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2. Woche Roadtrip-Norden

Veröffentlicht: 22.12.2016

Für viele ist das "Outback" meist die Strecke durch Zentral Australien, vorbei am Ayers Rock, aber eigentlich ist es viel weitläufiger. Wir befinden uns gerade richtig weit in der Pampa. So ein dunkelroten Boden habe ich noch nie gesehen und die Hitze wird immer schlimmer, umso weiter wir ins Zentrum fahren. Der erste Stop hieß jetzt Tom Price. Groß was sehen kann man dort nicht unbedingt, wir haben auch nur eingekauft und getankt. Natürlich gab es wieder eine Packung Eis aus dem Angebot. Die Wassertanks haben wir natürlich aufgefüllt, da wir bei der Hitze noch mehr trinken müssen. 

Nächster Stop war der Karijini National Park. Passend zur Sommerhitze hieß es rein da. Erstmal sind wir die vielen Treppen runter zu den Fortescue Falls. Wunderschöne Wasserfälle. Man konnte einige Wanderwege entlang laufen, die durch dichte Bäume führten. So stelle ich mir einen National Park vor. An den Wasserfällen konnte man schwimmen, das wir natürlich sofort gemacht haben um uns abzukühlen. Auf der anderen Seite des Parks gab es noch einen Circular Pool. Dafür sind wir erst wieder ins Auto und rüber gefahren. Der Weg runter zum Pool führt über einen Wanderweg mit der Schwierigkeitsstufe 4. Das bedeutet keine festen Wege, über Steine, steil runter. Habe ich schon erwähnt, dass ich solche Wanderwege hasse? Ständig hatte ich Angst abzurutschen oder sowas. Aber wir sind heile am Pool angekommen und dieser war wieder wunderschön. 
Nach einer kurzen Abkühlung im Wasser hieß es ab zum Camping Platz. Die ersten 30 Minuten auf der Straße hatten wir überall Berge und viele Bäume. Richtig schöne Aussichten. Doch umso weiter wir fuhren umso leerer wurde die Landschaft und uns kamen häufiger Roadtrains mit 4 Anhängern entgegen. Es war schon dunkel als wir kurz vor dem Camping Platz waren. Doch dort kamen wir erst gar nicht hin. Die Straße war gesperrt. Jetzt wussten wir erstmal nicht wohin. Es war schon dunkel und in der nächsten Stadt kein günstiges Hostel zu finden. An der Hauptstraße vor der Stadt gab es einen kleinen Rastplatz. Campingtische und mehr nicht. Dort stand zwar extra ein Schild, dass man hier nicht campen darf, aber was sollten wir machen. Also schnell eine Dose Eintopf gegessen, die man übrigens nicht warm machen musste, die hatte sich im Auto schon genug aufgeheizt und ich esse auch lauwarmes Essen. Viel an schlafen war nicht zu denken, weil es warm war haben wir die Fenster aufgemacht, aber dadurch war natürlich der Lärm von der Straße lauter. Deswegen hieß es früh aufstehen und ab in die Stadt. Uns hat zum Glück keiner erwischt. Meist kommt der Ranger morgens so um 8:00 vorbei, aber da sind wir längst weg. 

In South Hedland haben wir die kostenlosen Duschen genutzt und erstmal gefrühstückt. Morgens kann man es hier auch gut aushalten. South & Port Hedland sind reine Arbeitsstädte. Überall sieht man Eisenerz Minen, Roadtrains und alle 5 Minuten fährt ein langer Güterzug durch die Stadt. Heute stand Broome auf dem Plan. 600 Kilometer durch das reine nichts. Es war schwül heiß und wir nass geschwitzt. Kurz vor Broome konnte man keine 2 Kilometer weit sehen, weil es so schwül war. Es sah aus als würden die Rinder auf den Wiesen im Wasser stehen. Gegen 13:00 kamen wir in Broome an und haben uns in ein Hostel eingecheckt. Dies sah eher aus wie ein Resort und kostete uns 28$ die Nacht, was normale Preise sind. Wir haben unsere Wäsche gewaschen und sind am nachmittag zum Cable Beach gegangen. Das ist der Beach an dem man auf Kamelen reiten kann. Doch wir wollten das viele Geld nicht dafür ausgegeben. Wir haben auf den Sonnenuntergang gewartet und ein paar schöne Fotos gemacht. Am Strand selber haben kleine Krabben aus dem Boden so kleine Kugeln geformt, die überall zu sehen waren. Zurück im Hostel haben wir gegessen, geduscht und noch bisschen das WLAN ausgenutzt. Viel abgekühlt hatte es sich nicht, aber in unserem klimatisierten Zimmer war es auszuhalten. 

