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Momente, die wir lieben

Veröffentlicht: 21.08.2024

Um es gleich vorweg zu nehmen: Winnipeg bietet nicht viel. Man merkt der Stadt an, dass die Menschen hier ärmer sind und dass die Stadt auf einem absteigenden Ast ist, was man sowohl an den vielen Leerständen in den Straßen erkennen als auch den Klagen der Einheimischen entnehmen kann.

Das ist sehr schade, denn die Winnipeger sind wie alle Kanadier offene freundliche Menschen. Besonders die Busfahrer seien hier lobend erwähnt: Sie warten auf einen, wenn man hinter dem Bus herrennt, sie lassen einen auch mal zwischen zwei Haltestellen heraus, sie warten mit der Weiterfahrt bis die älteren Herrschaften einen Sitzplatz im Bus gefunden haben, sie drücken ordentlich aufs Gaspedal, wenn eine Mitfahrer*In droht, den Anschlussbus zu verpassen und sie lassen Obdachlose ohne Bezahlung einsteigen. Zwei Highlights an Freundlichkeit und Umsichtigkeit seien hier extra erwähnt: Einmal hielt der Bus an einer Haltestelle, an dem ein blinder Mann stand. Der Fahrer lehnte sich heraus und rief dem blinden Mann zu, um welchen Bus es sich handele, damit er nicht danach fragen muss. Von dem anderen Beispiel haben wir persönlich profitiert. Wir ließen uns am Schalter ausrechnen, was bei 2X6 Busfahrten günstiger wäre: zwei 24Stunden-Tickets oder eine 10er Karte plus zwei Einzeltickets. Der freundliche Mitarbeiter hatte schnell die Lösung: am günstigsten sei es, wenn, wenn wir ein 10er Ticket nehmen und er uns zwei Einzeltickets schenken würde. Gesagt-getan! Ein ganz großes Dankeschön an die Mitarbeiter*innen der öffentlichen Verkehrsmittel in Winnipeg!!!

An Schönem hat Winnipeg neben seinem Namen noch den Assinboine Park mit seinen Blumen und Statuen zu bieten. Das Museum of Human Rights wird hochgelobt und soll sehr interessant sein. Zu unserem großen Bedauern heben wir es nicht mehr geschafft, dieses zu besuchen.

Aber wie immer sind die Begegnungen mit den Menschen das Beste an so einer Reise. So warteten wir in unserer privaten Unterkunft, in der u.a. eine Familie aus Peru untergebracht war, darauf, dass der Regen aufhörte. Die peruanische Frau kochte für ihre Familie... und ganz selbstverständlich für uns mit. So wurden wir von einer sehr sympathischen Familie zu einem Bohnen-Fleisch-Gericht mit Salat eingeladen und haben uns trotz mehrfacher Sprachhürden sehr gut verstanden! Dann platzte auch noch ein neuer recht umfangreicher Gast herein, der sich als Donald (Name geändert) vorstellte. Er sei gebürtig aus Vancouver, habe dann einige Jahre im Ausland in der Entwicklungshilfe gearbeitet und konnte anschließend in Vancouver nicht mehr Fuß fassen. Da sei er nach Manitoba gezogen und unterrichte hier die First-Nation-Kinder. Wirklich schade, dass wir heute wieder abreisen, sonst hätte er uns gut ein Reservat zeigen können. Schade, aber die Begegnungen mit ihm und der Familie waren schön und wertvoll. Und genau das sind die Momente auf der Reise, die wir so lieben.

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