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Tag 6 - Elena geht meistens zu Fuß

Veröffentlicht: 09.11.2017

...und ich habe es heute auch wieder getan. Aber der Gang durch die Mittagshitze schafft mich wirklich. Die Familie rät mir, mir doch ein Fahrrad zu kaufen. Na gut, dadurch wird es auch nicht kühler, aber dafür bin ich schneller da. Eine weitere Alternative ist Taxifahren. Eine Fahrt innerhalb Granadas (egal wie weit) kostet für “extranjeros“ (Ausländer) 20 Cordobas, was ungefähr 0,70 € entspricht. Bezahlt wird pro Person. Der Taxifahrer nimmt immer alle mit, deren Ziel halbwegs auf dem eingeschlagenen Weg liegt und die noch herein passen. Dadurch weiß man nie so genau, wie lange man unterwegs sein wird.

Egal, wofür ich mich entscheiden werde, morgen geht Elena jedenfalls alleine zu Fuß.

Nach 4 Stunden, also 4 Klassen, im Projekt sind wir Frischlinge vollkommen ausgelaugt. Den Heimweg trete ich momentan immer gemeinsam mit Maggie aus den USA an. Wir gehen gemeinsam durch Pantanal bis zu der kleinen Kreuzung, ab der man ein Taxi bekommen kann. Gestern war noch ein weiterer Fahrgast im Taxi und wir sind erst noch eine Runde durch das Herz von Pantanal gefahren. Die Straßen waren voller Menschen, die vor ihren abgewrackten Hütten herum gammelten, ohne feste Arbeit, ohne sinnvolle Beschäftigung, ohne Bildung, ohne Perspektive, jeden Tag. Hey, falls jemand noch mal denkt, er hätte einen sch...Job, ich wüsste ein paar tausend Leute, die gern tauschen würden!


Heute Abend war ich in einer Art Sportstudio beim Yoga. Hab ich mir gegönnt. Im Allgemeinen sind Nicaraguaner äußerst unsportlich, daher trifft man überwiegend Touristen und andere Ausländer an. Ich habe mal Carla, meine Gastgeberin im letzten Januar, gefragt, ob sie zum Einkaufen zu Fuß geht. Im Umkreis von vielleicht 300 Metern von ihrem Haus gibt es zwei große Supermärkte und einen täglichen Markt. Sie antwortete ohne von ihrem Smartphone aufzusehen: “Ich gehe nicht.“ . Wenn es an der Mülltonne eine Parkmöglichkeit gäbe...

Nee, quatsch, sind nicht alle so. Im Gegenteil, das Fahrrad z. B.  ist ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel.

Das Foto zeigt die kleine Nebenstraße, in der ich wohne, in dem niedrigen roten Haus.

Temperatur über 30 Grad, Luftfeuchtigkeit gefühlt hoch, leichter Wind, kein Niederschlag.


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