Veröffentlicht: 23.06.2017
Nach unserem einwöchigen Aufenthalt in Dunedin mussten wir den weiteren Reiseverlauf anders als sonst etwas weiter im Voraus planen, damit wir am 28. Juni mit dem Bus in Richtung Auckland Airport und nicht in Richtung Nordinsel fahren werden.
Also zückten wir den Reiseführer und suchten uns die restlichen Ziele aus, die wir noch auf jeden Fall besuchen wollten.
Unser nächster Halt war Oamaru, eine überschauliche Stadt an der Ostküste der Südinsel, nördlich von Dunedin. Die dortigen Berühmtheiten sind ca. 35-40 cm groß und damit die kleinsten Pinguine der Welt. Daher auch der neuseeländische Name "little blue penguins".
Diese kleinen süßen Tiere man bei Sonnenuntergang sehen, wenn sie in Scharen aus dem Meer watscheln und sich in ihre Nester an der Küste zurückziehen.
Im Sommer sollen sogar vereinzelte Pinguine durch die Straßen laufen, wovor einige gelbe Pinguin-Warnschilder warnen.
Am nächsten Morgen nahmen wir den Bus wieder gen Norden nach Timaru.
Eine entfernte Verwandte Fabians namens Eva hat dort vor einem Jahr ein Café eröffnet, in welchem wir zu Mittag aßen. Ihre in Deutschland lebende Mutter war zufällig auch zu Besuch, sodass wir uns lange mit ihnen unterhalten konnten und Erfahrungen aus dem Land der Kiwis austauschten.
Einen Tag später kamen wir in Christchurch an, der größten Stadt auf Südinsel. Wenn man jedoch bedenkt, dass in Auckland genauso viele Menschen leben wie auf der ganzen Südinsel, ist diese Aussage eher relativ zu sehen.
Da Canterbury, die Region um Christchurch, durch das Aufeinandertreffen mehrerer Platten einer besonders hohen tektonischen Aktivität ausgesetzt ist, erlitt die Stadt in den Jahren 2010/2011 besonders schwere Erdbeben, deren Folgen immer noch unübersehbar sind. Das Wort "Baustelle" ist wohl eine treffende Bezeichnung für die komplette Innenstadt und bei jeder noch so kleinen Tour durch die Stadt sieht man etliche orange gekleidete Bauarbeiter an einem vorbeiziehen, die Tag und Nacht am Arbeiten sind.
Die örtliche Kathedrale in der Stadtmitte ist stark beschädigt und es wurde beschlossen, sie nicht wieder aufzubauen. Deshalb stellt sie jetzt, überwuchert und halb eingefallen, ein besonderes Mahnmal dar.
Das Quake-City Museum, welches wir im Anschluss besuchten, zeigt deutlich den erschreckenden Einfluss der Erdbeben auf das Leben der Neuseeländer und die Zerstörung Christchurchs. Am meisten beeindruckten uns die Interviews der Bewohner, die direkt vom Erdbeben betroffen waren und aus einstürzenden Häusern herauskommen mussten oder auch dadurch Familienmitglieder verloren.
Für die Todesopfer wurde ein Denkmal aus 185 leeren weißen Stühlen errichtet, einer für jedes Opfer, von den Angehörigen gestaltet.
Auch auf jeden Fall Pflichtprogramm auf unserer Route war Mt. Cook genannt, welcher mit 3724m der höchste Berg Neuseelands ist und westlich von Christchurch im Landesinneren liegt. Aoraki, wie er von den Maoris genannt wird, hebt sich majestätisch von den umliegenden Bergen ab und war definitiv einen Besuch wert.
In der Nähe des Mount Cook National Parks liegt der kleine Ort Tekapo.
Der Name kommt vom gleichnamigen Lake Tekapo, der direkt daneben liegt.
Auf dem Gipfel von Mt John, einem kleinen Berg direkt am See, befindet sich seit 1963 ein Observatorium der University of Canterbury.
2012 erhielt das Gebiet um Mt Cook und Tekapo die Auszeichnung zum Dark Sky Reserve Gold von der International Dark-Sky Association (IDA), wovon es nur 3 auf der Welt gibt. Das Gebiet hat eine minimale Lichtverschmutzung, wodurch der Sternenhimmel um so heller erscheint.
Wir buchten eine Tour für das Mt. John Observatorium und konnten den Mond, den Saturn, den Jupiter und einige Sterne durch Teleskope von nahem betrachten. Nicht nur diese Anblicke haben sich gelohnt, auch unsere Guides hatten einige unglaubliche und interessante Dinge erzählt. So sind die Entfernungen des Alls unbegreifbar und wir haben viel Neues über die Planeten unseres Sonnensystems und die Raumfahrt erfahren.
In Kaikoura, unserem nächsten Ziel, verbrachten wir insgesant drei Tage in einem eher kleinen, aber sehr sympathischen und persönlichem Hostel.
Durch günstige Meeresströmungen ist die Bucht um diesen Ort besonders nährreich, weshalb dort viele Meeresbewohner anzutreffen sind, von Seelöwen über Delfine zu großen Tieren wie Pott- oder Killerwalen gibt es hier alles.
Deshalb ließen es wir uns natürlich nicht nehmen, eine Whale Watching Tour zu unternehmen, um die Meeresgiganten hautnah zu erleben.
3,5 Stunden lang fuhren wir mit dem Schiff hinaus aufs Meer und konnten insgesamt 4 Wale sehen, 1 Buckelwal und 3 Pottwale. Die Crew erzählte uns außerdem viel über das Verhalten und Leben dieser Wale.
Bevor unser Bus zurück nach Christchurch kam, nutzten wir die restlichen Stunden für eine Fahrradtour zur nahegelegenden Seehundekolonie.
Noch bevor wir diese erreichten, wurden wir von besonders entspannten Exemplaren begrüßt, die es sich auf dem Fahrradweg und auf der Wiese bequem gemacht haben und schliefen.
Am nächsten Morgen ging es von Christchurch aus nach Picton, dem nördlichsten Ort der Südinsel, von wo aus wir am nächsten Tag auch schon die Fähre nach Wellington nahmen.