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Gute Luft, grosses Wasser und jesuitische Missionen (Buenos Aires -Iguazúwasserfälle-San Ignacio)

Veröffentlicht: 01.12.2022

Buenos Aires (18-24.11.22)

(15’000‘000 Ew)

Wie soll man eine so einzigartige, unvergleichlich-kunterbunte Metropole wie Buenos Aires beschreiben…? Da die Stadt mit ihren unterschiedlichen Stadtteilen dermassen vielgestaltig ist, kann wahrscheinlich jeder irgendetwas Spannendes für sich herauspicken. Sei es das äusserst attraktive Kulturangebot (von klassischer Musik im „Teatro Colon“, zahlreichen Kunstgallerien und Museen, über verführerische Tangodarbietungen [in grossen Lokalitäten, aber auch vielerorts einfach auf der Strasse], bishin zu verschiedensten Ausgehmöglichkeiten in Clubs, Bars oder Fussballstadien:)), die Archtitektur (von supermodern bis zu verschnörkelt kolonialistisch), die unzähligen Spitzenrestaurants oder einfach das Verweilen, in einem der verschiedenen Parkanlagen, die sich vor allem im nördlichen Stadtteil (Recoletta) befinden. Wäre Buenos Aires ein Gericht, kämen sicherlich New York (Statdteil Microcentro), Paris (Stadtteil Recoletta) und Barcelona (Stadtteile San Telmo, Palermo und La Boca) als Hauptzutaten in Frage. Von den insgesamt 48 Barrios (= Stadtteilen) von Gran Buenos Aires (= Stadtzentrum + Agglo, über 13’000 Quadratkilometer) habe ich wahrscheinlich gerade mal so 7-8 (Stadtkern B.A. ca. 202 Quadratkilometer) gesehen. Vermutlich könnte man monate- oder sogar jahrelang hier sein und würde trotzdem immer wieder etwas Neues entdecken. Übrigens: Argentinien hat ggw. so um die 45’000‘000 Ew, d.h. jeder dritte Argentinier wohnt hier !! Nun gut, so viel mal zu einem ersten, eher allgemeinen Eindruck von der Stadt. Ich war insgesamt eine Woche in Buenos Aires in einem Hostel in „San Telmo“ (übrigens sehr empfehlenswertes Viertel, für Leute die Kopfsteinpflastergässchen, Antiquitätenläden, Bars und Cafés mögen). Mein allererster Eindruck von B.A. werde ich in Form einer (leider für mich nicht untypischen) Anekdote schildern.


Tag 1: Wie man wahrscheinlich einen Grossstadtbesuch nicht beginnen sollte… (Freitag)

Natürlich war ich aufgeregt und vorfreudig, mich ins Grossstadtabenteuer Buenos Aires stürzen zu können…Aber da war eben auch noch so diese nervige Sache mit der kaputten Kamera, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte und ich baldmöglichst geregelt haben wollte…Ganz ehrlich, der eigentliche Grund warum ich zuerst nach Buenos Aires wollte, war einzig und allein, weil ich mir erhoffte, mir dort eine neue Kamera (od. Reparatur) besorgen zu können. Ich fotografiere generell gerne und das Fotografieren mit einer richtigen Kamera macht einfach viel mehr Spass. Dass die Fotos dabei auch wesentlich besser aussehen (…und nein Handyfotos sind und werden NIE dasselbe sein!!!), versteht sich von selbst. In meiner naiven Vorstellung, sah ich mich in Buenos Aires natürlich in einem " El Dorado de fotografía“, mit nahezu unbegrenzten Auswahlmöglichkeiten. Denkste, denn schon bei meinen Internetrecherchen (mit denen ich leider erst in Buenos Aires begonnen habe) machte sich schnell mal ein Gefühl der Ernüchterung breit. Die wenigen Shops, die ich ausfindig machen konnte, machten irgendwie nur so einen halbwegs seriösen Eindruck und/oder boten nicht wirklich das an, wonach ich suchte (einen neuen Kamerabody). Weil ich dem Ganzen aber trotzdem irgendwie noch nicht so recht Glauben schenken wollte (…und vielleicht auch, weil ich manchmal ein unglaublich sturer Bock sein kann), begab ich mich auf eine längere Kamerashop/Reparatur-Erkundungstour durch Buenos Aires. Die doch eher fragwürdige Suche (zu Fuss, bei heissschwülen 33 Grad) nach dem vermeintlich heiligen Gral, kostete mich nebst (viel zu viel) Zeit. v.a. unglaublich viel Nerven. Angefixt von der hirnrissigen Idee, unbedingt wieder eine neue Kamera haben zu müssen, liess ich die Stadt dabei leider ein bisschen an mir vorbeiziehen (sofern dies in B.A. überhaupt möglich ist…). Im Nachhinein hätte ich die ersten paar Stunden in B.A. eigentlich auch gleich in die Tonne kloppen (sorry für den Ausdruck:)) können, denn die von mir anvisierten "Fotofachgeschäfte" und Elektroshops hatten entweder gar keine Kameras oder nur irgendwelche Modelle aus der Vorsteinzeit und für eine Reparatur fehlte den Leuten leider das nötige Know-How. Warum es scheinbar nirgends in B.A. (bzw. vermutlich in ganz Argentinien) keine bzw. kaum Fotokameras zu kaufen gibt, erfuhr ich leider erst am nächsten Tag von einem Mitarbeiter der Hostelrezeption. Da sämtliche Kameras vom Ausland importiert werden müssen und die Taxes in Argentinien dermassen hoch sind, ist es schlicht und ergreifend einfach nicht rentabel, diese im Sortiment zu haben. (Hmm…irgendwie hätte ich da auch von selbst draufkommen können...). Ich habe übrigens jetzt wieder eine Kamera (:)) aber dazu später mehr...