Am nächsten Morgen haben wir uns den Bauch beim Frühstück vollgeschlagen und dann ging es weiter Richtung Halls Creek. Heute war nur fahren angesagt, abgesehen von kurzen Tankstops und Pinkelpausen gab es nichts. Die Landschaft war mal wieder etwas abwechslungsreicher mit Bäumen und ein paar kleinen Bergen. Wir haben auch aus der Ferne Buschfeuer gesehen. Meist waren die aber schon fast erloschen, es qualmte nur noch etwas. Es wurde schon langsam dunkel und wir hatten noch 80 Kilometer bis nach Halls Creek. Da der Campingplatz noch dahinter liegt, hieß es wieder Nachtfahrt. Doch kurz vor Halls Creek passierte es: wir hatten einen Platten. In Broome noch davon gesprochen, dass der Reifen nicht mehr lange macht und wir den in Katherine wechseln lassen, hat er jetzt schon seinen Geist aufgegeben. Gut, dass Dominik weiß wie man einen Reifen wechselt und der kaputte Reifen war auch schnell runter. Doch der Wagenheber blieb nie richtig stehen und wir bekamen den neuen Reifen nicht drauf. Aber schnell kam ein Australier und wollte uns helfen. Der hat es leider auch nicht hinbekommen, bis nachher noch ein zweiter kam und die es schlussendlich geschafft haben. Doch der eine Australier meinte, wir sollten mit dem Ersatzreifen maximal bis nach Halls Creek fahren und nur 80km/h. Er ist uns zur Sicherheit hinterhergefahren und in Halls Creek angekommen, haben wir uns erstmal was zu trinken und was zum naschen gekauft. Der Mechaniker in der kleinen Stadt hatte natürlich schon zu und macht morgen gegen 8:00 auf. Wir mussten jetzt noch irgendwie einen Schlafplatz finden. Dominik wollte gerne irgendwo in der Straße schlafen um Geld zu sparen, doch überall liefen Aborigines rum und uns war es echt zu gefährlich. Es gab einen kleinen Caravan Park zu dem wir gefahren sind. Doch leider war dort keiner mehr. An der Tür stand eine Handynummer und wir wollten gerade anrufen, als ein Mann vorbei kam. Es war der Besitzer, der uns noch reingelassen hat und wir waren froh, dass alles noch geklappt hat. Wir haben auch nicht mehr viel gemacht und sind ins Bett. Im Auto war es mega warm und von draußen kam auch keine Luft rein. Nachts bin ich aufgewacht und hatte Panik keine Luft mehr zu bekommen und habe dir Tür aufgerissen. Da wir das Auto in der Nacht immer abschließen, ging natürlich die Alarmanlage an. Also habe ich mitten in der Nacht erstmal dafür gesorgt, dass alle wach werden. Somit war Dominik auch wach und wir haben erstmal für paar Minuten die Türen aufgemacht, um etwas frische Luft abzubekommen. 

Morgens ging es nach einer Dusche und Frühstück ab zum Mechaniker. Einen neuen Reifen + das Wechseln kostete Dominik 210$. Er war natürlich nicht begeistert, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. 
Mit neuem Reifen ging es dann auf nach Kununurra. Dort angekommen sind wir in den Supermarkt gegangen, weil man es draußen bei ca. 42 Grad einfach nicht aushalten konnte. Wir haben natürlich erstmal unsere Packung Eis gekauft und Brot und Leberwurst. Die haben ja zum Beispiel keine Fleischwurst, aber Leberwurst und die schmeckt auch fast wie zuhause. Da sich die Hitze jetzt noch extremer angefühlt hatte, sind wir direkt zum Camping Platz am Lake Argyle gefahren. Für den Campingplatz haben wir jeder 17,50 $ bezahlt, aber dafür hat der einen Infinity Pool, der Grund warum wir dorthin wollten. Also ging es direkt ab in den Pool, bis dieser zu machte. Nach dem Essen wollten wir eigentlich noch etwas draußen sitzen, aber die Mücken hatten uns gefunden und uns innerhalb von 2 Minuten zugestochen. Also hieß es ab ins Bett. Im Auto war es einigermaßen auszuhalten, weil es draußen windig war und so immer eine frische Brise durch das Auto zog.

Nach einer kurzen Abkühlung im Pool, sind wir morgens direkt weiter nach Katherine. In der Stadt haben wir natürlich wieder getankt, waren einkaufen und haben die Internetverbindung ausgenutzt. Wir haben beschlossen auf jeden Fall in ein Hostel zu gehen, damit wir nachts überhaupt schlafen können. Es gab aber nur ein kleines Hostel, was nicht viel zu bieten hatte, aber wenigstens ein Zimmer mit Klimaanlage. Wir waren in einem 4er Zimmer mit einem englischen Pärchen. Diese hatten irgendeinen Ausschlag an den Beinen und wir hofften, dass wir uns nicht anstecken. Wir haben unsere weitere Reise etwas geplant und sonst ist nichts weiteres an dem Tag passiert. 

Am nächsten Morgen sind wir zu den Thermalquellen gefahren. Die sind fast wie ein Fluss, aber viel viel schöner, so richtig tropisch. Davon gibt es mehrere in der Gegend und wir sind alle abgefahren. Wenn man an Thermalquellen denkt, stellt man sich warmes Wasser vor. Da die Luft aber viel wärmer ist, war es eher wie eine leichte Abkühlung. 
Von Katherine aus ging es nun wieder runter durch das Zentrum. Der nächste Zwischenstop war Daly Waters. Der Ort ist sehr klein und es gibt nicht wirklich etwas zu sehen, außer diesen einen Pub in dem jeder Besucher irgendwas hinterlässt und es wird dort aufgehängt. Die Wände sind voll mit T-Shirt's, Ausweisen, Geldscheinen, Unterwäsche, Aufnäher, Fahnen usw. Wir haben uns dort etwas umgesehen und etwas getrunken, bis es dann weiter zum Camping Platz ging.


Auch die zweite Woche ging schnell vorbei und war auch eindeutig die wärmste Woche. Das Wetter im Norden ist doch schon sehr schwül und bald beginnt hier die Regensaison. Wir haben in Daly Waters die 6.000 Kilometer geknackt. Überlegt euch mal was man in Europa alles abklappern könnte mit 6.000 Kilometern. Unfassbar. 
Nächste Ziel ist nun der Ayers Rock!

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