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Das bemerkenswerte Christchurch und der Abstecher nach Kaikoura

Veröffentlicht: 16.11.2018

Nachdem ich in der Bibliothek meinen Blog veröffentlicht hatte, lief ich erstmal zurück zum Auto um mich umzuziehen. Denn es war warm geworden, sogar sehr warm. An diesem Tag sollte das Therometer bis auf 25 Grad ansteigen und mir so einen herlichen Sonnentag mit kurzer Hose und T-Shirt in Christchurch bescheren. Gegen 10:00 Uhr begann ich dann meine Sightseeing Tour durch Christchurch, wie immer so gut wie ohne Plan. Ich hatte mich nur etwas belesen und mir so die groben Sehenswürdigkeiten, die man sich angucken sollte, gemerkt. Christchurch ist wirklich eine besondere Stadt. Aufgrund der Vorgeschichte, die ich ja bereits in meinem letzten Blogbeitrag etwas geschildert hatte, ist Christchurch nicht wie viele andere Großstädte. Am 22.02.2011 traf das Zentrum von Christchurch ein sehr starkes Erdbeben und fast die komplette Innenstadt wurde dabei zerstört. Insgesamt 185 Menschen kamen dabei ums leben. Auch heute fast acht Jahre später, ist das Erdbeben noch allgegenwärtig. In Christchurch gibt es kaum hohe Häuser und an jeder Ecke sind noch Ruinen und alte nicht mehr genutzte Gebäude zu sehen. Darüberhinaus wird überall in der Stadt gebaut und gehämmert. Viele alte Gebäude stehen leer, da sie einzustürzen drohen. Dennoch ist Christchurch ganz besonders und zwar ganz besonders schön und bemerkenswert. Die Stadt fühlt sich an wie ein einziges großes Kunstwerk. An jeder Ecke und an vielen Häuserwänden, finden sich super coole Streetarts. Direkt nachdem Erdbeben, wurden sehr viele Schiffscontainer zu den notwendigsten Einrichtungen umfunktioniert und noch heute sieht man überall Schiffscontainer in der Stadt. Darüber hinaus gibt es ganz viele Spots an denen man sich künstlerisch austoben kann, wie z.B. einen eigenen Tanzplatz mit Musik und Boxen. Allein die neu errichtete Bibliothek ist ein absolutes Highlight. Mit eigenen Soundstudios, Videostudios und Bastelräumen die für jeden zugänglich sind, kann man dort gut und gerne einen komplette Tag verbringen. Darüber hinaus gibt es auf dem Dach einen coolen Garten mit einen tollen Ausblick auf die Stadt. Achja wenn ich so darüber nachdenke, komme ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Aber komm ich nochmal zum Morgen zurück. Nachdem ich am Auto fertig war, führte mich mein erster Weg zur Cardboard Cathedral. Diese Kathedrale, ersetzt bisweilen die teilweise zerstörrte Cathedral, die sich mitten im Zentrum von Christchurch befindet. Das besondere an dieser neu errichten Kathedrale ist, dass sie größtenteils aus Karton und Schiffscontainer gebaut wurde. Bereits im August 2013 wurde sie eröffnet und soll für zehn Jahre als Ersatz dienen. Direkt dahinter wurden 185 weiße Stühle, zum Gedanken der Erdbebenopfer, aufgestellt. Ein trauriges und zugleich beeindruckendes Denkmal. Nach der Besichtigung dieses Areals, lief ich kreuz und quer durch die Stadt und bewunderte immer wieder die vielen Kunstwerke und die Mischung aus Neu und Alt. Es fühlte sich gut an, wieder mal in einer größeren Stadt zu sein, nachdem ich die letzten Wochen sehr viel nur durch die Natur gereist war. Auch wenn es in Christchurch, keine klassische Einkaufsstraße und gefühlt kaum Läden gibt, erwischte ich mich dabei in den kleinen Geschäften, dass Ein oder Andere zu kaufen :D Dabei genoß ich das schöne Wetter und lies mich einfach der Nase nach treiben. Ich entdeckte noch die kostenlose Art Gallery, das Canterbury Museum, den Botanischen Garten und das Canterbury Earthquake National Memorial. An diesem Ort wurde ebenfalls an die 185 Opfer und die vielen Verletzten erinnert. Alles in Allem hatte ich wirklich einen wunderschönen Tag in Christchurch und bin mega gespannt wie sich diese Stadt weiterentwickeln und neu erfinden wird. Ich könnte mir durchaus einen erneuten Besuch in ein paar Jahre vorstellen, um zu sehen was aus den vielen Baustellen entstanden ist :) Nach diesem tollen Tag ging es gestern für mich nochmal auf einen sehr weiten Ausflug nach Kaikoura. Dort hatte ich mir erhofft, ggf. ähnlich wie in Südafrika Wale oder Delphine von Land aus zu sehen. Leider muss ich im Nachhinein sagen, dass sich der Ausflug nicht wirklich gelohnt hat. Die genannten Tiere bekommt man dann doch nur auf einer der teueren Bootstouren zu sehen und auch sonst hatte Kaikoura, bis auf eine mittelmäßige schmeckende Portion Fish'n'Chips und ein paar weitentfernte Robben nicht wirklich viel zu bieten. Darüber hinaus war die 185 Kilometer weite Fahrt dort hin super anstrengend.  Da dort ebenfalls im Jahr 2016 ein Erdbeben gewüttet hatte, führte dies dazu, dass ich bestimmt mindestens 15 Stop and Go Baustellen durchfahren musste. Der zwanzig Kilometer Küstenabschnitt vor Kaikoura, war eine einzigste Baustelle und lies kaum Blicke auf die Küste zu. Darüberhinaus herrschte sehr viel Verkehr auf der einspurigen Fahrbahn. Später am Tage stellte ich fest, dass der gestrige Tag ein Feiertag war und das deswegen soviele Neuseeländer unterwegs waren. Sowohl der Hinweg, als auch am Nachmittag der Rückweg in Richtung Christchurch waren die wohl anstrengenste Fahrt in Neuseeland. Nagut seisdrum, jetzt befinde ich mich wieder in der Nähe von Christchurch und werde den heutigen Tag dazu nutzen noch auf einem kleinen Bauernmarkt vorbeizugucken, zu packen, den Campervan zu putzen und mich noch ein wenig zu putzen :D Dafür habe ich mir für heute Abend, meine letzte Nacht in Neuseeland, nochmal einen etwas teueren Campingplatz mit Küche und Bädern gegönnt. Morgen früh um 09:00 Uhr heißt es dann Abschied nehmen vom Van und vom Camperleben und gegen 14:00 Uhr startet mein Flieger von Christchurch zurück nach Auckland. Ehe ich dann nachts 01:00 Uhr von Auckland nach Singapur fliege. Ich denke ich werde mich im Laufe des Sonntags nochmal mit einem kleinen Fazit hier zu Wort melden, da ich an diesem Tag sehr viel Zeit an den Flughäfen verbringen werde. Bis dahin, euch ein schönes Wochenende!

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