt in Kartons, die so groß waren, dass sie Gottseidank nicht ins Wohnmobil passten. Mit vier Fliesen – wohl mehr so eine Art Probepäckchen – zogen wir wieder von dannen.

Icke war am Boden zerstört. Zum Glück wusste ich, wie ich sie schnell wieder aufrichten konnte. Auf zum Sissi-Park! Der Huerta del Cura trägt seinen Beinamen, weil Österreichs Kaiserin Sissi 1894 den Park besichtigte, auch wegen einer einzigartigen Dattelpalme, die dort wuchs. Aus Freude und Stolz trägt die Palme seither ihren Namen. Wir waren in den vergangenen Jahren schon zweimal hier – zuletzt mit Tanni – und jedesmal war es ein Genuss. So auch diesmal. Die Pflanzen und Bäume, die hier gedeihen, sind Balsam für die Seele. Aber das können die Bilder besser zeigen als alle Worte.

P.S.: Übrigens: Icke will bis Sonntag in Elche bleiben. Ratet mal warum … 

Antworten (1)

Ich habe da so eine Ahnung 🤔😂

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