Veröffentlicht: 10.12.2016
Vor dem Fenster rieselt der Schnee(-regen), während ich hier drinnen sitze und eigentlich für meine vorletzte Klausur lernen müsste. Doch dieser Vorgang wird erstmal auf Eis gelegt. Stattdessen nutze ich die Zeit, um euch zu erzählen, was es mit diesem ominösen Titel wohl auf sich hat.
Wie angekündigt waren wir von Dienstag auf Mittwoch in Tofino. Roadtrip mit vier Jungs – Was gibt es schöneres? Um 10 Uhr in der Früh wurde der Mietwagen abgeholt, anschließend noch unser vierter Mann eingesammelt, bevor es Richtung Westen ging. Den Mietwagen mit Winterreifen ausstatten zu lassen erwies sich als eine weise Entscheidung, da es vorsichtig gesagt scheiße nochmal glatt war.
Das Frühstück, bestehend aus einem Schokoladenweihnachtsmann und einer Cola, wurde noch vor dem ersten Halt vernichtet. Jenen ersten Halt nahmen wir an den Little Qualicum Falls vor. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich dabei um einen Wasserfall in einem beschaulichen Wäldchen. Der puderzuckerähnliche Schnee auf den Ästen rundete die Schönheit dieses Ortes ab. Und auch die nächsten Stopps waren echte Volltreffer. Vor allem der Sonnenuntergang an einem Strand kurz vor Tofino war ein echtes Highlight, sodass sich unser Trip schon allein wegen der Hinfahrt gelohnt hatte.
Für die Nacht hatten wir ein Zimmer mit zwei Etagenbetten in einem netten Hostel organisiert. Klassenfahrtstimmung machte sich breit, als um zwei nach elf (zwei Minuten nach Beginn der Nachtruhe) immer noch die Lichter brannten und wir uns gegenseitig mit Schwänken aus unserem Leben erheiterten.
Am nächsten Morgen ging es schon früh wieder los. Die heißen Quellen waren das Ziel. Unser Kapitän manövrierte das Boot über die rauen Wellen des Pazifiks, während wir bei blauem Himmel die Schönheit der umliegenden Inseln bewunderten.
Nach rund zwei Stunden Fahrt hatten wir unsere Zielinsel erreicht und nach einer weiteren halben Stunde Fußweg waren wir schließlich an den heißen Quellen. Einer Lagune aus Felsen und heißem Wasser. Es hätten nur noch ein paar Meerjungfrauen gefehlt und das Fantasyparadies wäre perfekt gewesen. Der anfänglich gewöhnungsbedürftige Schwefelgeruch war schnell vergessen, als wir uns in den wärmend sprudelnden Gewässern niederließen. Einfach herrlich, auch wenn ich gegen ein kühles Bier oder einen pinacolada nichts einzuwenden gehabt hätte. Zur Abkühlung ging es stattdessen ein paar Meter weiter runter zum Plantschen im Pazifik. Damn, war das kalt. Aber glücklicherweise konnte man sich anschließend wieder schnell in die wärmenden Arme der heißen Quellen begeben. Und hey: Am 7. Dezember 2016 war ich im Pazifik baden. Das kann auch nicht jeder behaupten.
Doch alles Schöne hat ein Ende und so mussten wir uns nach circa zwei Stunden wieder auf den Weg zu unserem Boot machen. Von dort aus durften wir auf der Rückfahrt noch einen bezaubernden Sonnenuntergang bewundern.
Wieder zurück am Festland wurde zügig der Heimweg angetreten, den wir mit einem würzig delikaten Burger in einem indianischen Restaurant vergoldeten. Gegen halb zehn am Abend also ziemlich genau 36 Stunden nachdem wir aufgebrochen waren, waren wir wieder zu Hause. Unglaublich was wir in dieser Zeit alles erlebt hatten. Dieser Trip war definitiv das bisherige Highlight meines Kanada-Aufenthalts. Tofino ist definitiv ein Muss, wenn es einen nach Vancouver Island verschlägt.
So, der Eintrag ist fertig. Endlich wieder lernen…
Wünsche euch einen entspannten Sonntag und ich lasse bestimmt nochmal von mir hören bevor ich in zwölf Tagen die Rückreise antrete.
Euer Felix.