Mir hend eus eigentlich uf 3 Mönet Riis, Bohne und Chicken igstellt. Die Vorussicht hemmer au dä ganz Dezember, villicht au November & Dezember, als Usred für grenzenloses Schlemmen gnutzt. Als nette Nebeeffekt vode Reis hemmer en ordentliche Gwichtsverlust fix ikalkuliert. Und jetzt chunt eus Cartagena id Quäri. Da reihed sich Sushirestis a Pizzaständ, Burgerrestaurants ah hippi, vegani, gsundi Brunchspots. Vo italienisch über kolumbianisch über karibisch, meditteran bis europäisch chasch da alles ha. Sogar die Arepas, wo mer bisher als trochnigi, fadi Maisflärrä kenneglernt hend, gits da ufgschlitzt mit verschiidene Füllige und Saucene und sind i eusem Beliebtheitsgrad ganz ufä gstiege. Und nöd nur choche chönds. Vieli schöni, farbigi Hüsli gits da und moderni, klimatisierti Lädeli etc. und wenn d'Sunne untergaht - dänn isch dä Bär los. Dänn gönd d'Store vode Bottleshops uf, de Ghettoblaster wird usegstellt, d'Wäge für Streetfood werded anegrollt und d'Srassekünschtler begeisteret mit ihrne Gsangs- und Breakdance-Ilage. Es söll au vieli Nachtclubs geh - aber eus isch de Plaza de la Trinidad Unterhaltig gnueg. Mir sind grossi Fans vom Getsemani-Vibe, trotz eme chline Messer-Füreblitzer, wo eus het sölle ischüchtere. Eusi Fründe mit de Happy-Hour-Schilder händ denn aber schnell für Friede gsorgt und dä Ussesiiter verschücht.
Nach 4 Täg Jubel-Trubel trotzemer eusem Böötli-Hass und schwinged eus uf sones Speedboat (nach 2h Warteziit am Hafe natürli, im totale Chaos voll verwirrte Touriste, wo nach ihrem Böötli sueched, aber das ghört ja scho zum normale Wahnsinn da) und verspreched eus e chli Karibik-Feeling abseits vom Touriste-Pulk. Nacheme Stündli betäubendem Benzingstank, chömmemer scho ah - und tatsächlich: i türkisblauem Meer ladets eus ame kitschige Holzstäg direkt vor eusem Eco-Hostel im Paradies ab. Abentüürlustig hemmer eus es Zelt am Beach bueched. Das isch dänn aber nur idä letschte Nacht frei gsi, vorher hends eus nobel inäs Hüttli mit sogar ab und zue flüssend Wasser upgraded. Die letscht Nacht isch dänn zum Glück au die einzig windstill gsi, sodass mir paar Stund quasi niedergart hend ih dem Zelt und eus zuekünftig gege s Zelt und FÜR AC oder Ventilator wärded entscheide. Paradies hemmer erwartet und Paradies hemmer becho, zumindest was de Strand und s'Meer betrifft. Wo mer dänn nach paar Stund scho de erscht Sunnebrand igfange hend, machemer eus ufd Suechi nachem Zentrum und hend eigentlich paar touristischi Bars erwartet. Stattdesse het sich el Pueblo usegstellt als iheimisches Dörfli mit paar zerfallene Wellblächdach-Hüttli, fuessballspillende Chind, sträunende Hünd und eigentlich au sträunende Chatze, Hüehner, Geisse - sogar Schwein. Det lauft eifach alles frei ume. First come, first serve sozägä. Am erste Tag no chli skeptisch, simmer nacheme churze Bierli ah irgendeme Plastiktisch imä staubige Innehof (chalts Bier gits eifach überall) wieder gange. Am zweite Tag isch grande Fiesta agseit gsi. Das hemmer eus nöd welle entgah lah und sind zur lütischte Salsamusig no Züge vo dere alte Tradition Pelea de gallos (Hahnenkampf) worde. Ohni mit de Wimpere z'zucke händ's Wettgelder umenand gschobe und ihre Hahn mit luutem Geklatsche und Geschreie agfüüred, während die arme Hähn gägäsiitig ufenand ighackt hend - bis zum bitteren Ende. Ganz grausam zum zueluege, aber zur grosse Begeisterig vo de Iheimische. Liecht verstört hemmer das Happening dänn wieder verlah - und wänd's lieber nöd wiederhole. Trotzdem wänd mir d'Begegnig mit dänä Mensche (euses Spanisch langed ez scho für chlini Unterhaltige und zum eus dä Rum abschwätze z'lah - oder die neue und einzige Badhose vom Rich, det hemmer dänn aber chöne de Riegel schiebe) und dä Iblick ih die ursprünglich, eifachi Lebenswiis nöd missä. Mir hend au brav 4 Täg lang usschliesslich Arroz de Coco mit entweder Pescado oder Pollo gässä. Am einzige Pasta-Abig hets dänn nämli wegeme Error en la cocina au wieder das geh.
Voller Vorfreud uf'd Zivilisation und das vielsiitige Esse in Cartagena, simmer wieder uf das Böötli gstiege. Nach einstündigem Diskutiere, schwankend unter dä Mittagssunne (mer het sich anschiinend idä Azahl Lüüt verzellt, es händ leider nöd alli Platz gha), simmer dänn los. Ohni Vorwarnig, will d'Hiifahrt isch sehr gemütlich gsi, simmer e Stund lang über meeeeterhöchi Wällä brätteret, bi jedere zweite abghobe (s'Böötli vom Wasser und mir vodä Sitzbänk) und mit vill Wasser im Gsicht und vill Geschreie - vo de einte meh, vom andere weniger - wieder in Cartagena acho. Mit zerzauste, salzige Haar und ere rotä Birrä simmer eusi Nervä idä nöchscht beschte Bar go beruhige. Das mit dere Liebi zu Böötli uf em Meer wird au zuekünftig wohl nix.