Tag 18, Göteborg - Borås, 69 km

Unsere schönen Tage in Göteborg gehen zu Ende. Ich bringe Lucia noch zum Bus am Korsvägen, und wir haben beide wohl einen Kloß im Hals.

Ich fahre mit der Straßenbahn wieder zurück zum Appartement und entdecke dabei noch schöne Straßenkunst.

Nachdem es aus der Stadt rausgeht, wird es abwechslungsreich - Waldgebiete, Seen, Flussläufe begleiten mich bei meiner Fahrt Richtung Osten. 570 km sind es von Westküste zur Ostküste, von Göteborg nach Stockholm.

Entgegen der Wettervorhersage kommt sogar die Sonne zwischendurch raus. 

Gegen 15 Uhr erreiche ich das Haus von Ewa in Borås. 

Borås ist Westschwedens zweitgrößte Stadt. Bis in die 60er Jahre hinein lebte die Stadt in Västergötland vor allem von der Textilproduktion. Mit zunehmender Auslagerung in Billiglohnländer verschwand die Produktion, aber Design, Handel und Vertrieb retteten einen Teil der schwedischen Modeindustrie am Ort. 

Man sieht es der Stadt an. Vieles erinnert an Krefeld wie es heute ist.

Seit 2008 hat sich Borås einen Namen als Skulpturenstadt gemacht: Borås internationale Skulpturenbiennale nennt sich die Veranstaltung.

Eine Skulptur ist die übergroße Pinocchio-Skulptur von James Dines. 

Am Abend erzählt mir Ewa noch davon, dass sie zahlreiche Flüchtlinge im Laufe der Jahre aufgenommen hat und sie sich wegen der Schweden-Demokraten manchmal schämt, Schwedin zu sein.