Tag 126 - !Que calor hace!

Was für eine Hitze! Kaum auszuhalten. Und es soll noch heißer werden. Ich habe bestimmt schon 3 1/2 Liter getrunken und der Tag ist noch nicht ganz vorbei. Nachts werde ich wach, weil ich Durst habe. Wenn ich zum Projekt radele, rutscht mir die Sonnenbrille von der Nase, so schwitze ich. Ich habe schon leicht entzündete Augen von dem Ventilator in meinem Zimmer, aber ohne geht es auch nicht, ausgeschlossen. 

Dem Burschen auf dem Foto geht es scheinbar auch nicht so gut, jedenfalls ließ er ziemlich den Kopf hängen. Er trägt schicke Scheuklappen aus Pappe, das Geschirr ist mit Schaumstoff-und Stoffresten, um nicht zu sagen -fetzen, umwickelt. Er könnte ein bisschen mehr Speck auf den Rippen vertragen. Pferdewagen gehören zum Strassenbild, nicht nur die weiß gestrichenen Droschken für die Stadtrundfahrten. Manchmal sieht man einzelne Gäule mit locker zusammen gebundenen Vorderbeinen am Strassenrand, wo sie sich ihr Futter selber suchen müssen, auch hier in der Stadt. Hin und wieder steht eines mitten auf der Straße, aber keiner stört sich daran. Dann fährt man eben einen Bogen um das Pferd. Das gleiche gilt ganz generell für den Straßenverkehr. Taxis halten abrupt, um Kunden ein-oder aussteigen zu lassen. Oder ein Fahrer hält kurz an, um mit einem Bekannten zu sprechen. Zweiräder fahren auf der falschen Strassenseite, weil da Schatten ist - oder weniger Schlaglöcher. Das mache ich mittlerweile auch. Keiner beharrt auf seiner Vorfahrt oder regt sich über den Vordermann auf, der erst noch die tattrige Oma passieren lässt. Man überholt rechts und links, wie es gerade passt , und schreibt noch eine WhatsApp-Nachricht dabei. Hier wird permanent gehupt - aber ganz entspannt.

Ich hoffe, ich kann ein bisschen von dieser Unaufgeregtheit über den Atlantik retten.