Tag 117 - Katzenjammer

Ist mir schlecht. Ich lasse das jetzt mit dem Alkohol. Nur ein kleiner Flor de Caña und mir schwindelt und ich habe Magenschmerzen.

Die Bekannte, die ich noch vom letzten Jahr kenne und die dieses Jahr mit ihrer australischen Freundin hier ist, nennen wir sie  Britta, hat heute Geburtstag und wir drei waren zusammen essen. Danach habe ich mich zu einem Verdauungsschnäpschen verführen lassen. Britta ist so total verrückt nach Katzen, dass es quietscht. Schon vor ihrer Anreise hat sie mir Geld überwiesen, damit ich Katzenfutter kaufe und dieses zu der Familie bringe, bei der sie im letzten Jahr gewohnt hat. Die hatte im Patio einen herrenlosen Kater, der sich dort einfach nieder gelassen hatte. Ich tat ihr den Gefallen. Ich fuhr zu einem bestimmten Supermarkt, kaufte verschiedene Sorten, nur keinen Thunfisch, den mag der Kater nicht. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass man den Kater längst an Bekannte weiter gereicht hatte. Aber es hatte sich schon eine neue Katze eingeschlichen und die Hausbesitzerin nahm das Futter ohne mit der Wimper zu zucken.

Diese neue Katze wurde unverzüglich und vor Verzückung quietschend von Britta adoptiert, zumal sie einen Hautpilz hatte, das Fell zum Teil ausgefallen war und also fürsorglicher Hilfe bedurfte. Britta ließ einen Veterinär kommen und besorgte Medikamente. Jetzt ist das Tier auf dem Weg der Besserung, aber was soll bloß aus ihm werden. Denn die Hausbesitzerin hat jetzt einen Hund und interessiert sich nicht für Katzen. Per Zufall sucht die Schwiegermutter von Candidas jüngster Tochter eine Katze. Sie hat sie sich schon angesehen und will sie nehmen. Britta hat längst einen Transportkorb und Katzenfuttervorrat besorgt und möchte die Umsiedlung gerne noch selber vornehmen, damit das Tier einen guten Start hat. Dieses intelligente Wesen, das stundenlang zuhören und auch antworten kann.

Das beigefügte Foto zeigt die durchaus mögliche friedliche Koinzidenz von Hund und Katz, per Zufall aufgenommen an einer öffentlichen Schule.