Veröffentlicht: 08.04.2018
Vieles mache ich jetzt schon zum letzten Mal: ein letztes Mal zum Yoga, noch mal über den Markt gehen und die visuellen und olfaktorischen Eindrücke wirken lassen, ein typisches Nica-Getränk beim „El Gordito“ (Der kleine Dicke) nehmen, total überzuckert, aber eben typisch.
Und gerade eben hatte ich ein Zum-ersten-und-letzten-mal-Erlebnis beim Irish Pub. Der Laden war mir schon immer unsympathisch. Draußen hängt ein Fernseher, auf dem permanent mit Ton ein Sportkanal läuft, gleichzeitig dröhnt Musik aus einer riesigen Box. Man kann sich kaum unterhalten. Die Getränke sind günstig, alles andere wäre auch eine Frechheit: schlecht gemixte Cocktails und lauwarme Fruchtsäfte, alles in Plastikbechern. Bier gibt es natürlich auch, aber was kann man bei Flaschenbier schon falsch machen.
Ich war dort mit einer Frau, einer Deutschen, mit der ich vor einiger Zeit ins Gespräch gekommen bin. Sie verkauft selbst gemachten Schmuck. Vor über zehn Jahren hat sie alle Zelte in Deutschland abgebrochen und ist nach Lateinamerika geflogen. Irgendwann war das Geld alle und sie musste welches verdienen. Durch Zufall kam sie zum Schmuckherstellen. Eigentlich ist sie Bibliothekarin.
Ich muss jetzt schließen, der Mojito macht mich ganz schläfrig.