Tage 2 Pure Vernunft darf niemals siegen (Samstag)

Da ich immer noch etwas unter den Erkundungsexzessen des Vortags litt und mir die Vorstellung B.A. zu Fuss erkunden zu müssen (für gewöhnlich halte ich dies für die beste und spannendste Möglichkeit eine Stadt kennenzulernen) zunehmend absurder erschien, sehnte ich mich am zweiten Tag nach einem alternativen Fortbewegungsmittel. Im Grossstadtdschungel Taxis zu benützen, war mir aber irgendwie zu anstrengend (und langfristig auch zu teuer) und die Benützung der Metro war mir auch (noch) nicht so geheuer, zumal ich zu Beginn auch das Gefühl hatte von der Stadt verschlungen zu werden und grössere Orientierungsschwierigkeiten hatte. Glücklicherweise gibt es in B.A so eine Art „Publibike“. Auch wenn ich mich auf den Strassen (mit stellenweise bis zu 16 Spuren !!!]) nicht immer ganz wohl fühlte, radelte ich mal los Richtung Nordwesten zum Friedhof in „Recoletta“ (wurde als DIE Sehenswürdigkeit in B.A. angepriesen….naja…war nett…). Der Stadtteil selbst gilt als einer der teuersten/nobelsten in B.A. In und rund um Recoletta finden sich zahlreiche (Kunst-)Museen und etliche Parkanlagen. Die ganze Gegend mit dem Fahrrad zu erkunden, hat wirklich Spass gemacht!! Vielleicht hier noch ein kleiner Tipp: den Japanischen Garten würde ich meiden (ausser ihr liebt überteuerte Oberitourifallen…). Weiter ging‘s dann nach „Palermo“ (nordwestlich vom Stadtzentrum). Wer Bars/Hippstercafés und/oder schicke Designerläden und Kopfsteinpflasterstrassen mag, wird sich in Palermo sicherlich schnell sehr wohl fühlen. Mir hat der Vibe dort auch zugesagt und das Essen (ich war in irgendeinem Hippsterburgerladen:)) war jedenfalls sehr lecker !! Währenddem ich dadurch wieder etwas Energie auftanken konnte, sah’s bei meinem Handy leider etwas anders aus. Da ich weder eine Powerbank noch eine Ladekabel dabei hatte (und für die Benutzung des Velos eine App erforderlich war), war ich leider gezwungen meine Velofahrt vorzeitig zu beenden. Es war nur ein bisschen blöd, dass ich mittlerweile etliche Kilometer vom Hostel entfernt war und mir vor der Vorstellung wieder zurücklaufen zu müssen (mit angeschlagenen/aufgeschwollenen Füssen und mittlerweile völlig abgefuckten Schuhen) grauste. Natürlich hätte ich ein Taxi/Bus/Metro nehmen können oder rumfragen können, ob mir jemand ein Ladekabel ausleihen könnte, aber irgendwie entwickle ich in solchen Situationen immer so eine masochistische Challengehaltung, die mich manchmal die unmöglichsten Dinge tun lässt….Völlig zerstört und mit nahezu tauben Füssen erreichte ich dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Hostel. Ein halbwegs vernünftiger Mensch, hätte sich danach einfach einen gemütlichen Abend gemacht. Aber es war Samstagabend, ich war in Buenos Aires und irgendwie hatte ich ein grosses Verlangen mich ins Nachtleben stürzen zu wollen. Da ich aber natürlich nie alleine gegangen wäre, habe ich mir vorerst an einer Hafenbar (ja, denn B.A. liegt ja schliesslich am Meer) etwas Mut angetrunken und schloss mich dann einem partyverrückten Engländer im Hostel an. Zusammen mit ihm und zwei Locals gingen wir dann in einen überdimensionierten Nachtclub in Recoletta. Nach über einer Stunde Wartezeit, in der wahrscheinlich längsten Warteschlange, die ich jemals vor einem Club gesehen habe, sind wir um ca. 2 Uhr morgens dann doch noch reingekommen. Im viel zu vollen und stickig-heissen Club (ich glaube es hat dort Platz für über 2000 Leute) lief eigentlich ganz passabler Techno. Dennoch, dem mittlerweile ja schon bald 40 Jahre alten Mann, wurde es dann aber doch plötzlich etwas zu bunt/laut/unangenehm….Währenddem die anderen (chemisch aufgeputschten…) wahrscheinlich noch bis in die frühen (bzw. wahrscheinlich eher späteren) Morgenstunden weiter feierten, verabschiedete ich mich nach gut 2.5 Stunden und nahm den weiten Heimweg in Angriff (übrigens mit dem Velo in einem [alkoholisierten] Zustand, in dem ich vermutlich nicht mehr hätte fahren dürfen…)

