Veröffentlicht: 28.09.2019
Mittlerweilen haben wir uns in Kuba gut akklimatisiert. Als erstes wird einem der Überfluss bewusst, den wir Zuhause haben. Hier gibt es nicht 17 verschiedene Öle im Laden wie bei uns. Es gibt den Zweiliterkanister Öl (Import) oder kein Öl. So einfach ist das.
Das berühmte Havanna ist mit seinen spanischen Kolonialbauten in oft desolatem Zustand tatsächlich so eindrücklich und schön, wie es das überall heisst. Zwischen gut erhaltenen Häusern gibt es immer wieder vollkommen ausgehöhlte, zusammengefallene Objekte – aber wo immer 3 Wände sind, lebt jemand. Die Gassen sind 24/7 belebt. Nachts um 23 Uhr wurde vor unserem Gästehaus noch mit der Flex gearbeitet und Musik in Discolautstärke gespielt. Am Morgen wird Gasse x abgesperrt (eine Schnur mit roten Stofffetzchen dran) und 30 Männer und Frauen turnen auf der Strasse turnen nach, was die Person auf einem Balkon vorturnt.
Unterdessen sind wir in Viñales, einem Städtchen im Westen Kubas. Keine zwei Minuten ausserhalb des Städtchens beginnt das rurale, echte Kuba. Zwischen den Kalkhügeln mit senkrechten Wänden (Mogotes) liegen fruchtbare Ebenen. Die Bauern bauen hier in Handarbeit (!) Früchte, Reis, Maniok, Mais, Kaffee, Zucker und teilweise Tabak an.
Letztens sind wir mit dem Velo ins Valle de Ancòn gefahren. Im Dörfchen Ancòn endet die Strasse und wir wurden wie erwartete Gäste empfangen. Für 5 Franken brachte uns ein «Guide» durchs Dickicht zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt und weiter zu seinem Wasserfall mit einem natürlichen Schwimmbecken mitten im Dschungel. Zurück im Dorf bekamen wir einen Mangosaft – für je zwei Franken und weil der Mann kein Rückgeld hatte, wie er sagte, behielt er dafür noch einmal 5. Die Kubaner sind – nach unserem bisherigen Eindruck – mega nett, aber auch Schlitzohren.
Und heute war ich auch zum ersten Mal im Leben an einem Sandstrand wie aus dem Reisekatalog: Palmen, pulverfeiner Sand, das Wasser türkis und seichwarm… :-) . Einen silbrigen, speerartigen Fisch und einen grün-rosaroten, gestreiften haben wir entdeckt, sonst gab es nur Algen und Sand zu sehen. Deshalb ist unser nächstes Ziel wohl ein Schnorchelgebiet.