ernstasi
ernstasi
vakantio.de/ernstasi

Chile

Veröffentlicht: 27.04.2020

Nach sechsähalb Wuche hemmer euses heissgliebte Kolumbie schweren Herzens verlah. Santiago de Chile isch ursprünglich nöd ufem Programm gstande, drum chömed mer mit minimale Vorstellige. Scho am erschte Abig bimä churze Spatziergang durch euses Viertel vermuetemer aber en Glücksträffer. Überall hets herzigi Kaffis & Bars, d‘Lüüt lönd de Abig im Park usklinge, vor eusem Huus ruumeds grad no de Flomi zämä. 4 Täg strielemer chli planlos durch d’Hauptstadt vo Chile - miteme chline Abstächer nach Valparaíso - und sind begeisteret. Dä erschti Idruck het sich bestätigt. Was am meischte is Gwicht gfalle isch, sind die wahnsinnig fründliche Mensche. Alli sind eifach zuvorkommend und hilfsbereit und gschwätzig. Das zieht sich dure vom Taxifahrer über d‘Kellner bis sogar zu dä Obdachlose. Santiago schiint eus fortschrittlich, liberal mit ere usprägte alternative Bewegig, alles gaht ruckzuck und de Service-Gedanke het sich da uf allne Ebene etabliert. Das isch nach 6 Wuche in Kolumbie tatsächlich neu für eus. UND: es git superfeini Empanadas - endlich! Gebacken, nöd fritto!

Was schockiert sind Fotene vo junge Mensche, wo adä Huuswänd hanged. Sie hend ihres Lebe während de Ufständ sit em 18. Oktober 2019 verlore. D‘Lüüt warned eus zudem uf dä Strass vor de Protest, wo jede Friitig no stattfinded. Und würklich - idä Nacht vom Friitig uf dä Samschtig isch ein Tumult, dem mir eus lieber fernghalte hend. Ah jedem Egge lisisch ACAB (all cops are bastards) - und das nöd unbegründet. Internationali Menscherechtsorganisatione veröffentliched ih ihrne Bricht, dass in Chile d‘Polizei und s‘Militär sit em Oktober massivi Menscherechtsverletzige begange hend. D‘Red isch vo übermässiger und unnötiger Gwalt, Folter, Misshandlig - und das völlig willkürlich. Die ahgwändete Gummischrot sind us Bleigmisch, de Wasserwerfer sprützt Chemie, wo Verbrennige verursacht. Ganz haarstreubendi Umständ herrsched ih dem Land und forderet jedi Wuche vill Verletzti, während die oberschti Regierig alles abstriitet und abschwächt. Bis jetzt het’s über 11’000 Verletzti geh und meh als 30 Toti. Es Land, i dem de Staat die eiged Bevölkerig nöd schützt, sondern im Gegeteil, bekämpft, isch für eus unvorstellbar und laht eus eimal meh merke, wie guet mir‘s hend.

Für eus gaht‘s wiiter uf San Pedro de Atacama - i die trochnigschti Wüeschti vodä Wält. Bi eusere Akunft schiffeds. Eusi Astronomie-Tour am nöchschte Abig staht uf de Kippi weg de viele Wulche. Wo mer am 11i idä Nacht denn bime Coca- und RicaRica-Tee idä Wüeschti hocked, isch de Guide scho am Alternativdate verteile..... und denn risst’s plötzlich uf und dä wahnsinnnig Sternehimmel chunt zum Vorschii. D’Tour het sich denn zwar bis am Morge am 3i id Längi zoge, aber es het sich jedi Minute glohnt. Nachere churze Nacht schwingemer eus uf‘s Ross und erkundet d‘Wüeschti no am Tag - au absolut lohnenswert. S‘Sandboarding würemer zuekünftig weglah, aber immerhin chömmer das ez au vo de Bucketlist striiche. S‘Highlight vo eusem Usritt isch aber, wo d‘Annika und dä Robin plötzlich vor eus stönd. Mer het sich eich erscht in Rio welle träffä und dänn zmitzt idä Wüeschti eifach zwei bekannti Gsichter, wienä Fatamorgana. D‘Wahrschinlichkeit für so zuefälligi Begegnige isch bi 105.000 km² ja eich eher gring gsi. Umso grösser aber d‘Freud über die verfrüehti Zämäkunft, wo mer denn am Abig echli sind go zelebriere.

Antworten

Chile
Reiseberichte Chile