Tag 3: Der Tag danach… (Sonntag)

Nach einem wenig erholsamen Kurz-Schlaf und noch ziemlich zerknittert vom Vortag, stolperte ich mehr oder weniger zufälligerweise über einen Künstler-/Antiquitätenmarkt, der jeden Sonntag in ganz San Telmo stattfindet, zahlreiche Besucher anlockt und im Grunde genommen natürlich spannend wäre. Unter anderen Umständen hätte ich mich sicher auch mehr dafür begeistern können, doch die Nachwirkungen vom Vorabend waren einfach zu verheerend. Nichtsdestotrotz schlenderte ich dort ein paar Stunden umher, bis dann irgendeinmal das Wetter (passend zu meiner Stimmung) umschlug und es seit langem wieder einmal ein bisschen regnete. Meine restliche Energie reichte gerade mal noch so, um am Abend ins Kino (der Film hiess„The Menu“ und ist empfehlenswert) zu gehen. Auch wenn ich solche Tage natürlich nicht unbedingt mag, war ich irgendwie trotzdem froh/stolz (?), mich ins Nachtleben von B.A. gewagt zu haben. Ich weiss genau, dass es mich gewurmt hätte, wenn ich nicht gegangen wäre…

Tag 4 (Montag)

Nachdem ich mich etwas über die Kulturangebote in B.A. schlau gemacht habe, versuchte ich mir auszumalen, wie es wohl sein könnte, ein klassisches Konzert im wunderschönen „Teatro Colon“ zu besuchen. Leider scheiterte das Projekt jedoch an meiner kurzfristigen „Planungsstrategie“, denn für die Zeit meines Aufenthalts in B.A. fanden natürlich keine entsprechende Veranstaltungen statt. Stattdessen buchte ich eine (durchaus interessante)Tour, um hinter die Kulissen des Theaters blicken zu können. Als eigentliches Ersatzprogramm zum Theaterbesuch, besuchte ich dann aber am Abend eine (ziemlich überteuerte) Tangoshow inkl. Abendessen + kleinem Tango- Crashkurs. Nachdem ich mich selbst ein bisschen im Tangotanzen ausprobieren durfte, erschienen mir die Tanzdarbietungen, der rund 1.5-stündigen Show umso beeindruckender. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass jahrelanges, knallhartes Training erforderlich ist, um solch eine Perfektion zu erreichen !!

