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Tag 8 - Gelangweilt - Ausgesperrt -Gelöscht

Veröffentlicht: 11.11.2017

So kann ich meinen heutigen Tag kurz und prägnant zusammen fassen.

In der Casa de los sueños ist Freitags immer “Activity day“. Das bedeutet, es findet kein Unterricht statt, sondern die Kinder können einfach zum Spielen und zum Mittagessen kommen. Dies ist freiwillig und viele kommen nur zum Essen und sind dann wieder weg. Man muss die Kinder im Grunde nur beaufsichtigen, vielleicht mal ein Spiel heraus geben oder mit ihnen zusammen spielen. Für die Volontäre ist von 11 bis 15 Uhr Anwesenheitspflicht, wobei die erste Stunde für eine Besprechung mit uns belegt ist. Heute waren nicht sehr viele Kinder da und so haben wir uns die restliche Zeit überwiegend gelangweilt. Schade eigentlich... 


Nach dem Abendessen bin ich noch eine kleine Runde durch die Stadt gegangen. Blöd nur, dass ich die Tür von meinem Zimmer verriegelt und den Schlüssel nicht mitgenommen habe. Es gibt nur ein Exemplar, daher musste der Gottseidank anwesende Schwiegersohn das Fliegengitter mit einem Messer abschrauben (Frauenhaushalt, kein anständiges Werkzeug). Ich lasse immer die Schiebefenster oben, daher konnte der kleine Enkelsohn durch das Fenster klettern und die Tür von innen öffnen.

Im Januar, als ich bei Carla wohnte, ist es mir einmal gelungen, die gesamte Familie mitten in der Nacht für eine geschlagene Stunde auszuschließen. Ich war relativ spät nach Hause gekommen, alles war dunkel und still. Brav habe ich die Gitter- und die Holztür abgeschlossen, und dann noch die Eisenstange vorgelegt, wie ich es bei Alejandro gesehen hatte. Später weckte mich ein lautes Wummern, konnte es aber nicht einordnen, dachte nur, welcher Spinner da wohl mitten in der Nacht so einen Lärm macht, und ich bin auch erst einmal wieder eingeschlafen. Wieder wach, habe ich mich nicht heraus getraut, bis man irgendwann meinen Namen rief. Blitzartig wurde mir alles klar...

Man nahm es gelassen, aber ich konnte meine Blödheit nicht fassen.

Ich weiß nicht wie, aber mir ist es gelungen, Fotos und ein kurzes Video von der SIM-Karte meiner Kamera zu löschen. Es waren Bilder von heute aus dem Projekt und von dem Grashüpfer an meiner Zimmertür heute Abend sowie ein Video, aus dem Taxi heraus aufgenommen.  Yeah, ich bin Supermarion! Der Grashüpfer war so freundlich sitzen zu bleiben, so dass ich ihn nach meiner informationstechnischen Höchstleistung ein weiteres Mal knipsen konnte.

Wetter unverändert.

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