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Ein Campingplatz de luxe

Veröffentlicht: 22.02.2024

25. Tag: Das Wichtigste vorweg: Wir haben heute Ricci und meine Marokko-Freunde auf dem Campingplatz Los Banos de la Fuente in Fortuna besucht. Icke und ich waren so sehr in unseren Austausch vertieft, dass wir glatt vergessen haben, Fotos zu schießen. Aber das werden wir am Freitag nachholen. Da müssen wir hier unseren Stellplatz räumen und fahren wieder nach Fortuna, weil: Wilhelm wird 80 Jahre jung und hat uns alle zum Mittagessen eingeladen. Das ist natürlich eine große Ehre für uns. Wir kommen gerne – natürlich mit einem ganzen Lastwagen voller Geschenke. (Icke meint, ich solle lieber Schubkarren schreiben, aber ich finde, das wäre untertrieben …)

Angelika hat uns auf dem Campingplatz herumgeführt. Das ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Hier gibt es ein großes Thermalbad (Eintritt 10 Euro pro Person!) und ein sehr gutes Restaurant. Aus Zeitgründen hatten wir die Wahl: entweder Thermalbad oder Restaurant. Ich habe Icke die Entscheidung überlassen und während sie der Form halber überlegte, uns einen Platz gleich neben der Küche reserviert. Wir haben gespeist: Vorneweg gab es einen gemischten Salat mit Thunfisch, als Vorspeise gegrillten Käse (Icke) und eine gemischte Vorspeisenplatte (für mich), als Hauptgang einen gegrillten Thunfisch (Icke) und Kaninchen-Paella (für mich), als Nachspeise ein Schokoeis (Icke) und eine Mandelcreme mit Honig (für mich). Dazu durfte sich jeder ein Getränk aussuchen, und bezahlen mussten wir 15 Euro pro Mann und Nase. Das war mehr als in Ordnung.

Ganz und gar nicht in Ordnung ist, was die Spanier hier mit Tauben anstellen. Icke fotografiert leidenschaftlich gerne Vögel und hat eine Kamera mit einem guten Teleobjektiv. Ihr sind in den vergangenen Tagen immer wieder Vogelschwärme aufgefallen, die im Sonnenlicht bunt schimmerten. Auf unserem Spaziergang zum Stausee hat sie eine Taube vor die Linse bekommen, die rot angestrichen war. Wir haben recherchiert: Die Tauben werden von Züchtern angemalt. Die treffen sich dann zu Wettbewerben, in denen 100 markierte männliche Tauben auf eine weibliche Taube losgelassen werden. Die männliche Taube, die zuerst mit der männlichen Taube landet, hat gewonnen. Dass das Weibchen dabei um ihr Leben kämpft und oft vergeblich, interessiert niemanden.

Da für diesen „Sport“ fast nur männliche Tauben benötigt werden, gelten die weiblichen Tauben bei Züchtern als Abfall. Im besten Fall werden sie zu einer Mahlzeit, im schlechtesten werden sie einfach als Abfall entsorgt oder auf Schießplätzen als lebende Tontauben in der Luft zerfetzt.

Ein Kopfschütteln ist da zu wenig. 

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