Tag 5 (Dienstag)

Obschon ich ja anfänglich noch etwas zögerlich war die Metro zu benutzen, fand ich mehr und mehr Gefallen daran (v.a. war‘s auch wesentlicher billiger als die „Publibikes“). Und natürlich fühlte mich bei der Benutzung auch immer ein kleines bisschen wie ein Local ;)... Nachdem ich bisher eher das nördliche B.A. abgeklappert habe, wagte ich mich nun ins südliche Barrio „La Boca“. Das sich in der Nähe des Fussballstadiums „La Bombonera“ befindliche, ärmliche Arbeiterviertel ist v.a. bekannt für die farbenprächtigen Wellblechhäuser an der Strasse „El Caminito“ (siehe Bilder). Dass dies zahlreiche Touristen anlockt und dort auch dementsprechend viele Souvenirläden zu finden sind, muss man bei einem Besuch wohl oder über in Kauf nehmen. Abseits der Touristenhotpots sollte man sich aber angeblich in Acht nehmen, denn „La Boca“ gilt als eines der weniger sicheren Viertel in B.A. Nebst den farbigen Häuserzeilen, gibt es dort auch viele Grafittis zu bestaunen. Den weiteren Tag verbrachte ich mit einer Besichtigung eines Kunstmuseums in Recoletta und dem Besuch des Palacio Congreso. Für den Abend reservierte ich einen Platz in der Sky Trade Bar (also Dachterrasse auf einem Hochhaus), wodurch ich einen spektakulären Ausblick über die ganze Stadt gewinnen konnte.

Tag 6 (Mittwoch)

Nachdem meine ersten Gehversuche (im wahrsten Sinn des Wortes) in San Telmo, aufgrund der Nachwehen vom Wochenende leider etwas in die Hose gegangen sind, versuchte ich es an diesem Morgen erneut (siehe Bilder). Ich könnte mir gut vorstellen, dass Kunst- Antiquitäten- oder einfach Kulturliebhaber sich in dieses Viertel verlieben könnten. Auch mir viel es nicht sonderlich schwer, dem Charme der leicht italienisch angehauchten Kopfsteinpflastergässchen, mit all den Bars, Cafés, Gallerien und Märkten zu erliegen. Da ich mittlerweile schon einiges gesehen habe (bzw. einen kleinen Tapetenwechsel von der zwar überaus spannenden, aber manchmal vielleicht auch etwas erdrückenden Stadt brauchte), machte ich (nach einen Besuch im legendären Café Tortoni, einem der ältesten Cafés in B.A.) einen Abstecher ins rund 60 Kilometer südlich liegende „La Plata“, um dort eine wunderbare Kirche zu besuchen. Auch wenn ich mit Religionen grundsätzlich herzlich wenig anfangen kann, sind die monumentalen Bauten doch gelegentlich überaus beeindruckend. Die Reise dorthin habe ich übrigens mit dem Zug gemacht (ca. 1.5 h Fahrtzeit für 60 Km) und hat mich umgerechnet (Hin- und Rückweg) ca. 2 CHF gekostet :).

Letzter Tag (Donnerstag)

Da ich den Flug nach Puerto Iguazú (ab jetzt werde ich weniger fliegen ;) erst für den späteren Abend gebucht habe, hatte ich noch ein letztes Mal Zeit, bisher noch unentdeckte Plätze in B.A. zu erkunden. Nebst einem erneuten Kunstmuseumsbesuch, machte ich einen  (übertrieben langen) 20 km- „Spaziergang“ entlang des Kanals (Osten der Stadt, vorwiegend moderne Wolkenkratzer) zu einem anliegenden Naturreservat (mit Blick über den Rio Plata [eigentlich Atlantik] zum benachbarten Uruguay), bishin zum Nordosten der Stadt, wo ich mir einen Blick auf die Handelsschiffhäfen (oder wie immer auch diese Dinger heissen :)) erhoffte, leider diesbezüglich aber nichts zu Gesicht bekam (selbstverständlich war für Fussgänger alles gesperrt).

Ciudad del Este und Iguazúwasserfälle (25.11-28.11)

