Four-on-tour
Four-on-tour
vakantio.de/fourontour

Premiere: Roboter als Bedienung

Veröffentlicht: 02.03.2024

35. Tag: Abwechslung war heute angesagt. Die letzten Tage und Wochen verbrachten wir meist in kleinen Dörfern und der Natur ringsum. Da wir den Tag heute in Elche überbrücken mussten, weil der Markt erst sonntags seine Buden öffnet – ihr habt gestern bestimmt richtig geraten :-) –, beschlossen wir, uns die Stadt ein wenig näher anzusehen.

Wir waren schon drei-, viermal in Elche, aber meist nur wegen der Sissi-Palme, einer Ölmühle oder einer anderen Angelegenheit. Diesmal ließen wir uns einfach nur treiben und entdeckten dabei eine Stadt – sie ist knapp 250.000 Einwohner groß – mit einem ganz besonderen Charme. Was sofort auffällt: Hier gibt es unwahrscheinlich viele Palmen, wir hatten manchmal das Gefühl, von einem Palmengarten in den nächsten zu stolpern. Und die meisten sind picobello, sauber und gepflegt von vorne bis hinten. Und dazwischen die alten Kirchen, die große Basilika und andere monumentale Bauwerke aus längst vergangenen Tagen. Eine faszinierende Mischung, die uns in ihren Bann zog.

Und es gab eine Premiere: Wir saßen in einem Straßencafé auf einem der vielen Plätze und wurden von einem Roboter bedient. Kein Spaß! Icke hatte sich ein Stück Torte ausgesucht, das wir uns teilen wollten, und plötzlich rollt da ein Servierwagen heran. Keine Bedienung weit und breit zu sehen. Er blieb an unserem Tisch stehen und brummelte etwas auf Spanisch. Er drehte sich leicht, so dass Icke ihr Tortenstück sehen konnte. Etwas unsicher nahmen wir den Teller heraus. Die Leute an den Tischen herum verfolgten das mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die waren mit dem Roboter wahrscheinlich schon per Du.

Wir waren erst mal baff. Doch bald legte sich der Zauber dieser Stadt wieder über uns. Wir hörten einem Straßenmusiker zu, der zu Hause auf dem Balkon musizierte. Mit Mikrofon und Verstärker. Wahrscheinlich hat der Mann in Zeiten von Corona seinen Spaß daran gefunden, auf diese Weise vor Publikum Gitarre spielen zu können. Er sang alte Schlager und Weisen, und die Leute blieben stehen und klatschten. Rundherum die vielen Kinder auf den Plätzen und Straßen, die dem Ball nach jagten oder Fangen spielten, während ihrer Eltern oder Großeltern in einem der vielen Cafés bei einem zweiten Frühstück die Neuigkeiten des Tages austauschten. Oder der Junggesellenabschied, der mit Tanz, Musik und Böllern lautstark Mitten auf der Straße gefeiert wurde. Und über allem der blaue Himmel und die Sonne. Das ist Leben pur.

Morgen früh auf dem großen Markt wird das Herz dieser Stadt dann noch ein paar Takte schneller schlagen, fürchte ich …

Antworten

Spanien
Reiseberichte Spanien