Veröffentlicht: 23.01.2020
Uf eusere Busreis vo Cartagena uf Santa Marta hemmer Iblick ih die weniger schöne Siite vo de Karibikküste becho: Abfall wohin das Auge reicht. Tragisch wie det ganzi Dörfer buechstäblich im Abfall versinked. In Santa Marta begegnet mer ame authentische Kolumbie mit ere grosse, luute Ikaufsstrass und eme Gmüesmarkt wie aus alten Zeiten. Nebscht däm gseht mer au da viel Abfall, Strasselärm und Armuet. Vill Chind wo idä dunkle Gasse um alles bättled, wo sie chönd becho - seg‘s s halbläärä Cola-Fläschli. Stromusfall isch da ebefalls adä Tagesordnig. Vor Ort hend mir eus es Hostel es bizli usserhalb buecht, was sich als volle Erfolg usegstellt het. Uf dä grosse Dachterrasse mit Pool hemmer vieli anderi Reisendi troffe und en luschtige Abig verbracht - inklusive Afro-Dancekurs, wo sich de Rich nöd entgah lah het und somit well-prepared für ä Party-Nacht in Kingston isch. Santa Marta liiht umgeh vo wunderschöner Natur und drum sind mir am nöchschte Morge direkt wiiter uf Minca, 600 Meter über Meer im Rägäwald. Bi de Bemüehig, selber sones tolls Foti z‘schüsse wie ih allne Reisebricht, hemmer eus det ines Bungalow mit Blick über d‘Baumwipfel iquartiert - inklusive Outdoor-Duscherlebnis (in Gsellschhaft vo riese grosse Spinne und anderem Getier, wo weniger ih die wildromantisch Vorstellig passt). Vor Ort hemmer zwei Wanderige dur de Regewald unternoh - auf den Spuren des Tukan. Leider hemmer dä nöd vor d‘Linse bracht. Guet möglich, dass es ah dene x-tuusig Mototaxis glägä hät, wo jewils mit 100 Sache ah eus verbiigrast sind. Das het d‘Stimmig echli trüebt. Mer chunt sich ja scho fascht chli blöd vor, wenn mer sich ih därä Hitz, bi Gfühlte 100% Luftfüechtigkeit, de Berg durufkämpft - jedi zweit Minute idä Staubwulche vome verbiibrätternde Moto - und z’oberst acho mached eim all die Bewegigsmuffel de Platz im Tümpel striitig. Simmer ganz schlau, hemmer dänkt, und hend eus am Namittag am vieri dänn zum nöchschte Wasserfall ufgmacht, dänn wenn d‘Lüüt scho wieder ufem Heiweg sind. Das het super klapped und mir hend glücklich dä Wasserfall fascht für eus allei chöne gnüsse. Für das Happening hemmer dänn zwar müsse mit 350 Moskitostich büessä, aber musch Opfer bringe, nöd wahr. Dä Abig hemmer idä Hängematte ih eusem Hippie-Hostel direkt am Fluss verbracht - mit villne guete Gspräch. Für langi Gspräch hemmer au Ziit gha, will de Gasherd vor Ort het euses Wasser für d'Spaghetti eifach nöd welle choche lah. Die guet Gsellschaft zmitzt im Wald mit Vogelgezwitscher und anderem Gekreuche und Gefleuche het eus aber Hunger und Moskitostich vergesse lah. Mir wäred gern länger bliibe.
Euses nöchschte Ziel isch Palomino, es chlises Fischerdörfli und für eus Usgangspunkt für en Usflug in berüehmte Tyrona Nationalpark. Eigentlich hemmer d‘Wanderig durch de Nationalpark mit eusne neue Fründe us Minca, Lauret & Nils us Holland, welle mache. Leider hemmer nöd iberechnet, dass mer dä Itritt (wahnsinnigi 135‘000 COP) und au alles andere in Palomino muess bar zahle, will s'Internet da eher ä Glücksach isch. Afängerfähler, mir hend eus blände lah durch die fancy Hostels und Restis überall, wo au in Europa chönted stah. Blöderwiis isch de nöchscht ATM imä andere Dorf, ä halb Stund entfernt. Keis Problem, hemmer gmeint, mir stönd eifach es Stündli früehner uf, fätzed det churz verbii und sind dänn pünktlich 8h30 am Parkigang Abmarschbereit. Ganz eso guet het's nöd klapped. Euses Tuktuk het no de Geist ufgeh irgendwo im Nirgendwo und d'Büs ih dem Mingueo sind irgendwie au nöd gfahre. Mir hend's dänn glich no gschafft und inklusive Igangsprozedere am Park sind mir dänn am 12i au mal los. Ufgrund vo dere liechte Verspötig hend mer d'Route chli müsse abchürze. Trotzdem hemmer die schöne Buchte, Regewald, sogar mit Äffli, gseh und uf halber Strecki simmer sogar no de Lauret & em Nils über de Weg gloffe und händ dänn de zweiti Teil glich no chöne zämä mache und lose, was mer so verpasst hend (villicht gar nöd schlecht gsi eusi Verspötig, de 7-Stünder het zimli asträngend tönt).
Die nöchschte paar Täg hemmer ih eusem Hostel am Pool verbracht, sind am wildä Strand entlang gloffe, händ a Beach-Party gfiired (d'Stimmig isch eher wirr als usglasse gsi - wahrschinlich ufgrund vo diverse illegale Substanze, wo sie da rauched, schläcked, kaued), hend fein gässä und sind am Schluss eso idä Chill-Mood gsi, dass mer no fascht vergesse hend, dass mer scho münd uschecke und wiiterzieh. Mir händ eus ebe scho ganz am Karibik-Flow apasst. Da sind d'Lüüt irgendwie langsamer und meistens nöd ganz so wiff. Nur eimal hämmer s Gägäteil erlebt, nämlich wo mer im Resti euse neu glernti Satz vo de Kellnerin uf die grammatikalisch Richtigkeit hend welle überprüefe lah "Me puedes dar porfavor una copa de vino tinto?". Dienstbeflisse hät sie sofort eis bracht, obwohl s erschte no voll vor eus gstande isch.
Mit em öffentliche Bus simmer wieder zrugg nach Santa Marta (immer es Highlight ih dänä volle Büs - Wohlfühlabstand seit dä Lüüt da überhaupt nüt und i einere Selbverständlichkeit hockeds ufenand und fühled sich pudelwohl - mir eus nöd so). Es isch scho stockdunkel gsi, wo mir in Santa
Marta acho sind. Drum hend mir es Taxi gno, da mir eus ä günstigi Unterkunft in
Flughafe-Nächi imä entferntere Stadtteil buecht hend. Leider het sich dänn
usegstellt, dass euses Hotel doch nöd ih dem Stadtteil liht (Chill-Modus het es
übels Usmass agno). Zerst echli verwirrt, dass mir jetzt da mit Hab und Guet
idä dunklä Gasse hocked und no kei Unterkunft hend, simmer dän chick no es Nächtli ines 4-Stern-Hotel. Isch au guet gsi - nur leider nöd ganz eso günstig wie geplant.