Bevor ich mich auf den Weg zu den legendären Iguazúwasserfällen machen konnte, wollte ich nun endlich mein Sch….-Kameraproblem lösen (ich hoffe es wird das letzte Mal gewesen sein, dass ich euch mit dieser lächerlichen Kamerageschichte langweilen muss…). Dank dem Hostelrezeptionisten in B.A., erhielt ich den „Geheimtipp“ es in der Stadt „Ciudad del Este“ in Paraguay zu versuchen. Die mehr als dubiose Grenzstadt (Dreiländereck Brasilien-Argentinien-Paraguay) ist v.a. für den Einkaufstourismus bekannt. Unmittelbar nach dem Grenzübergang (Brasilien) reihen sich dutzende Einkaufszentren aneinander. Da dort alles Mögliche (v.a. Importwaren, darunter auch zahlreiche Fälschungen) zu viel günstigeren Preisen (da die Zollgebühren in Paraguay viel tiefer sind) erworben werden kann, strömen täglich Tausende Brasilianer, Argentinier (und mindestens ein wahnsinniger Schweizer) hin, um sich mit mehr oder weniger sinnvollen Produkten einzudecken. In meiner Verzweiflung sah ich dies als einzige (letzte) Chance, irgendwie wieder in den Besitz einer Kamera zu kommen, auch wenn ich natürlich berechtigterweise grössere Bedenken hatte, dort verarscht zu werden. Die Reise dorthin war übrigens sehr abenteuerlich, denn man muss zwei Mal (Argentinien-Brasilien & Brasilien-Paraguay) die Grenze überqueren und das Verkehrschaos (mit kilometerlangen Staus) am paraguayanischen Grenzübergang ist wirklich unglaublich!!! Auch bei der Ankunft wurde es nicht weniger chaotisch. Nebst dem man aufpassen musste, nicht ausgeraubt zu werden, (ich hatte meine alte Kamera dabei, die ich zusammen mit ein paar Kleidungsstücke von dort aus in die Schweiz schicken wollte, was mir für einen Preis von lächerlichen 150 Dollar dann tatsächlich auch irgendwie gelungen ist…also zumindest mal den Versand, ob sie denn wirklich ankommen wird, ist bisher noch ungewiss…), wurde man immer wieder von irgendwelchen dubiosen Händler angesprochen, die einem irgendwelchen Scheiss andrehen wollten. Ich war überglücklich (v.a. mit einer neuen Kamera:)), als ich (nach Stunden des Wartens im Stau) endlich wieder aus dieser Höllenstadt raus durfte!!

Iguazuwasserfälle

Natürlich könnte ich jetzt einfach sagen, es sind bloss Wasserfälle, was machen die Leute für ein „Gschiss“ drum, schliesslich gibt’s die ja irgendwie überall auf der Welt. Wahrscheinlich wäre dies die Untertreibung des Jahrhunderts, denn was man dort zu sehen bekommt, ist so unglaublich beeindruckend, dass es mir (ähnlich wie in den Salzwüsten) wieder einmal schwer fällt, hier passende Adjektive zu finden. Die unvorstellbare, brachiale Gewalt, mit der das Wasser auf über 2.7 Kilometer in die Tiefe stürzt, kann man wirklich nur begreifen, wenn man es mit eigenen Augen gesehen (bzw. v.a. auch gehört) hat. „Die Iguazúwasserfälle bestehen aus 20 grösseren, sowie 255 kleineren Wasserfällen. Einige sind bis zu 82 Meter, der Grossteil 64 Meter hoch. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500 m3/s bis über 7000 m3/s. Durch die Wasserfälle verläuft in Längsrichtung die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der grössere Panoramablick von der brasilianischen Seite möglich“ (Danke Wikipedia, wirklich wunderbar geschrieben :):). Ich habe die Wasserfälle von beiden Seiten her besucht (was sich übrigens sehr gelohnt hat) und habe sogar noch eine Bootstour unmittelbar vor bzw. stellenweise sogar mehr oder weniger unter die Wasserfälle gemacht (man wird wirklich komplett durchnässt !! ). Die Wasserfälle (je häufiger man das Wort sagt oder schreibt, desto komischer kling es irgendwie…) befinden sich im Übrigen im National Park Iguazú, wo allerlei Tierchen (siehe Bilder) zu finden sind!!

Apropos Tierchen: ich habe versucht die Tierbilder der Gefährlichkeit nach zu ordnen ;)

Posadas/San Ignacio Mini/Mercedes 29-30.11.22

Nachdem sich meine Kinnlade wieder einigermassen hochklappen liess, ging die Reise weiter in die rund 300 km entfernte (notabene Richtung Westen, denn weiter östlich, sprich in Puerto Iguazu ist dann mal Schluss mit Argentinien:)) Stadt Posadas (Provinz Misiones). Von dort aus machte ich einen Halbtagesausflulg zu den Ruinen von San Ignacio Mini. In der Provinz Misiones befinden sich insgesamt 11 Jesuitenreduktionen (also quasi Orte, wo Hunderttausende indigener Leute bekehrt wurden, dafür jedoch von Sklaverei und Ausbeutung beschützt worden sind…oder auch nicht..)

Nach einer rund 9-stündigen Kack-Busfahrt, bin ich mittlerweile in Mercedes (Oberkaff) gestrandet und werde voraussichtlich heute noch zum Parque Nacional Ibera fahren, wo sich bereits all die Wildtiere auf ihr Fotoshooting vorbereiten ;)

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